14.03.2025, 15:27
(14.03.2025, 14:07)DeltaR95 schrieb: Dir ist aber schon klar, dass der Kern von ASROC ist, den Effektor schnell zur letzten bekannten Position des U-Bootes zu verbringen, damit dieses im Gegensatz zum Rohrschuss weniger Zeit hat, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und dem Torpedo zu entgehen?
Die Indische Marine hat den Trend erkannt und SMART entwickelt - 650 km Reichweite. Das ist Long-Range-ASW und auch noch "spottbillig", weil die teuren Trägerplattformen für Effektoren wegfallen und man de facto mit billigsten Küstenbatterien weit in das Küstenvorfeld wirken kann.
Lös' dich in der Diskussion bitte mal vom "seeligen" RUM-139C und verstehe ASROC im technischen Sinn als "von RUM-139C bis SMART".
Wir haben viel zu wenig U-Boote, um deine ganzen UUV, die du proklamierst zu "jagen", dass ist Aufgabe der Überwassereinheiten - und gerade, wenn du mehrere UUV in räumlicher Verteilung hast, reicht dein Helikopter nicht mehr aus, der muss dann nach einem Engagement erstmal nachladen. Währenddessen ist die Plattform (Fregatte) unfähig, weitere Unterwasserziele zu bekämpfen.
Mal abgesehen davon, dass du mal wieder unterschlägst, dass diese ganzen Long Range USV weder unter allen Umweltbedingungen einsetzbar sind noch es derzeit irgendein UUV-Baumuster gäbe (oder absehbar geben wird), welches ein Seegebiet in einer Größe überwachen kann, wie es eine Fregatte oder ein U-Boot kann.
Natürlich ergibt es Sinn, eine F125 mit ASW-Komponenten auszurüsten, aber dann mit der gesamten Suite - Seaspider ist wieder mal so ein (gehyptes) Paradebeispiel. Wie viele hast du davon an Bord? 4? Na, da muss Technik oder Sonar-Bediener schon richtig gut sein, dass die nicht für 4 Fehlalarme draufgehen. Das größte Problem an der ATT-Lösung ist nicht der Effektor gegen den gegnerischen Torpedo, sondern der bordeigene Sensor (in diesem Fall der F125), der auch eine gesicherte Erfassung des anlaufenden Torpedos leisten muss. Hier kommt dann z.B. wieder ein Bugsonar ins Spiel, welches den vorderlichen Aspekt des Schiffes abdeckt.
Zum Thema "allein in der Ostsee": Welche Anrainerstaaten unterhalten dort denn ASW-Einheiten, die den Namen auch verdienen? Mir fallen da nur Finnland (Squadron 2020) und Deutschland ein (so wir wieder welche beschaffen). Die schwedischen Visby sind eher für Littorals gedacht. MIECZNIK der polnischen Marine wird dank Thales eine potente ASW-Suite erhalten, mal sehen, ob die auf allen Schiffen der Klasse finanzierbar ist.
So viel "potentes" im Bereich ASW gibt es in der Ostsee somit nicht.
Ostsee Potenz:
Aktuell existiert aber auch nur ein bekanntes russisches U Boot dort (?).
Long Range "ASROC":
Logisch bleiben!:
Das indische System ist nur im Spezialfall sinnvoll....wenn Du die Position des de facto 100% für Dich feindlichen U Boots 500Km entfernt bereits geortet hast ! (Und nicht versehentlich ein eigenes oder Verbündetes oder Neutrales dort vorfindest)
Womit geschieht das denn in der Regel ?
Früher mit SOSUS und dann mit lokal abgesetzte Effektoren (Bojen von P 3C, S-3, Schiffen etc.).
Heute musst Du vorher wissen (Intelligence), dass das Teil ausgelaufen ist und wohin es in etwa plätschert und mit einem "Hunter Medium" verfolgen (Zumindest für weite Nordsee und Atlantik.
In der Ostsee ist es auch nicht einfach verfolgbar, wegen des lauten, konzentrierten zivilen Verkehrs, wo es sich durchschleicht (das konnten die deutschen U 20x Klasse perfekt !!)
Alles, was logischerweise außerhalb einer effektiv unterscheidungsfähigen Horch Geräte Reichweite ist, nützt somit als Waffe so gut wie nix...Du feuerst ins Blaue.
NATO SOSUS gibt es im Atlantik auch nicht mehr (jedenfalls, soweit ich weiß)
Für die Ostsee bist Du für sensible Systeme, die dann ein Russen U Boot zu 100% erfassen UND Identifizieren (!) können immer innerhalb Helikopter oder P-8 Reichweite und kannst dann deren Torpedo Waffen gezielt einsetzen !
Das indische System ist für den INDISCHEN Ozean und Pazifik gedacht, wo "irgendwer" zufällig das feindliche U Boot entdeckt ha (wie es indische Zivil Schiffe versenkt ??) ... und dann wird von einem 600km enternten indischen Schiff ein Effektor mit Mach x so schnell wie möglich dort hin gebracht.
Für Nordsee und Ostsee (und nur davon reden wir) ist das aber ein völlig abwegiges Szenario.
Ggf. Arktis noch als LR Effektor noch machbar...aber dort sind russische U Boot Ziele auch echt selten (ggf. Eisbrecher zum Freihalten der Nordmeer Verosrgungs Routen..aber die bekommen im Kriegsfall definitiv nette Begleitung in Form von NATO Schiffen, U Booten und demnächst LRUSV/LRUUV)
SeaSpider:
Ein sich Dir nähernder Torpedo is 1A auf den Sensoren zu hören (ja, die benötigt F-125...F-124 und F-123 aber nicht)
Ein Fehlalarm ist da ausgeschlossen ("Jagd auf roter Oktober" ist da sehr realistisch wurde mir bei der Marine mal gesagt)
Dennoch ist es richtig :
4x SeaSpider pro Schiff ohne Nachladen ist ggf. zu wenig.