24.04.2025, 14:17
Ich halte nicht viel von Rohners Ansatz, weil er grosse, staatliche geführte Kriege nicht wirklich erklären kann. Der Ansatz mag für lokale, kleine Konflikte und Bürgerkriege (Rebellionen) brauchbar sein.
How to curb conflict - Policy lessons from the economic literature
Zum Beispiel: Deutschland war im Vergleich zu seinen Nachbarn ein relativ gut ausgebildetes Land, der Staat und die Gesellschaft waren stabil, es gab Industrie, Rechtsstaatlichkeit und internationalen Handel, trotzdem kam es zu WW1 und WW2.
Statt "Armut" sollte man eher von "relativem Überschuss an jungen und mittelalten Männern im Verhältnis zur verfügbaren Arbeit, ausgelöst durch eine hohe Geburtenrate“ sprechen, d.h. es muss die Ressource des "billig und im Überfluss erhältlichen Humankapitals" vorhanden sein. Leute, die verheizt werden können. Armut ist nicht das Gleiche. Der Staat und der Querschnitt der Bevölkerung selbst muss deswegen nicht arm sein.
Um wirkungsvoll Krieg führen zu können, muss eine Nation auch industrialisiert sein und leichten Zugang zu Waffen haben, die sie im Idealfall völlig autonom herstellen kann.
Es gibt viele Parameter, die im ökonomischen Ansatz der Konfliktforschung überhaupt kein Echo finden.
Andererseits hat eine statistische Analyse multipler Parameter eine grosse Schwäche, die kompensiert werden muss: man würfelt einfach so lange, bis ein statistisch signifikantes Ergebnis herauskommt, oder anders gesagt: je mehr Parameter das Modell hat, je höher das Risiko, dass einer der Parameter rein zufällig signifikant wird. Solche Zufallsfehler müssen schon bei Entwurf der Analyse / des Modells korrigiert werden.
Entsprechend ist "empirisch" oder "wir haben uns die Daten angesehen und folgendes gefunden" nicht automatisch ein Qualitätskriterium und bei einem so komplexen, multikausalen Untersuchungsobjekt wie "Krieg", in das eine schwer überschaubare Anzahl an Parametern einfließen, kein Argument, welches die entwickelten Hypothesen über jene anderer Ansätze hinaushebt.
How to curb conflict - Policy lessons from the economic literature
Zum Beispiel: Deutschland war im Vergleich zu seinen Nachbarn ein relativ gut ausgebildetes Land, der Staat und die Gesellschaft waren stabil, es gab Industrie, Rechtsstaatlichkeit und internationalen Handel, trotzdem kam es zu WW1 und WW2.
Statt "Armut" sollte man eher von "relativem Überschuss an jungen und mittelalten Männern im Verhältnis zur verfügbaren Arbeit, ausgelöst durch eine hohe Geburtenrate“ sprechen, d.h. es muss die Ressource des "billig und im Überfluss erhältlichen Humankapitals" vorhanden sein. Leute, die verheizt werden können. Armut ist nicht das Gleiche. Der Staat und der Querschnitt der Bevölkerung selbst muss deswegen nicht arm sein.
Um wirkungsvoll Krieg führen zu können, muss eine Nation auch industrialisiert sein und leichten Zugang zu Waffen haben, die sie im Idealfall völlig autonom herstellen kann.
Es gibt viele Parameter, die im ökonomischen Ansatz der Konfliktforschung überhaupt kein Echo finden.
Andererseits hat eine statistische Analyse multipler Parameter eine grosse Schwäche, die kompensiert werden muss: man würfelt einfach so lange, bis ein statistisch signifikantes Ergebnis herauskommt, oder anders gesagt: je mehr Parameter das Modell hat, je höher das Risiko, dass einer der Parameter rein zufällig signifikant wird. Solche Zufallsfehler müssen schon bei Entwurf der Analyse / des Modells korrigiert werden.
Entsprechend ist "empirisch" oder "wir haben uns die Daten angesehen und folgendes gefunden" nicht automatisch ein Qualitätskriterium und bei einem so komplexen, multikausalen Untersuchungsobjekt wie "Krieg", in das eine schwer überschaubare Anzahl an Parametern einfließen, kein Argument, welches die entwickelten Hypothesen über jene anderer Ansätze hinaushebt.