Iranisches Atomprogramm
(18.01.2025, 01:15)Kongo Erich schrieb: wenn man bedenkt, wie heftig hohe iranische Militärs nach dem Sturz von Assad die russische "Nicht-Unterstützung" kritisiert haben, dann sieht man, dass die iranisch-russischen Beziehungen keine "Liebes-Heirat" sind.

Die Russen haben in erster Linie ein hohes Interesse an ihren Militärbasen gehabt und das war es auch. Und selbst wenn solche Äußerungen getroffen wurden, dann sind das nur billige Rechtfertigungen, denn nach der Rückeroberung des Irak und Syriens vom IS, war man in diesen Ländern selbst nicht mehr militärisch, sondern nur noch logistisch vor allem für die Hisbollah aktiv und nebenbei hat man Assad mit kostenlosem Erdöl am Leben gehalten. So hat jeder sein Süppchen dort gekocht. Assad hat man immer gesagt: Kläre den Ärger mit deinen Leuten. Um diesen Prozess zu unterstützen, hatte man die Astana Gespräche mit Russland, Iran und der Türkei ins Leben gerufen, welche von den Rebellen aber weitestgehend boykottiert wurden. Das war es dann auch. Da lässt sich dann hinterher leicht motzen. Das eigene Nichtstun für oder gegen Assad stand dem russischen Nichtstun ja nicht nach.

Zitat:Russland brauch den Iran beim Krieg gegen die Ukraine (Drohnen) und als Korridor zum indischen Ozean, und der Iran braucht Russland zur Abwehr der gegen den Iran gerichteten Bedrohungslage (Luftabwehr). Beide versuchen, trotz westlicher Sanktionen zu High-Tech Artikeln zu gelangen - das ist eine Zweckverbindung, mehr nicht. Und Russland wird deshalb keinen Anlass sehen, seine fehlende Unterstützung eines iranischen Atomprogramms zu ändern.

Russland hat und hatte im größeren Rahmen kaum deckungsgleichen Interessen mit dem Iran, sondern bestenfalls gab es hier und da mal punktuelle Überschneidungen (Armenien, Syrien, z.B.). Ansonsten sind Russland und Iran, seit im Kaukasus der erste Mensch oder Neandertaler gewaltsam sein Leben verlor, regionale Gegner/Konkurrenten. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern. Die Geopolitik, insbesondere der Krieg in der Ukraine und vor allem die Sanktionen gegen Russland und Iran, haben aber scheinbar einerseits Moskau in die offenen Arme Teherans getrieben und umgekehrt. Gerade weil sich durch äußeren Druck die Schnittmenge der gemeinsamen Interessen nun hinreichend erhöht haben, erscheint aktuell eine Kooperationen miteinander vorteilhaft, wenn nicht gar unabdingbar.
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