Gestern, 20:18
(Gestern, 10:23)DopePopeUrban schrieb: Eine solche Aufrüstung wäre eigentlich nur auf Kosten des Flugdecks umsetzbar, die beiden existierenden Boote können dafür ja nicht eingesetzt werden, Stichwort SOLAS.Also wenn ich das richtig einschätze, dann verhindert die SOLAS-Anforderung nicht den Boardingeinsatz, sondern erfordert lediglich eine gewisse Nähe zur Korvette, um für MOB zur Verfügung zu stehen.
Und das ist in der Ostsee deutlich weniger problematisch als bei Atalanta.
Zitat:Für welches Aufgabenprofil soll die K130 denn geeignet sein?Doch, genau dafür. Aufklärung und Seeraumüberwachung. All das, wo es nur um Anwesenheit und Sensoreinsatz geht.
Zu Patrol und Seeraumüberwachung sind die Schiffe ungeeignet, da sie nicht über eigene Helikopter oder (abseits von SOLAS einsetzbare) Beiboote verfügen.
Und in der Ostsee ist dafür auch nicht der bordeigene Helikopter erforderlich, der kann auch von der Küste hinzugezogen werden oder eben von einem Tender kommen.
Zitat:Zudem verfügen die Schiffe meiner Kenntnis nach nicht über Unterbringungskapazitäten für Spezialkräfte wie bspw Bordeinsatzkompanien.Das hab' ich ja auch schon angesprochen, bin mir aber gar nicht sicher, ob das Problem wirklich besteht. Wenn ich das richtig verstanden habe, können die K130 Boarding durch das Stammpersonal durchführen. Das ist natürlich nicht das selbe wie Spezialkräfte, aber wie gesagt können für solche Einsätze auch Helis hinzu kommen, die ggf. sogar dann von der K130 aus agieren.
Zitat:ASuW geht nur bedingt da es den Schiffen an Eigenschutz bezüglich Sonar und Lfk mangelt. Die 76mm sind potent aber die 4x RBS-15 mMn hart an der Grenze des vertretbaren.Definiere ASuW. In einem Ostseekrieg richten sich die ASuW-Kapazitäten primär gegen Kleinziele und zivile Schiffe sowie ggf. Landzielbeschuss. Dafür sind sie ausreichend und von diesen Zielen gehen auch keine Gefahren aus, die sich nicht durch RAM+MLG in den Griff bekommen ließen. Wenn in der Ostsee feindliche Kriegsschiffe agieren sollten, dann haben die K130 da nichts verloren und wir zuvor eine Menge falsch gemacht.
Zitat:UAV, USV und UUV Träger fällt offensichtlich ebenfalls aus.Nicht zwingend, aber das wäre auch einfach ineffizient. Warum ein kleines USV mit einer Korvette ins Einsatzgebiet bringen, wenn ein größeres USV selbstständig da hin fahren könnte?
UAV wären in der entsprechenden Klasse ohnehin nur eine gewisse Sensor-Aufwertung, das ist nahezu irrelevant.
Nur UUV wären interessant und deren Integration könnte ich mir durchaus vorstellen.
Zitat:Diese Probleme scheinen der Marine selber ja auch bewusst zu sein, sonst würde man die Fähigkeitslücken der K130 jetzt nicht nachträglich per FCSS „wegdoktern“ wollen.Will man das? Ich seh' das nicht. MMn will man einfach nur USV haben und kann sich deren Einsatz am ehesten in der Art eines Loyal Wingman vorstellen. Und dafür ist die K130 einfach die am besten geeignete der vorhandenen Plattformen, insbesondere, da sich USV kleiner und mittlerer Größe natürlich primär für die gleichen Einsatzräume anbieten wie auch die K130.
Zitat:Denn aktuell ist die K130 einfach eine teurere Gepard Klasse mit besserer Sensorik und Flugdeck.Und vor allem höherer Durchhaltefähigkeit. Und genau das wollte man ja mit der K130 haben.
Zitat:Was zumindest mMn für den einzigen Baltic Surface Combatant der deutschen Marine unzureichend ist.Brauchen wir denn einen "Baltic Surface Combatant" bzw. was muss der gegen wen können?
Für mich ist nicht erkennbar, dass wir in der Ostsee kampfstarke Kriegsschiffe brauchen werden. Ich sehe dort eher den Bedarf für eine möglichst hohe Sensordichte für ein präzises Lagebild sowie eine starke Dislozierung von Einheiten, um gegen eine Vielzahl kleiner Bedrohungen agieren zu können, während die "großen" Gefahren durch land- und luftgestützte Systeme aus dem Spiel genommen werden müssen.
Zitat:Wieso sollte die K130 das Gegenteil davon sein?Weil man mit der K130 eben keine kampfstarke, wenig durchhaltefähige Einheit haben wollte, sondern eine durchhaltefähige, wenig kampfstarke. Das ist das Gegenteil.
Zitat:Mit dem Ansatz „Korvette als (mehr oder weniger ausschließliche) Aufklärungseinheit“ stehen wir völlig alleine da, so wie wir es mit dem FvSma, dem FCSS und der F125 auch tun.Ich finde, du wirfst da Dinge zusammen, die nicht zusammen passen.
Wissen wir’s mal wieder besser als alle anderen?
Mit dem Konzept hinter FvSma stehen wir nicht alleine da, sondern wir gehen einfach nicht den Weg mancher anderer Marinen mit, im Bereich MCM nicht mehr spezialisierte Schiffskonstruktionen einzusetzen. Wir bleiben also bei dem, was alle seit jeher so getan haben, während andere jetzt davon abweichen, weil sie es nicht mehr für nötig erachten. Das ist also eigentlich vergleichbar mit z.b. der Auflösung der HeeresFla, nur dass wir hier diejenigen sind, die Fähigkeiten aufrechterhalten wollen.
Was konkret unterscheidet denn das FCSS von den Bemühungen anderer Marinen hinsichtlich der Einführung von USV? Versuchen wir da nicht gerade eben, das gleiche zu tun wie die anderen?
Nur die F125 ist wirklich ein deutscher Alleingang gewesen und dieser umfasst zu einem gewissen Maße auch die K130. Da steckt im Prinzip der gleiche Grundgedanke dahinter.
Ich bin ja auch kein Freund der K130 und erst recht nicht des 2.Loses, aber objektiv betrachtet ist sie eben schon noch sinnvoll in der Ostsee einsetzbar. Das unterscheidet sie von der F125, die eben fast nirgendwo mehr sinnvoll einsetzbar ist.
Und eine massive Nachrüstung oder gar der Ersatz durch eine kampfstärkere Klasse ist einfach nicht erforderlich. Die Kapazitäten für diese Upgrades sollten besser in andere Projekte gesteckt werden.