16.04.2025, 09:14
(16.04.2025, 08:29)Quintus Fabius schrieb: Wir werden aber für keines der europäischen Völker das bestmögliche herausholen können, wenn die Europäer nicht zusammen über die EU agieren. Denn nur über die EU kann jedes Volk in Europa das bestmögliche für sein eigenes Land erreichen.
Genau das ist ja der entscheidende Punkt: nur eine starke Handlungsfähige Kern-EU ist das Instrumentarium, mit welchem die Nationalstaaten in Europa das Maximum für ihren jeweiligen Nationalstaat heraus holen könnten. Genau darin liegt sozusagen das scheinbare Paradoxon.
Giorgia Meloni hat dies verstanden und handelt entsprechend. Sie ist eine Nationalistin, stärkt aber die EU und hat sehr gute Verbindungen in die USA und ist eine Transatlantikern. Ihre politischen Zielsetzungen wäre daher exakt das, was die EU insgesamt benötigen würde. Es gelingt ihr sogar immer wieder in der EU die wieder einzufangen und auf Linie zu bringen, welche da ausscheren, wie beispielsweise Orban.
Meloni sprach mal davon, dass die EU insgesamt einen positiven Okzidentalismus benötigt. Genau das.
Wir sollten uns daher auf keinen Fall von der EU distanzieren, sondern dafür sorgen, dass sich die EU nicht von uns distanziert (auch ein Zitat von Meloni).
Vor der Wahl hat sie was ganz Anderes erzählt. Allerdings hat sie nach Regierungsübernahme bemerkt dass die finanzielle Lage Italiens so schlecht ist dass ein Austritt Italiens aus der EU den Schuldenkollaps bedeuten würde, da das italienische Rating ohne Deutschland im Hintergrund nach unten rauschen würde und die Schulden nicht mehr refinanzierbar wären. Und nur darum geht es in Wahrheit den meisten EU-Staaten, um Geld(!) und nicht das was man sich in den Elfenbeintürmen der Kern-EU-Staaten zusammenphantasiert. Nur die Finanzen sind der Kleber der die EU (noch) zusammen hält. Die Lage könnte sich in Zukunft aber ändern, wenn auch das bisher exzellente deutsche Rating ins Wanken gerät, weil man massiv Schulden aufnehmen will, dann wäre dieser Kleber zumindest für andere Nettozahler, zu denen auch Italien gehört, nicht mehr wirkungsvoll.