10.11.2024, 13:22
lime:
Das Verlustverhältnis ist weiter derart zu Ungunsten Russlands, dass die aktuellen Operationen weiterhin kein militärischer Erfolg der Russen sind. In keinster Weise und in keiner möglichen Interpretation. Die Russen hoffen lediglich darauf, mittelfristig den Westen überrüsten zu können, und dass irgendwann dem Gegner die Luft ausgeht, verausgaben sich dabei aktuell weiterhin in einer nicht auf Dauer tragbaren Weise.
Ja, durchaus ist dies ein Teil der Zielsetzung. Aber: nur weil man eine strategische Zielsetzung hat bedeutet dies nicht, dass diese funktionieren wird, sich auszahlt, gut ausgeht usw. Darüber hinaus ist es ebenso ein Teil der Zielsetzung den Krieg weiter laufen zu lassen weil man sich noch extremer daran persönlich berreichern kann und die Wirtschaft aktuell schon viel zu abhängig vom Krieg ist und bei einem Frieden erhebliche Verwerfungen auftreten würden usw.
Aber ja, dass aktuelle russische Ziel ist es den Krieg in die Länge zu ziehen. Nicht zuletzt auch aus rein militärisch-strategischer Notwendigkeit, weil der Westen irgendwann die Lust daran verlieren wird - so die Annahme der Russen. Die russische Strategie zielt daher keineswegs nur auf diese politisch-strategische Ebene welche du hier nennst, sondern durchaus auf den militärischen Sieg über die Ukraine. Der Westen versucht sich im Froschkochen, die Russen darin, dies so lange durchzuhalten bis der Westen dies enerviert aufgibt.
Und das ist tatsächlich auch einer der primären Gründe warum man nicht Mobil macht, warum man nicht alles in den Krieg wirft usw. weil man damit weitergehende westliche Waffenlieferungen provozieren würde. Man will dieses Risiko gar nicht eingehen und die westliche Hilfe soll langsam einschlafen. Deshalb eskaliert Russland nicht so wie es dies könnte und will den Krieg weder abkürzen noch schnell zum Sieg führen. Man will auf gar keinen Fall dass der Westen mehr tut, sondern dass die westliche Hilfe nachlässt.
Die Sache ist viel knapper und viel mehr auf Rand genäht als man dies so wahrnimmt. Zu viel westliche Hilfe und Russland verliert. Eine Eskalation des Krieges mit Mobilmachung usw. wie dies Strelkov vorschwebt könnte also dazu führen, dass Russland verliert, während es wenn es gerade eben nicht mobil macht noch gewinnen kann. Eskaliert Russland zum totalen Krieg unter Einspannung aller Mittel zum äußersten, reicht dies für die Gegenreaktion des Westens trotzdem nicht, dafür ist Russland einfach zu schwach. Umgekehrt könnte man, wenn man nur geschickt genug agiert, mittelfristig siegen, gerade eben indem man die Eskalation vermeidet und nicht alles rein wirft. Ob dies aufgehen wird kann ich nicht sagen, aber es ist aktuell sogar die einzige Chance für Russland.
Strelkov hat daher in diesem Aspekt auch meiner Ansicht nach nicht recht, bzw. wäre seine Strategie falsch, weil die Reaktion darauf für Russland viel problematischer ist als der Status Quo.
Russland kann den Krieg auch auf dem aktuellen Niveau in keinster Weise bis 2030 führen. Das ist nicht möglich. Desweiteren ist die gesellschaftliche Umformung nicht so stark vom Krieg abhängig wie du das hier annimmst, die ginge auch ohne. Du überhöhst hier meiner Ansicht nach solche politischen Zielsetzungen und lässt einfach außer Acht, dass die russische Führung hier sich schlussendlich in eine extrem schlechte Position manövriert hat, in welcher sie allenfalls mit großem Geschick noch einen positiven Ausgang erzielen kann.
Es gibt meiner Ansicht nach diese Meisterpläne nicht, sondern das primäre Ziel ist weiterhin der Sieg in der Ukraine als primäres Ziel. Alles andere wird allenfalls dazu konstruiert, sowohl im Westen als auch in Russland selbst. Ein schneller Sieg ist nicht möglich, eine Eskalation hin zum totalen Krieg führt zu Gegenreaktionen welche Russland den Sieg kosten würden, entsprechend ist es durchaus der Plan, den Krieg in die Länge zu ziehen um mittelfristig zu siegen, dafür muss der Krieg aber genau auf der richtigen Stufe vor sich hin köcheln, nicht zu viel und nicht zu wenig. Zu lange darf es andererseits aber nicht dauern, dafür reichen die Kräfte nicht.
Entsprechend setzt Russland aktuell alles auf einen mittelfristigen Sieg im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre. Das kann sogar aufgehen, aber of es aufgeht hängt allein von uns ab. Dieser Krieg wird schlussendlich rein vom Westen - und einigen anderen Staaten - entschieden, Russen wie Ukrainer sind beide darin nur noch fremdbestimmt.
Zitat:Die militärischen Erfolge sind da, wenn es auch eher ein Rinnsal ist als ein reißender Fluß. Gerade in den letzten Wochen sind sie stetig zu verzeichnen.
