05.06.2025, 22:09
(05.06.2025, 22:01)Quintus Fabius schrieb: Das ist eine sehr schwierige Frage, insbesondere im Nachhinein, wo man dann viel mehr Informationen vorliegen hat als damals. Ich will daher darauf nur in Bezug auf meine Person antworten: ich habe es damals 2021 nicht erkannt und war der Überzeugung, dass es sich um eine bloße Machtdemonstration handelt, welche die eigene Verhandlungsposition in Bezug auf die Seperatisten stärken soll.
Ob und inwieweit westliche Geheimdienste dies als bereits laufende Kriegsvorbereitung hätten erkennen können, entzieht sich völlig meiner Kenntnis. Es ist ja nicht bekannt, was für Informationen aus Russland vorlagen. Rein von OSINT her aber würde ich es verneinen, dass dies erkennbar war.
Ist es nicht völkerrechtlich so, dass keine "einschüchternden" Militärmanöver mit Ansammlung von grösseren Truppenverbänden unmittelbar in der Nähe der Grenze des Nachbarstaates durchgeführt werden dürfen und dies bereits als versteckte Kriegserklärung gesehen werden kann? Egal, ob dies nun als "Übung" deklariert wird oder nicht.
Ich kann ja auch keinen Panzer in meinen Garten vor den Zaun meines Nachbarn stellen und das Rohr auf sein Haus richten, mal eben so als "Machtdemonstration".