01.02.2025, 22:10
(01.02.2025, 20:55)Zardo schrieb: (...) scheint es doch ein ungeeignetes Filterkriterium gewesen zu sein, wenn nur 14% dieses Assessment bestehen, noch bevor sie den eigentlichen Skill-Test absolvieren. Immerhin wurde diese Methode 4 Jahre lang verwendet. Man darf daher schon postulieren, dass hier potentiell Talent und Eignung abgewiesen wurde (...)
Auf welcher Grundlage? Die Erfolgsquote einer Bewertung sagt nichts über deren Wirksamkeit aus, genauso wenig wie die Erfolgsquote von nachgeschalteten Tests etwas über die Wirksamkeit vorheriger Bewertungen aussagt. Wenn es da eine auch nur ansatzweise zwingende Kausalität gäbe, dann wäre die Bewertung selbst in gewisser Weise obsolet.
Ein Argument für die Relevanz für die Gesamtsituation könnte die Entwicklung der Beschäftigungszahlen bieten, denn diese sank im Zeitraum von 2013 bis 2018 signifikant (um etwa 10%). Dafür müssten aber Zu- und Abgänge sowie andere Einflussfaktoren mit berücksichtigt werden. Dass diese eine Rolle spielen zeigt die Entwicklung seit 2018, denn die Zahlen haben sich trotz der Änderungen im Bewerbungsverfahren seitdem nicht signifikant positiv verändert. Nun lässt sich anführen, dass der Covid-Knick als außergewöhnliches Ereignis eine positive Entwicklung zumindest verzögert hat, das würde aber auch bedeuten, dass dessen Einfluss auf die Gesamtsituation mindestens nicht unerheblich war. Und er bietet keine Erklärung für die Entwicklung unmittelbar davor und danach, die ebenfalls keinen grundsätzlichen Umschwung darstellen.
Schwarz oder Weiß gibt es eh nie, die Realität ist stets komplexer. Gerade deswegen allerdings ist es primär "Schaumschlägerei", denn eine notwendige differenzierte Betrachtung findet ja gerade nicht oder kaum statt. Ich halte es unsinnig, diese Darstellung umzudeuten nur um den Aussagen noch eine Berechtigung zu geben.