01.03.2025, 18:52
(01.03.2025, 18:12)DopePopeUrban schrieb: Was heißt denn hier "ohne jegliche militärische Besonderheiten"? Die Schiffe haben ne besonders verstärkte Doppelhülle zur Schockabsorption, ein Flugdeck mit Platz für 2x NH90 anschließend an ein modular aufgebautes Durchgangsdeck inklusive Krankenstation mittlerer Kapazität, ein vollumfänglicher ABC Schutz nach NATO Vorgaben, Stellplätze für bis zu 10 TEU Container für verschiedenste Fähigkeiten (entweder für Versorgung oder Eigenbedarf) und die Möglichkeit bis zu 3 Schiffe gleichzeitig zu betanken (über Steuerbord, Backbord und Achtern).
https://esut.de/2021/02/meldungen/25453/...d-konkret/
https://esut.de/2021/07/meldungen/28416/...r-vertrag/
Das sind keine (!) zivilen Tankschiffe, die man nur mal eben fix grau angemalt hat. Auch wenn sich viele Newsoutlets alle Mühe geben, es so aussehen zu lassen.
Deine Quellen geben nur her, dass die BVS 707 eine Doppel-Hülle nach IMO-Standard haben - sprich rein ziviles Niveau. Hast du eine Quelle für die Schockabsorption? Der Rest ist - sorry - kein Kostentreiber, der dies erklären kann.
Mal nebenbei liegt mir keine Quelle vor, welche Antriebsanlage für BVS 707 nun exakt vorgesehen ist. Erst danach kann man bewerten, wie fehleranfällig das Konzept ist.
Zudem stellt deine Quelle selbst korrekt den Preisvergleich mit militärischen Alternativen anderer Nationen wie der Tide-Klasse oder der Maud-Klasse an.
Was rechtfertigt nun den gegenüber diesen beiden Projekten die erheblichen Mehrkosten des BVS 707?
Weitere Korrekturen:
Das Flugdeck des BVS 707 ist nur für einen NH90 geeignet, nicht zwei. Wie "billig" sowas geht, haben die Australier mit der HMAS Sirius eindrucksvoll gezeigt oder auch die Kanadier mit der MV Asterix.
(01.03.2025, 18:12)DopePopeUrban schrieb: Ich denke Lürssen wird da einfach die Chance genutzt haben. Der Fehler war, das Projekt nicht europaweit auszuschreiben, somit war 2021 nur noch die MV Werft und NVL übrig, da konnte NVL natürlich höhere Preise verlangen. Man hätte es machen sollen wie bei der F126, lässt die Designvorschläge europaweit ausschreiben und den Gewinner dann von deutschen Werften bauen. Schützt einen nicht vor Verzögerungen oder Kostensteigerungen (würde es auch im Ausland nicht, da normal) aber somit erhält man Präzise auch das Produkt, was man will und wie man es will. Die Werften hatten hier zu viel Einfluss auf die Gestaltung dieser Schiffe.
Und das macht die Sache inwiefern jetzt weniger "skandalös"? Hier geht es darum, dass in der Kalkulation des Auftragnehmers Kosten von 250 Mio. EUR veranschlagt sind (siehe meine Quelle oben), wo weder der Auftraggeber weiß, wofür er das Geld bezahlt noch der Auftragnehmer scheinbar sagen will, wofür es verwendet wird!
Des Geheimnis Lösung heißt in diesem Fall nach deutschem Preisrecht "Selbstkostenerstattungspreis"! Dann wird gebaut und danach der Auftragnehmer buchhalterisch "zerlegt" bis zur letzten eingekauften Schraube. Genau dafür gibt es die Preisprüfungs- bzw. Preisüberwachungsstellen der Länder. Aber scheinbar ist hier ein Festpreis vereinbart worden, der dieser Preisprüfung nicht unterliegt...