20.02.2025, 01:55
Der Impact durch kompromisslose, mitunter destruktive, Maßnahmen des verfassungsgemäß recht allmächtigen Führers einer Präsidialdemokratie wie den USA kann global oder für die EU sehr erheblich sein. Angesichts der bestehenden Abhängigkeiten sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Natur, teile ich die Unzufriedenheit mit Trump et.al. Aber zumindest aus George W. Bush und Trump 1.0 hätte man in der EU auch Lehren ziehen können, um unabhängiger zu werden. Damit meine ich gar nicht mal so vorrangig militärtechnisch, sondern wirtschaftlich- und außenpolitisch. Man hätte längt seine gemeinsamen Werte und Ziele in der EU über jene der USA selbstbewusst stellen können und stellen müssen. Die Russische Bedrohung ist aus meiner Sicht künstlich herbeigeredet, denn hätte Russland jemals geplant die EU zu überfallen, dann wäre die Voraussetzung dafür gewesen, dass sie in der Lage sind, sich bis Kiew oder darüber hinaus auszubreiten. Dazu war Russland nicht in der Lage und sie haben sich nicht einmal systematisch in diese Lage versetzt. Ich mache direkt die Amerikaner für diese Sicherheits- und Energiekrise in Europa verantwortlich. Und es ist daher folgerichtig, dass es ein US Präsident sein wird, der Putin rehabilitiert, während er im selben Atemzug den Selenskiy als Diktator tituliert. Das Ziehen dieses Keils durch Europa war ihnen wichtiger als jeder Meter im Donbass.
Stattdessen hat man aber die Auswüchse dieser außer Kontrolle geratenen US Präsidenten und ihrer jeweiligen Lobbies geflissentlich ignoriert und mitgespielt so gut man konnte. Und zwar unabhängig von der Tatsache, dass sich weder Trump noch Bush ansatzweise als "Transatlantiker" begriffen oder als solche bemerkbar gemacht haben. Gerade Bush und seine Lobbyisten hatten massiv an der Spaltung Ost- und Westeuropas gearbeitet. Damals wurden wir in Old- und New Europa aufgeteilt. Coalition of the willing und unwilling. Alles nur angeblich unglückliche Momentaufnahmen. Man hätte hier erkennen können, dass man von einer breiten US Wirtschaftselite und einem großen Teil der politischen Elite Amerikas als politischer Spielball, Markt, Versicherung und Bestätigung der eigenen Greatness betrachtet wird. Das mag vielleicht polemisch klingen, ist aber so. Dass die Zukunft Amerikas auch unsere Zukunft ist, halte ich einerseits für fatalistisch, aber vielleicht trotzdem wahr.
Stattdessen hat man aber die Auswüchse dieser außer Kontrolle geratenen US Präsidenten und ihrer jeweiligen Lobbies geflissentlich ignoriert und mitgespielt so gut man konnte. Und zwar unabhängig von der Tatsache, dass sich weder Trump noch Bush ansatzweise als "Transatlantiker" begriffen oder als solche bemerkbar gemacht haben. Gerade Bush und seine Lobbyisten hatten massiv an der Spaltung Ost- und Westeuropas gearbeitet. Damals wurden wir in Old- und New Europa aufgeteilt. Coalition of the willing und unwilling. Alles nur angeblich unglückliche Momentaufnahmen. Man hätte hier erkennen können, dass man von einer breiten US Wirtschaftselite und einem großen Teil der politischen Elite Amerikas als politischer Spielball, Markt, Versicherung und Bestätigung der eigenen Greatness betrachtet wird. Das mag vielleicht polemisch klingen, ist aber so. Dass die Zukunft Amerikas auch unsere Zukunft ist, halte ich einerseits für fatalistisch, aber vielleicht trotzdem wahr.