Das Verlustverhältnis ist weiter derart zu Ungunsten Russlands, dass die aktuellen Operationen weiterhin kein militärischer Erfolg der Russen sind. In keinster Weise und in keiner möglichen Interpretation. Die Russen hoffen lediglich darauf, mittelfristig den Westen überrüsten zu können, und dass irgendwann dem Gegner die Luft ausgeht, verausgaben sich dabei aktuell weiterhin in einer nicht auf Dauer tragbaren Weise.
Zitat:Die Strategie Putins ist wesentlich längerfristiger angelegt. Er will die komplette Abkehr vom Westen und ein Ende des westlichen Einflusses auf die russische Gesellschaft. Um dies zu erreichen kann sich der Krieg aus Sicht der russ. Regierung ruhig in die Länge ziehen.
Ja, durchaus ist dies ein Teil der Zielsetzung. Aber: nur weil man eine strategische Zielsetzung hat bedeutet dies nicht, dass diese funktionieren wird, sich auszahlt, gut ausgeht usw. Darüber hinaus ist es ebenso ein Teil der Zielsetzung den Krieg weiter laufen zu lassen weil man sich noch extremer daran persönlich berreichern kann und die Wirtschaft aktuell schon viel zu abhängig vom Krieg ist und bei einem Frieden erhebliche Verwerfungen auftreten würden usw.
Aber ja, dass aktuelle russische Ziel ist es den Krieg in die Länge zu ziehen. Nicht zuletzt auch aus rein militärisch-strategischer Notwendigkeit, weil der Westen irgendwann die Lust daran verlieren wird - so die Annahme der Russen. Die russische Strategie zielt daher keineswegs nur auf diese politisch-strategische Ebene welche du hier nennst, sondern durchaus auf den militärischen Sieg über die Ukraine. Der Westen versucht sich im Froschkochen, die Russen darin, dies so lange durchzuhalten bis der Westen dies enerviert aufgibt.
Und das ist tatsächlich auch einer der primären Gründe warum man nicht Mobil macht, warum man nicht alles in den Krieg wirft usw. weil man damit weitergehende westliche Waffenlieferungen provozieren würde. Man will dieses Risiko gar nicht eingehen und die westliche Hilfe soll langsam einschlafen. Deshalb eskaliert Russland nicht so wie es dies könnte und will den Krieg weder abkürzen noch schnell zum Sieg führen. Man will auf gar keinen Fall dass der Westen mehr tut, sondern dass die westliche Hilfe nachlässt.
Die Sache ist viel knapper und viel mehr auf Rand genäht als man dies so wahrnimmt. Zu viel westliche Hilfe und Russland verliert. Eine Eskalation des Krieges mit Mobilmachung usw. wie dies Strelkov vorschwebt könnte also dazu führen, dass Russland verliert, während es wenn es gerade eben nicht mobil macht noch gewinnen kann. Eskaliert Russland zum totalen Krieg unter Einspannung aller Mittel zum äußersten, reicht dies für die Gegenreaktion des Westens trotzdem nicht, dafür ist Russland einfach zu schwach. Umgekehrt könnte man, wenn man nur geschickt genug agiert, mittelfristig siegen, gerade eben indem man die Eskalation vermeidet und nicht alles rein wirft. Ob dies aufgehen wird kann ich nicht sagen, aber es ist aktuell sogar die einzige Chance für Russland.
Strelkov hat daher in diesem Aspekt auch meiner Ansicht nach nicht recht, bzw. wäre seine Strategie falsch, weil die Reaktion darauf für Russland viel problematischer ist als der Status Quo.
Zitat:Wenn Rußland 2030 am Dnipro steht hat es nebenbei noch die gesellschaftliche Umformung erreicht die die russische Regierung anpeilt. Das ist inzwischen deren Strategie und nicht ein schneller Sieg. Aber im Westen will man nicht erkennen dass der Plan derweil wesentlich weiter gefasst wurde, als noch zu Anfang des Krieges.
Russland kann den Krieg auch auf dem aktuellen Niveau in keinster Weise bis 2030 führen. Das ist nicht möglich. Desweiteren ist die gesellschaftliche Umformung nicht so stark vom Krieg abhängig wie du das hier annimmst, die ginge auch ohne. Du überhöhst hier meiner Ansicht nach solche politischen Zielsetzungen und lässt einfach außer Acht, dass die russische Führung hier sich schlussendlich in eine extrem schlechte Position manövriert hat, in welcher sie allenfalls mit großem Geschick noch einen positiven Ausgang erzielen kann.
Es gibt meiner Ansicht nach diese Meisterpläne nicht, sondern das primäre Ziel ist weiterhin der Sieg in der Ukraine als primäres Ziel. Alles andere wird allenfalls dazu konstruiert, sowohl im Westen als auch in Russland selbst. Ein schneller Sieg ist nicht möglich, eine Eskalation hin zum totalen Krieg führt zu Gegenreaktionen welche Russland den Sieg kosten würden, entsprechend ist es durchaus der Plan, den Krieg in die Länge zu ziehen um mittelfristig zu siegen, dafür muss der Krieg aber genau auf der richtigen Stufe vor sich hin köcheln, nicht zu viel und nicht zu wenig. Zu lange darf es andererseits aber nicht dauern, dafür reichen die Kräfte nicht.
Entsprechend setzt Russland aktuell alles auf einen mittelfristigen Sieg im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre. Das kann sogar aufgehen, aber of es aufgeht hängt allein von uns ab. Dieser Krieg wird schlussendlich rein vom Westen - und einigen anderen Staaten - entschieden, Russen wie Ukrainer sind beide darin nur noch fremdbestimmt.