23.03.2025, 12:27
(23.03.2025, 10:34)Schneemann schrieb: Ich bin mir nicht mal so sicher, ob es hier wirklich um ein Einsparungen geht. Menschen mit höherer Bildung neigen dazu, Trump und seine Helfershelfer kritisch zu bewerten oder zumindest deren Handlungen zu hinterfragen. Wenn man das Bildungsniveau absenkt, und der Wegfall von Förderungen wird das mitbedingen, sinkt also auch die Chance zur Heranbildung von kritischen Positionen oder der Enttarnung von Lügen und Falschaussagen. Insofern ist diese Handlung logisch aus der Sicht Trumps.
Nein hier geht es nicht vorrangig nur um Einsparungen. Das ist vorrangig ein ideologisch geprägtes Thema. Gerade in den konservativen Südstaaten will man sich keine woken Lehrpläne diktieren lassen. Gleichtzeitig glauben gewisse amerikanische Kreise das Bildung nach marktwirtschaftlichen und nicht nach staatlichen Prinzipien funktioniert. Da gibt es dann Schulen die "gut" und "schlecht" sind. Je nachdem was man lernen will und kann. Die besseren Schulen kosten dann halt ein bisschen, oder werden von Unternehmen, Eltern oder Evangelikalen (Co-)finanziert. Durch den Mahon Clan gewinnt möglicherweise auch das Thema körperliche Ertüchtigung und private Finanzierung noch mehr an Bedeutung. Zumal es da auch lange kommerzielle Geschäftsbeziehungen zu den Trumps gibt, die wichtiger zu sein scheinen, als das pädagogische Fundament. Tatsächlich glaube ich dass eine Umgestaltung in diesem Bereich nach den Vorstellungen der Republikaner die US Gesellschaft strukturell noch weiter auseinander driften lässt. Von der Pike auf quasi. Sofern das alles mittelfristig überhaupt Bestand hat, was die da gerade machen.
Irgendwer erwähnte in diesem Kontext wiederholt den Begriff "Soziale Marktwirtschaft". Genau das ist es eben nicht. Denn diese zielt darauf ab, Chancengleichheit staatlich zu gewährleisten, wobei die Teilhabe an der Bildung quasi ein Grundpfeiler bereits ideologisch darstellt. Wenn hier das Leben schon ungleich beginnt, beginnen soll, dann ist das kein soziales Prinzip. Daher ist in der Sozialen Marktwirtschaft Bildung grundsätzlich erst mal eine öffentlich Aufgabe. Sie ist von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Allgemeininteresse. Jedenfalls nach Lehre derer, die diesen Begriff in Deutschland geprägt haben. Aber genau das ist nicht das Ziel der US Regierung.