18.02.2025, 02:54
Übrigens denke ich, dass Trump tatsächlich eine spezielle Verhandlungstaktik hat, bei der die Europäer erstmal eher stören würden.
1. Er tritt als "Mediator" auf, sendet ein Team nach Russland, ein zweites in die Ukraine (er kann einem oder beiden Teams zusätzlich die Aufgabe geben, bei den Europäern auf Tuchfühlung zu gehen)
2. Beide Teams "fühlen den Raum" und erstatten ihm Bericht
3. Im nächsten Schritt, weil er in Wahrheit nicht nur Mediator ist, sondern durchaus selbst Druck ausüben kann, macht er einen situationsabhängig relativ großzügigen Vorschlag, welcher aus seiner Sicht die Hauptinteressen beider Kriegsparteien möglichst wahrt, allerdings kündigt er gleichzeitig an, dass er, würde dieser Vorschlag abgelehnt, für jede weitere Verhandlungsrunde einen für beiden Seiten schlechteren Vorschlag anbieten wird - gleichzeitig muss sein Team natürlich darlegen, dass sein initialer Kompromissvorschlag tatsächlich die situativ beste Lösung für alle ist
4. Ukraine und Russland können sich entscheiden, den Vorschlag anzunehmen oder abzulehnen - ablehnen evlt. auch mit dem Gedanken, dass Trump nur blufft, und keinen deutlich schlechteren Vorschlag unterbreiten wird
5. Um eine Ablehnung zu verhindern, könnte Trump entweder gleich die Option aufzeigen, welchen Druck er ausüben wird, sollte der Initialvorschlag abgelehnt werden, oder er könnte dies absichtlich verschweigen und die Partner dahingehend im Dunkel lassen
6. Ukraine und Russland kommen entweder überein oder "walk away"
7. Falls sie übereinkommen, werden die Europäer/Rest-NATO mit der Lösung konfrontiert
8. Europäer nicken ab
Zusätzlich könnte er hinsichtlich Putin die Rolle des "good cop" übernehmen, und z.B. einer Koalition der besonders Willigen die Rolle des "bad cop" überlassen (z.B. Koalition Macron / Starmer / Rutte), d.h. folgt Putin nicht Trumps Vorschlag, wird Europa seine militärische Unterstützung nochmals deutlich intensivieren
Natürlich geht diese Verhandlungstechnik nur auf, wenn es einen gewissen Zeitdruck gibt, dem (abgesehen von Trump) die anderen Beteiligten ausgesetzt sind, so dass sie selbst gar kein Interesse für langwierige jahrelange Verhandlungen haben und die USA zugleich über erhebliche Druckmittel in alle drei Richtungen (Europa, Ukraine, Russland) verfügen.
Das Problem hier ist, Trump und sein Team muss die echten (nicht die vorgetäuschten) roten Linien aller Beteiligten sehr gut einschätzen können.
1. Er tritt als "Mediator" auf, sendet ein Team nach Russland, ein zweites in die Ukraine (er kann einem oder beiden Teams zusätzlich die Aufgabe geben, bei den Europäern auf Tuchfühlung zu gehen)
2. Beide Teams "fühlen den Raum" und erstatten ihm Bericht
3. Im nächsten Schritt, weil er in Wahrheit nicht nur Mediator ist, sondern durchaus selbst Druck ausüben kann, macht er einen situationsabhängig relativ großzügigen Vorschlag, welcher aus seiner Sicht die Hauptinteressen beider Kriegsparteien möglichst wahrt, allerdings kündigt er gleichzeitig an, dass er, würde dieser Vorschlag abgelehnt, für jede weitere Verhandlungsrunde einen für beiden Seiten schlechteren Vorschlag anbieten wird - gleichzeitig muss sein Team natürlich darlegen, dass sein initialer Kompromissvorschlag tatsächlich die situativ beste Lösung für alle ist
4. Ukraine und Russland können sich entscheiden, den Vorschlag anzunehmen oder abzulehnen - ablehnen evlt. auch mit dem Gedanken, dass Trump nur blufft, und keinen deutlich schlechteren Vorschlag unterbreiten wird
5. Um eine Ablehnung zu verhindern, könnte Trump entweder gleich die Option aufzeigen, welchen Druck er ausüben wird, sollte der Initialvorschlag abgelehnt werden, oder er könnte dies absichtlich verschweigen und die Partner dahingehend im Dunkel lassen
6. Ukraine und Russland kommen entweder überein oder "walk away"
7. Falls sie übereinkommen, werden die Europäer/Rest-NATO mit der Lösung konfrontiert
8. Europäer nicken ab
Zusätzlich könnte er hinsichtlich Putin die Rolle des "good cop" übernehmen, und z.B. einer Koalition der besonders Willigen die Rolle des "bad cop" überlassen (z.B. Koalition Macron / Starmer / Rutte), d.h. folgt Putin nicht Trumps Vorschlag, wird Europa seine militärische Unterstützung nochmals deutlich intensivieren
Natürlich geht diese Verhandlungstechnik nur auf, wenn es einen gewissen Zeitdruck gibt, dem (abgesehen von Trump) die anderen Beteiligten ausgesetzt sind, so dass sie selbst gar kein Interesse für langwierige jahrelange Verhandlungen haben und die USA zugleich über erhebliche Druckmittel in alle drei Richtungen (Europa, Ukraine, Russland) verfügen.
Das Problem hier ist, Trump und sein Team muss die echten (nicht die vorgetäuschten) roten Linien aller Beteiligten sehr gut einschätzen können.