14.12.2024, 15:22
@lime
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass ein Land, welches EU-Mitglied werden will, nicht nur Bedingungen erfüllen muss im Vorfeld, sondern auch einen mehrere tausend Seiten umfassenden Regelkatalog unterzeichnen muss, dessen einzelne Regeln nicht verhandelbar sind. Hat man den Regeln dann jedoch zugestimmt, und diese beinhalten auch "Einmischungen" seitens der Gemeinschaft in nationale wirtschaftliche Aspekte sowie juristische und gesellschaftspolitische Vorgaben, ist man verpflichtet, sich daran zu halten - und es wird von ausgegangen, dass die Länder genau wissen, welchen Regularien sie sich unterwerfen, da sie sonst keinen Aufnahmeantrag gestellt hätten. (Das nachgängige Jammern einiger populistischer Regierungen innerhalb der EU ist insofern, gelinde gesagt, scheinheilig, zumal genau diese Kreise einerseits gerne die Vorteile der Mitgliedschaft mitnehmen, aber andererseits dann sich wiederum nichts vorschreiben lassen wollen; und das funktioniert eben nicht.)
Wollen Länder sich aber nicht einordnen, brauchen sie nicht zu unterschreiben und kommen eben nicht in die Vorzüge einer EU-Mitgliedschaft. Bei BRICS ist das deutlich weniger streng und eher lose organisiert, und deswegen erscheint BRICS auch weniger rigide (zumal man von ausgehen müsste, dass die BRICS-Staaten, wenn sie denn versuchen würden sich auf ein gemeinsames Regelwerk im grob EU-ähnlichen Sinne zu einigen, sich nie einig werden würden), allerdings sind die Vorzüge der einzelnen Mitglieder halt auch weniger umfangreich.
Insgesamt gesehen kann man also BRICS und EU nicht wirklich vergleichen.
Schneemann
Zitat:Es ging mir doch darum aufzuzeigen dass die BRICS Staaten nicht das Bedürfnis haben sich in die gesellschaftlichen Angelegenheiten der einzelnen Mitgliedsländer einzumischen, wie es zum Beispiel in der EU der Fall ist.Du musst aber dabei auch berücksichtigen, dass die EU von Anfang an deutlich strengere Reglements hat als BRICS. Es steht Staaten frei, sich entweder den BRICS anzuschließen oder um Aufnahme in die EU zu ersuchen. Auch können Staaten beide Institutionen frei nach Gutdünken wieder verlassen.
Der entscheidende Unterschied ist aber, dass ein Land, welches EU-Mitglied werden will, nicht nur Bedingungen erfüllen muss im Vorfeld, sondern auch einen mehrere tausend Seiten umfassenden Regelkatalog unterzeichnen muss, dessen einzelne Regeln nicht verhandelbar sind. Hat man den Regeln dann jedoch zugestimmt, und diese beinhalten auch "Einmischungen" seitens der Gemeinschaft in nationale wirtschaftliche Aspekte sowie juristische und gesellschaftspolitische Vorgaben, ist man verpflichtet, sich daran zu halten - und es wird von ausgegangen, dass die Länder genau wissen, welchen Regularien sie sich unterwerfen, da sie sonst keinen Aufnahmeantrag gestellt hätten. (Das nachgängige Jammern einiger populistischer Regierungen innerhalb der EU ist insofern, gelinde gesagt, scheinheilig, zumal genau diese Kreise einerseits gerne die Vorteile der Mitgliedschaft mitnehmen, aber andererseits dann sich wiederum nichts vorschreiben lassen wollen; und das funktioniert eben nicht.)
Wollen Länder sich aber nicht einordnen, brauchen sie nicht zu unterschreiben und kommen eben nicht in die Vorzüge einer EU-Mitgliedschaft. Bei BRICS ist das deutlich weniger streng und eher lose organisiert, und deswegen erscheint BRICS auch weniger rigide (zumal man von ausgehen müsste, dass die BRICS-Staaten, wenn sie denn versuchen würden sich auf ein gemeinsames Regelwerk im grob EU-ähnlichen Sinne zu einigen, sich nie einig werden würden), allerdings sind die Vorzüge der einzelnen Mitglieder halt auch weniger umfangreich.
Insgesamt gesehen kann man also BRICS und EU nicht wirklich vergleichen.
Schneemann