Gestern, 14:00
@Broensen
Keine andere Marine der Welt unterhält eine speziell für nur diese Einsätze ausgelegte Fregattenklasse. Und es funktioniert trotzdem. Operation Active Endeavor, Operation Atlanta, Operation Sea Guardian und UNIFIL haben alle ohne F125 funktioniert. Die wurden mit F122, F123 und F124 gefahren, mussten sie auch, denn es gab zu dem Zeitpunkt keine F125.
OPV Aufgaben können auch von nicht-OPVs wahrgenommen werden, nicht-OPV Aufgaben aber nicht von OPVs. Das ist der Unterschied.
Die F125 ist für ein Aufgabenvolumen geschaffen das defacto nicht passiert. Und an diesem Fähigkeitsstand festzuhalten um für ein Einsatzprofil vorbereitet zu sein, dass nicht passiert und auch nicht passieren wird (jetzt mal speziell auf die 2x RHIBs bezogen) ist mMn vollkommen irrsinnig.
Die 127mm der F125 reicht max 100km weit, sagen wir mal 80km. Damit kannst du Severomorsk beschießen während die Task Force ganze 50km Distanz bis zur russischen Küste waren kann (um mal ein Beispiel zu demonstrieren). Russische Truppenkontingente in Norwegen können damit beschossen werden wenn diese nach Südwesten vorstoßen. Hafenanlagen und Treibstoffdepots können damit unter Feuer genommen werden.
Nimm dir den Ukrainekrieg als Beispiel. Russische Fregatten beschießen Odessa seit 2022 regelmäßig mit ihren Bordgeschützen, trotz der Gefahr durch AShM. Denn ab einer gewissen Konzentration von Einheiten wird die Penetration des gemeinsamen AAW Schirms via ASCM extrem schwierig.
Man kommt definitiv nah genug an relevante Ziele heran.
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@Broensen
@DeltaR95
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Generell zum Thema Ersatz der 127mm durch ein VLS, ich glaube ihr überschätzt hier die zur Verfügung stehende Raumtiefe des Systems.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250502/wxvaos46.jpg]
http://www.harhaus.de/HHP-0230.pdf
Wir reden hier von vlt 3-3.5m vertikal. Ein tactical length Mk41 bspw ist 6.7m hoch.
Dazu gilt hier, bei der Gym-Thematik, auch wieder die Limitierung der IRIS-T SLM als hot launched missile. Die Entwicklung eines versenkbaren Startersystems halte ich wie gesagt aufgrund der endemischen Verwendung auf der F125 für absolut unwahrscheinlich.
Lfk statt Bordgeschütz wäre hier also wieder nur bei Verwendung der CAMM und CAMM-ER gegeben, wie im Bauraum des MARS Werfers auch.
Zitat:Das lässt sich aber umkonstruieren, so dass die Lasten über die Decke abgeleitet werden. Der Rahmen im Container muss das ja in die andere Richtung erbringen.Wozu? Die Decke selbst benötigt ja offensichtlich eigene Stützen, wieso sollte man da noch ein Schleppsonar anhängen? Wäre es da nicht insgesamt sowieso klüger, die Rahmenkonstruktion des Arrays selber als tragendes Element zu verwenden, gerade wenn Stützen dafür umgelegt werden müssen?
Zitat:Historisch mag das ja stimmen, ändert aber nichts daran, dass es aktuell ein OPV ist.Ja aber was soll der Argumentationsstrang dann aussagen?
Zitat:Die Aufträge dafür sind aber da und irgendein Schiff muss sie erbringen. Das ist ja immer das Problem: Der Krieg stellt andere Anforderungen als der Frieden. Aber für gewöhnlich findet kein Krieg statt, weshalb die tatsächlich stattfindenden Aufträge eben die des Friedens sind. Deshalb will das Heer Radpanzergrenadiere statt richtigen und die Marine braucht OPVs. Und die haben wir ja auch. Und sie sind bereits bemannt. Es gibt also erstmal keinen Anlass, zu sagen: Wir haben das Personal oder das Geld dafür nicht. Erst wenn wir so viele Schiffe in Dienst gestellt haben, dass das Personal knapp wird, müssen wir drüber nachdenken, ob die OPV-Aufgaben (die uns ja erhalten bleiben, wenn auch verändert) dann besser von anderen Einheiten übernommen werden und wir die OPVs aus dem Verkehr ziehen oder umwidmen. Aber so wie's derzeit aussieht, wird es noch einige Jahre dauern, bis wir das erste neue Schiff in Dienst stellen, für das nicht ein altes im Gegenzug aus der Nutzung geht.Nenn mir mal eine einzige Mission mit Beteiligung der BW in den letzten 15 Jahren die nicht auch von einer F123 oder F124 hätte erfüllt werden können oder erfüllt worden ist. Nenn mir mal einen Kontext indem eine Bordeinsatzkompanie des Seebataillons auf 3x RHIBs gleichzeitig angewiesen ist. Wenn die F125 die einzige Klasse der Marine wäre, die für anti Terror, anti Piratierie, Embargokontrolle und Stabilisierungsmissionen befähigt wäre hätte ich gesagt du hast nen Punkt, aber das ist schlicht nicht der Fall.
