Gestern, 19:22
(Gestern, 18:37)Leuco schrieb: Evtl. gibt es hier jemanden der die Fortschritte im Bereich ASW gegenüber dem damaligen Falkland Konflikt benennen kann. Ich gehe davon aus, dass der Vergleich hiermit nicht mehr zielführend ist.
Willst du die deiner Meinung nach besseren Konzepte etwas genauer beschreiben?
Kurz: Halbinsel Kola 24/7 überwachen mit allem was es gibt. Satelliten, SIGINT, EGINT, eigene U-Boote, Spione....
Die abschreckende Wirkung lückenloser Überwachung kann man nicht hoch genug bewerten.
Und darüber hinaus Jagdbomer, Ballistischen Raketen ,Marschflugkörper. Das alles möglichst Nahe an den Marinebasen stationiert. Auch das schreckt enorm an.
Wenn die Auklärung davon ausgeht das die U-Boot Flotte kurz davor ist, gegen uns ins feindlicher Absicht auszulaufen, schlagen wir zu.
Das ist alles politisch heikel und kann jederzeit eskalieren.
Krieg ist riskant.
Wittgenstein - Pazifist
(Gestern, 19:16)DopePopeUrban schrieb: @Wittgenstein
Aber hat es nicht, ganz im Gegenteil. Britisches ASW funktionierte sogar so gut, dass man anfangen musste nicht mehr jeden Kontakt nachzuverfolgen, weil man sonst zu viel Torpedos verschwendet hat. Task Force 317.8 verbrachte die ersten paar Wochen hauptsächlich damit, die lokale Pottwalpopulation unbeabsichtigt zu dezimieren. Die haben je nach Quelle zwischen 15-25 Wale mit ASW Torpedos in die Luft gesprengt, weil die Bordsysteme (die hauptsächlich aus den 60ern stammten) noch nicht so wirklich zwischen Kontaktmustern unterscheiden konnten.
Und das trotz der widrigen Bedingungen vor Ort, gerade die Gewässer vor Argentinien sind ein absoluter Albtraum was ASW angeht. Nicht besonders tief, extremst kalt, häufig starker Wind und Seegang, Hotspot für Wale und andere große Meerestiere, ausgedehntes Unterwasserrelief das zur "Vermischung" von Thermalschichten im Wasser führt. Nicht zu vergessen die hunderte (oft noch relativ "jungen") Schiffswracks in der Gegend. Das 1960er ASW Equipment da überhaupt Leistung erbracht hat ist schon außergewöhnlich.
Allgemein wird deshalb davon ausgegangen, dass HMS Brilliant und HMS Yarmouth die San Luis durchaus aufgeklärt aber nicht entsprechend klassifiziert und bekämpft haben. Letzteres begann erst, als man den ersten Torpedo der San Luis aufgeklärt hat. HMS Alacrity hat die San Luis hingegen sogar so früh aufgeklärt und klassifiziert, dass sie noch Zeit hatte ein Towed Decoy auszusetzen, konnte aber selber nicht wirklich effektiv ASW durchführen weil ihr Bordhubschrauber defekt war.
Das hat aber nichts mit der ASW Doktrin an sich zu tun, sondern mit den speziellen Parametern dieses Konflikts und den lokalen geographischen Gegebenheiten. Auch spielt hier, wie im AAW Bereich auch, ebenfalls rein, dass die RN für ASW im offenen Atlantik ausgerüstet war, in dem es allgemein deutlich weniger Sonarclutter und ähnliches gibt.
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Aber mal am Rande bevor wir hier weitermachen, wir brauchen dringend einen Falkland oder ASW Thread
Du solltest Pressesprecher der Marine sein.
"unsere Waffen haben nicht funktioniert, weil sie zu gut sind"

Das Gelände war auch unfair.
Mir sind die besonderen Umstände des Falklandkrieges durchaus bewusst.
(Gestern, 19:22)Wittgenstein schrieb: Kurz: Halbinsel Kola 24/7 überwachen mit allem was es gibt. Satelliten, SIGINT, EGINT, eigene U-Boote, Spione....
Die abschreckende Wirkung lückenloser Überwachung kann man nicht hoch genug bewerten.
Und darüber hinaus Jagdbomer, Ballistischen Raketen ,Marschflugkörper. Das alles möglichst Nahe an den Marinebasen stationiert. Auch das schreckt enorm an.
Wenn die Auklärung davon ausgeht das die U-Boot Flotte kurz davor ist, gegen uns ins feindlicher Absicht auszulaufen, schlagen wir zu.
Das ist alles politisch heikel und kann jederzeit eskalieren.
Krieg ist riskant.
Wittgenstein - Pazifist
Du solltest Pressesprecher der Marine sein.
"unsere Waffen haben nicht funktioniert, weil sie zu gut sind"
Das Gelände war auch unfair.
Mir sind die besonderen Umstände des Falklandkrieges durchaus bewusst.
Dennoch ein sehr guter Beitrag. Ich kannte nicht alles Details.