(Zweiter Weltkrieg) A. Roberts: Mit einem starken Afrikakorps hätte Hitler den Krieg gewinnen können
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@Schneemann

Zitat:Durchaus korrekt auf Mittel- und Teile von Osteuropa bezogen, aber nicht generell und für Nordafrika schon gar nicht zutreffend.
Wie gesagt: Nordafrika ist hier herauszunehmen. Im Osten war der Aufmarsch ein "Eisenbahnaufmarsch", aber die Wehrmacht trat nicht ohne Grund mit über 600.000 Pferden bei "Barbarossa" an.
Wo war die Eisenbahn nicht der Träger des Nachschubs - zb. in Bulgarien zum Aufmarsch gegen Griechenland. Sonst überall. Auch die Rote Armee in ihren westl. Provinzen 1940/41.

Zitat:Vorsicht, du verzerrst hier die Aussagen: Im Kern ging es "nur" darum, dass die Wehrmacht eben nicht zur Gänze bzw. nur zu ca. 35% im Querschnitt motorisiert war. Und entsprechend haben die Deutschen ihren Nachschub auch aufgestellt.
Nein, ich verzerre keine Aussagen, du hast Logistik in die Disk. Wenn es es um das Nachschubsystem (differenzieren) der Achse in Nordafrika ging hättest du das anders schreiben müssen, eben nicht Logisik.

Das Problem dieser Logistischen Sicht zeigt sich weiter unten, bei der Angabe des (dort angeblichen) täglichen Versorgungsbedarfs. Die US-/GB-Sichtweise darauf beinhaltet, alle unterstellten Divisionen benötigen VOR Operationsbeginn, für die gesamte Operation die entsprechenen Versorgungsgüter. Vorher wird praktisch nicht angegriffen.
Die Deutsche Sichtweise war sehr viel flexibler, trotzdem wurde das Thema nicht ignoriert. Zb. bei der Op. Theseus 1942 waren vor Beginn der Operation - wie geplant - 8 VS (Versorgungssätze) an Munition, Verpflegung, Treibstoff und Ersatzteile vorhanden.

Zitat:Und im Mittelmeerraum wurden genau diese entscheidenden Faktoren rar, während der Gegner sie zuhauf hatte.
Du nimmst die Verhältnisse 1943/44 und wendest diese auf 1941 an (und wohl auch 1942 - nur so nebenbei) und das ist falsch. 1941 hatten auch die Briten massive Engpässe auf allen Gebieten. Die Briten trieben die erwähnte Eisenbahn aus dem Nildelta Richtung Libyen weil diese auch ihre Situation entlastete. Sie hatten Probleme die Verbände nach Griechenland zu verlegen weil Schiffsraum fehlte, es fehlten dazu Fliegereinheiten und Flugzeuge. .....

Zitat:Es war geplant, einen Panzersperrverband nach Libyen zu entsenden nach dem Kollaps der Italiener nach "Compass". Mehr nicht. Wäre es eine großangelegte Operation in Heeresgruppengröße gewesen, dann wäre man aber um statische und Sicherungsdivisionen nicht herumgekommen.
Eine Heeresgruppe hatte 1-5 Armee mit jeweils 6-12 Divisionen.
Sicherungsdivisionen in Libyen, in Tripolitanien, Kyrenaika, ägypt. Grenzgebiet? wohl kaum.
Ägypten - sicherlich, da aber die Ägypten die Briten haßte, Achsenfreundlich und über eine eigene kleine Armee verfügte. Minimal
Levante - sicherlich, aber auch hier. Die Bevölkerung war Achsenfreundlich.
Irak - siehe Levante

Zitat:Übrigens ein Bsp.: Nach der Aufgabe des Unternehmens Herkules (die geplante deutsch-italienische Eroberung Maltas) verlegte man die dafür bereitgestellten Truppen, u. a. die 164. leichte Afrika-Division und die Fallschirmjäger-Brigade 1 (Ramcke) nach Nordafrika - per Lufttransport. Im Stab der Panzerarmee Afrika war man wenig begeistert, denn diese Truppen - obgleich infanteristisch gut ausgebildet - wurden als Klotz am Bein empfunden, da sie faktisch keine Fahrzeuge und schweren Waffen hatten...
bekannt. im Falle 164.leichte Afrika-Division irrst du dich, sie war für die Operation Herkules nicht vorgesehen.