Keine andere Marine der Welt unterhält eine speziell für nur diese Einsätze ausgelegte Fregattenklasse. Und es funktioniert trotzdem. Operation Active Endeavor, Operation Atlanta, Operation Sea Guardian und UNIFIL haben alle ohne F125 funktioniert. Die wurden mit F122, F123 und F124 gefahren, mussten sie auch, denn es gab zu dem Zeitpunkt keine F125.
OPV Aufgaben können auch von nicht-OPVs wahrgenommen werden, nicht-OPV Aufgaben aber nicht von OPVs. Das ist der Unterschied.
Die F125 ist für ein Aufgabenvolumen geschaffen das defacto nicht passiert. Und an diesem Fähigkeitsstand festzuhalten um für ein Einsatzprofil vorbereitet zu sein, dass nicht passiert und auch nicht passieren wird (jetzt mal speziell auf die 2x RHIBs bezogen) ist mMn vollkommen irrsinnig.
Zitat:Ich rede aber nicht von Krieg gegen Landziele, weil sich eine F125 im ernsthaften Kriegsszenario gar nicht nah genug an eine feindliche Küste annähern könnte, um diese zu beschießen. Das ginge nur -so wie ursprünglich vorgesehen- in asymmetrischen Konflikten, die du ja eben gerade nicht mehr priorisierst und in denen wir auch bisher diese Fähigkeit nicht real genutzt bzw. vermisst haben.Landbeschuss wird mMn drastisch unterschätzt, gerade in Bezug auf Feuerunterstützung von Landeinheiten. Diese Art von Gefecht geschieht ja nicht im luftleeren Raum, die operiert ja nicht alleine. Das Wirken gegen Landziele ist für die F125 (genauso wie für jegliche andere Fregatte auch) nur im Kontext einer größeren Task Force relevant.
Entweder die F125 ist als OPV unterwegs wie bisher oder sie wird für ASW umgerüstet. In beiden Fällen ist Landzielbeschuss vermutlich nicht Teil ihres Auftrags im Gegensatz zur Flugabwehr. Wenn man also durch Aufgabe dieser nicht genutzten Fähigkeit Platz für ein dringend benötigte VLS bekommen kann, würde ich das zumindest in Erwägung ziehen.
Die 127mm der F125 reicht max 100km weit, sagen wir mal 80km. Damit kannst du Severomorsk beschießen während die Task Force ganze 50km Distanz bis zur russischen Küste waren kann (um mal ein Beispiel zu demonstrieren). Russische Truppenkontingente in Norwegen können damit beschossen werden wenn diese nach Südwesten vorstoßen. Hafenanlagen und Treibstoffdepots können damit unter Feuer genommen werden.
Nimm dir den Ukrainekrieg als Beispiel. Russische Fregatten beschießen Odessa seit 2022 regelmäßig mit ihren Bordgeschützen, trotz der Gefahr durch AShM. Denn ab einer gewissen Konzentration von Einheiten wird die Penetration des gemeinsamen AAW Schirms via ASCM extrem schwierig.
Man kommt definitiv nah genug an relevante Ziele heran.
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@Broensen
@DeltaR95
Zitat:Also gerade in den Bootsbuchten müssten mMn deren Abgase und -wärme doch seitlich abgeleitet werden, was du ja verworfen hattest. Wie hast du dir das dann da vorgestellt?
Zitat:Dann sollten die Maße passen, dennoch hat Broensen recht, die Abgase müssen abgeleitet werden. Da wird baulich noch etwas Raum verbraucht werden. Das übrige Steuerequipment der IRIS-T Launcher findet sicherlich auch anderswo auf der riesigen Fregatte Platz.Es handelt sich dabei ja auch nicht um eine Detailplanung, sondern um eine schematische Darstellung. Da geht’s nur um die groben Größen um abzuschätzen wie viele Startermodule man dort überhaupt unterbringen kann. Ein konzeptioneller Abgasschacht ist im Schnitt dargestellt.
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Generell zum Thema Ersatz der 127mm durch ein VLS, ich glaube ihr überschätzt hier die zur Verfügung stehende Raumtiefe des Systems.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250502/wxvaos46.jpg]
http://www.harhaus.de/HHP-0230.pdf
Wir reden hier von vlt 3-3.5m vertikal. Ein tactical length Mk41 bspw ist 6.7m hoch.
Dazu gilt hier, bei der Gym-Thematik, auch wieder die Limitierung der IRIS-T SLM als hot launched missile. Die Entwicklung eines versenkbaren Startersystems halte ich wie gesagt aufgrund der endemischen Verwendung auf der F125 für absolut unwahrscheinlich.
Lfk statt Bordgeschütz wäre hier also wieder nur bei Verwendung der CAMM und CAMM-ER gegeben, wie im Bauraum des MARS Werfers auch.