29.12.2024, 13:21
(29.12.2024, 00:15)lime schrieb: Ich glaube da wirst Du dich irren. Die afghanische Bevölkerung wird trotzdem weiter wachsen, wenn sich auch die Kindersterblichkeit erhöhen wird, denn die Geburtenrate wird außerordentlich hoch bleiben.
Ja und warum daher nicht gleich den zivilen Support vollständig einstellen (da kommt eh nicht mehr viel) oder am beten gleich die Krankenhäuser bombardieren? Präventiv quasi als Akt der Selbstverteidigung? Was ein absolut logischer Gedankengang im Westen ist.
Am Ende stehen diese Afghanen nur unnötig auf irgendwelchen Ressourcen, Straßen und inzwischen sogar in München am Bahnhof. Bis tief in 1990er kannte man dieses Volk lediglich aus James Bond Filmen. Ist es spannend, dass man für ein paar strategische Armeebasen in Zentralasien so einen riesigen Wirbel macht? Medial, militärisch, finanziell. Ich glaube von "Mrd." reden wir hier gar nicht mehr. Davon ein kleinster Bruchteil in zivile Projekte. Aber Afghanistan hier, Afghanistan da, Al-Kaida hier, Al-Kaida da. Man ist zwischenzeitlich längst zu der Erkenntnis gelangt, dass man dieses und anderere Gebiete nur unter ungerechtfertigt hohem Aufwand halten kann und Al-Kaida sowieo die Taliban vielleicht sogar viel natürlichere Partner sind, im Rahmen einer Divide & Conquer Strategie.
Kommen wir noch mal sachlich zur Kindersterblichkeit in Afghanistan. Diese ist hoch, aber auf sehr ähnlichem Level wie in Pakistan und in Afrika ist sie noch sehr viel höher.
Mal ein recht eindrückliche Zeitreise. GW Bush 2004 vor den Vereinten Nationen:
https://www.americanrhetoric.com/speeche...ns2004.htm
Zitat:Deutschland am Hindukuschhttps://www.bpb.de/shop/zeitschriften/ap...indukusch/
10.10.2008 / 20 Minuten zu lesen
Die kritische Sicherheitslage in Afghanistan behindert den Wiederaufbau. Der Einsatz der Bundeswehr bedarf einer grundlegenden öffentlichen Debatte über realistische Ziele, Möglichkeiten, Beschränkungen und Zeithorizonte.
Auf der Grundlage der Resolution 1386 des UN-Sicherheitsrates vom 20. Dezember 2001 bekräftigte die internationale Staatengemeinschaft nach der Vertreibung der Taliban, dass Afghanistan nicht erneut Rückzugs- und Regenerationsraum des internationalen Terrorismus werden dürfe. Gefordert sind internationale Unterstützung beim Wiederaufbau staatlicher Strukturen und bei der sozioökonomischen Entwicklung.
Die Bundesrepublik Deutschland verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz in enger Verknüpfung von sicherheits- und entwicklungspolitischen Elementen, von militärischen und zivilen Komponenten unter Einbeziehung und Mitsprache der lokalen afghanischen Zielgruppen. Seine Umsetzung erfolgt im Rahmen der Provincial Reconstruction Teams (PRT) unter einer militärisch-entwicklungspolitischen Doppelspitze, welche die Beteiligten und Betroffenen zusammenführt. Zur Auflösung der Fußnote[2] Im Bereich von Wiederaufbau und Stabilisierung sind Teilerfolge zu verzeichnen. Auf der Grundlage von Wahlen sind Verfassungsorgane entstanden, die partiell an Funktionsfähigkeit gewinnen. Dies geschieht angesichts erbitterter bewaffneter Konfrontationen über Jahrzehnte nicht in einem machtfreien Raum, sondern in häufig wechselnden Koalitionen. Warlords, Clanchefs und lokale Machthaber mit ihrer Klientel und ihren immer noch bewaffneten Milizen unterlaufen die personalpolitischen Ansätze zur Schaffung neuer staatlicher Institutionen, und nutzen letztere für den Zugriff auf Ressourcen - von der Opiumökonomie bis zur Abschöpfung internationaler Finanzhilfe. Zur Auflösung der Fußnote[3] Ungeachtet der nach amerikanischem Vorbild konzipierten Präsidialverfassung reicht die Macht des Präsidenten Hamid Karsai kaum über die Hauptstadt Kabul hinaus. Die verschiedenen Ethnien (Paschtunen, Turkmenen, Usbeken, Tadschiken, Hazaras, Beludschen) Zur Auflösung der Fußnote[4] verfolgen jeweils eigene Interessen.
An eine durchgreifende Entwaffnung ist nicht zu denken, zumal manche Warlords wie der Usbekengeneral Raschid Dostum mit den Bodentruppen der Nordallianz in Koalition mit den US-Streitkräften die Taliban niederkämpften, so dass sich die USA auf den Einsatz ihrer Luftwaffe ohne amerikanische Infanterie beschränken konnten. Solche Kooperationen schaffen ein Netz gegenseitiger Rücksichtnahmen. Naive westliche Vorstellungen vom Aufbau eines demokratischen, pluralistischen Rechtsstaats mit einem Gewaltmonopol, welches seinerseits verfassungsrechtlicher Kontrolle unterliegt, werden daher vor Ort mit der Realität fortwirkender traditioneller gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen konfrontiert.
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