Zitat:Wenn eine Seite (Deutsches Reich) a) ca. 350.000 Lastfahrzeuge baut (inkl. Halbkettenfahrzeugen) und ca. 70 Mio. Tonnen Rohöl fördert, aber die Gegenseite b) (USA, UK, Kanada) mehr als 3 Mio. Lastwagen und mehr als 1 Mrd. Tonnen Rohöl aufbieten kann, dann ist ersichtlich, weswegen Seite b) mehr Spielraum bei der Logistik hat.
Die Frage lautete:
Und im Gegensatz zur Wehrmacht mussten die Amerikaner enormen Aufwand betreiben,... , um ihre Angriffsspitzen mit Sprit zu versorgen. Anscheinend war der Aufwand der Amerikaner größer als der Deutsche. Mehr Aufwand ist NICHT das sie mehr LKW bauten, das sie damit mehr Sprit brauchten.

Zitat:Tatsächlich war dem so. Den derart raschen Abzug der Wehrmacht hatten sie nicht vorausgesehen. Dafür, dass sie es nicht so abgeschätzt hatten, haben sie aber dennoch recht flink reagiert.
Nein, denn laut ihren Planungen wollten sie schon lange an der deutschen Grenze stehen. Fehlplanungen waren zb. die nicht ausreichend focierte Einnahme von Cherburg und den Kanalhäfen.

Zitat:Wenn wir die meinerseits genannte Panzergruppe mit zehn Divisionen heranziehen. Und da die bisherigen Planspiele sogar noch größere deutsche Operationen in Nordafrika kolportierten, ist dieser Wert sogar sehr niedrig.
Eine motorisierte Infanteriedivision (Inf. [mot.]) benötigt(e) ca. 350 bis 370 Tonnen am Tag, eine Panzerdivision ca. 500 Tonnen.

mehrmals nein
1.) Die Hafenkapazität wurde nie voll genutzt. Weil es, wie schon vorher geschrieben, Probleme gab. Zb. Ausreichend Hafenarbeiter, ausreichend LKWs für die Abfuhr der gelandeten Güter. Diese Probleme waren kurzfristig lösbar wenn die entsprechende Dringlichkeit bestanden hätte, wenn also ein Schwerpunkt in Nordafrika gelegen hätte. Trotz dieser Probleme wurde 1942, vor der Schlacht von Gazala, das Afrikakorps voll aufgefrischt, die it. Kräfte voll aufgefrischt - die it. PanzerDiv Centauro überführt, Teile der 164.le Div und einiges mehr überführt
2.) Eine motorisierte Infanteriedivision (Inf. [mot.]) benötigt(e) ca. 350 bis 370 Tonnen am Tag, eine Panzerdivision ca. 500 Tonnen
nein

Zitat:Im November 1941 wollte das DAK 50.000 Tonnen Nachschub. Stabschef Bayerlein monierte, man bräuchte mindestens 80.000 Tonnen, wenn man alles voll einsatzbereit haben wolle. Man erhielt dann ca. 33.000 bis 37.000 Tonnen.
Hatte die geringere Lieferung etwas mit der strategischen Situation im Mittelmeer zu tun? Wie hätte diese sich geändert wenn sich die Luftwaffe stärker im Mittelmeer engagiert hätte. Verwende dazu einen Vergleich mit Anfang 1942.

Zitat:Es gab in Nordafrika keinen nennenswerten Küstenverkehr.
gab es
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RE: A. Roberts: Mit einem starken Afrikakorps hätte Hitler den Krieg gewinnen können - von stef - Gestern, 01:17

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