Gestern, 18:07
(Gestern, 16:11)DopePopeUrban schrieb: @Wittgenstein.
Junge, junge, junge….
Nenn mir mal einen Konflikt der letzten Jahre oder Jahrzehnte, in denen ansatzweise vergleichbare maritime Kräfte präsent waren und sich nicht in ein Seegefecht verwickelt haben. Ich warte auch gerne.
Zitat:Keinen. Seegefechte zwischen großen Einheiten sind ein Relikt der Vergangenheit
Und jetzt sag nicht „Falklandkrieg“, damit schießt du dir selber ins Bein.
Ist eben jetzt insofern doof als das was du hier als fixe Idee darstellst bestätigte russische und ehemals sowjetische Doktrin ist.
Zitat:Da ist nix bestätigt. Nur wenige wissen wie die russische Flotte in einem Krieg gegen den Westen agieren wird.Man kann Vermutungen anstellen. Wenn sie schlau ist macht sie nichts.
Russland unterhält Bootsklassen mit relativ klar definitiveren und beprobten Aufgabenprofilen. Die Diesel-elektrischen Boote dienen hauptsächlich zum Küstenschutz und zur Aufklärung, die Marschflugkörperboote (nicht die SSBNs) zusammen mit den surface combatants und den land- und luftgeschützten Säulen als Teil des eignen Sea Denial.
Zitat:Die Russen haben ein U-Boot in der Ostsee. Was soll das machen? Unsere Korvetten angreifen? Das wird erstmal Hafen bleiben, aber auch das ist eine Vermutung
Die berühmten Carrier-Killer U-Boote,ok. Die wurden noch nie eingesetzt. Das ist auch alles Theorie und ein Relikt des Kalten Krieges
Die russischen SSNs hingegen sind große Langstreckenboote die zur Seekriegsführung im offenen Atlantik gedacht waren und sind, dort in Friedenszeiten auch regelmäßig Patrouillieren und dort Üben. Die sind im Kriegsfall primär dazu gedacht, unabhängig und mobil die Verlegung von Material und Truppen zwischen den USA und Europa zu unterbinden.
Zitat:Der WP ist Geschichte und russische U-BOOTE werden keine US Versorgungskonvois angreifen. Das hat mMn wenig mit der Realität zu tun
Aus „Warum sollten die Russen unsere Schiffe angreifen? Von denen geht keinen Gefahr aus“ schließe ich, dass dir die strategischen Implikationen von U-Booten nicht so ganz bewusst sind. Das können dir andere hier auch wahrscheinlich besser erklären, aber soviel vorab, dieser Ansatz macht und hinten keinen Sinn.
Wie meinen? :sp:
SSBNs werden nicht eskortiert. SSBNs Lebensversicherung (denn ausschließlich darum geht’s) ist der Fakt, dass die unauffindbar sind. Die sollen nicht in ASW Gefechten verteidigt werden, die sollen überhaupt nicht erst in ASW Gefechte verwickelt werden.
Die werden weder eskortiert (was ständige Kommunikation zwischen dem Trägerboot und seinen Eskorten nötig machen würde, es somit leichter aufzuspüren wäre) noch beteiligen die sich an der restlichen Seekriegsführung. Bei Kriegsausbruch laufen die aus, drehen nach Norden, tauchen ab und du siehst sie nie wieder bis der Krieg auf die eine oder andere Weise endet.
Zitat:Es wird keine ASW Gefechte im Nordatlantik geben. Man wir lediglich die Langeweile bekämpfen müssen. Die große Seeschlacht bleibt aus.
Die maritime Dimension ist für nächsten Konflikt nahezu bedeutungslos.
Abgesehen davon:
Welche Fregatte hat in den letzten 50 Jahre ein U-Boot erfolgreich bekämpft?
Welche Fregatte hat in den letzten 50 Jahren erfolgreich ein anderes Kriegsschiff versenkt?
Wie soll eine F126, von mir aus im ASW Verbund, denn ein Nuklear U Boot aufspüren?
Wittgenstein - Textbearbeitung auf Mobiltelefon
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Danke für den ausführlichen Beitrag @Wittgenstein
Ich persönlich sehe keine Aufrüstung unserer Marine in der Ostsee. Vielmehr verschiebt sich der Fokus Richtung Norden. Ich sehe es übrigens ähnlich. Die Ostsee muss aus meiner Sicht aus der Luft beherrscht werden. Zusätzlich sind unbemannte Systeme wichtig. Über das für und wider der Korvetten lässt sich trefflich streiten. Die Fähigkeit zur Aufklärung und dem aussetzen von Minen würde ich bei den Booten nicht vernachlässigen.
Bezüglich dem ASW bzw. Uboot Thema habe ich eine andere Einschätzung. Zunächst ist es richtig, dass wir nicht wissen wie erfolgreich ASW betrieben werden kann. Andererseits ist es falsch, dass hier keine Erfahrungen vorliegen. Die NATO hat selbst Uboote und ASW wird geübt. Den Verantwortlichen müsste also klar sein wie erfolgversprechend das Ganze ist. Wenn ASW Fregatten obsolet wären, würden sie nicht in fast allen marinen vorhanden sein. Auch wäre zu erwarten dass der Westen wesentlich mehr Uboote selbst betreiben würde.
Der Vergleich mit Erfahrungen von vor 40 Jahren ist wenig zielführend. ASW wird künftig um autonome Systeme und KI erweitert. Ich denke es ist völlig offen ob Uboote oder der ASW Verbund hier künftig das leichtere Spiel haben wird. Insofern ist es richtig in beides zu investieren und state of the art zu sein.
Die Argumente die du anführst mögen teils richtig sein. Wenn man sich die Strategie der Marine ansieht kommt sie deinen Argumenten sogar entgegen. Geplant ist eine Aufstockung der P8 und Einführung eines autonomen Systems in der Luft (vermutlich Sea Guardian). Als Fregatte ist kein spezialisiertes ASW Schiff sondern ein Allrounder vorgesehen.
Die Bedrohungslage durch SSGN und deren bis zu 40 Kalibr würde ich als Ernst ansehen. Sie können unerwartet auf westliche Städte und Militäreinrichtungen abgefeuert werden. Insofern ist es Aufgabe der ASW dies zu verhindern, ob durch Abschreckung oder Abschuss.
Der Falkland Konflikt ist leider alles was Referenz verfügbar bist. Und da schnitt das moderne ASW Konzept verdammt schlecht ab.
Da kann ich nix für :D
Ich bin ja für ASW. Ich sehe russische U-BOOTE auch als große Bedrohung.
Mit dem aktuellen Ansatz wird man wenig erreichen.
Es gibt bessere Konzepte. Das ist meine Meinung.