09.06.2025, 10:18
Ich glaube, man muß hier mal ein paar Zusammenhänge versuchen etwas klarer zu stellen.
Die meisten westlichen Jagdflugzeuge haben Radarsysteme an Bord, welche im X-Band arbeiten.
Sie müssen in der Lage sein, Wellenlängen um 3cm (10 GHz) zu produzieren, um halbaktive Raketen wie AIM-7 ins Ziel lenken zu können. Größere Wellenlängen kann der Radarsuchkopf der Rakete, welcher in seinem Durchmesser begrenzt ist, nicht "sehen".
Das AWACS Flugzeug Saab "Erieye" arbeitet mit Wellenlängen im Dezimeterbereich (10cm, 3 GHz) für größere Reichweite. Ich bezweifle, daß eine der üblichen Luft-Luft-Raketen diese Wellenlänge überhaupt sehen kann. Vielleicht haben die AWACS die Möglichkeit, das Spektrum zu verändern, aber dann würde sich auch die Reichweite reduzieren.
Im oben erwähnten E/F-Band erzielt das schwedische AWACS Radar eine max. Reichweite von 400 ... 450 km, die typische Erfassungsreichweite für Luftziele in der Größe einer Suchoi liegt eher bei 350 km.
Pikanterweise haben die Russen immer noch Langstrecken-Luftverteidigungssysteme mit bis zu 400 km Reichweite im Einsatz (S-400 mit 40N6 Rakete), so daß sich die Einsatzbereiche gefährlich überschneiden würden.
Es wäre theoretisch möglich, daß eine AMRAAM über Microlink sozusagen "blind" ins Zielgebiet geleitet wird, bis sich ihr eigener aktiver Radarsuchkopf aufschaltet. Je länger die Schußdistanz, desto länger ist die anfliegende Rakete auf dem Radar der Flugüberwachung zu sehen (mit entsprechender Vorwarnzeit für den Piloten).
Die russische Suchoi 35 müßte demnach weder über Radarwarnempfänger (X-Band) verfügt haben, oder das Signal wurde als nicht unmittelbar gefährlich eingestuft. Außerdem hat sie offensichtlich keine elektronischen Gegenmaßnahmen an Bord gehabt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Khibiny_(e...es_system)
Wie auch immer es zum Abschuss gekommen sein mag, es ist ein überdeutlicher Fingerzeig, daß die Zeit der Nicht-Stealth Plattformen in unmittelbarer Nähe der Front zu Ende geht und nur noch Stealth-Flugzeuge solche Kampfaufträge mit ausreichenden Erfolgsaussichten durchführen können.
Wenn man ausschließlich Gen4 / Gen4.5 Maschinen einsetzen kann, dann ist eine Begleitung durch ECR/EK Flugzeuge dringend angeraten.
(Nach aktuellen Planungen hat die Deutsche Luftwaffe von beiden zuwenig, sowohl F35 als auch EK.
Um den Eurofighter EK ist es seit zwei Jahren auch verdächtig still geworden...)
Eine weitere Frage wäre, ob das jetzt eine Bestätigung dafür ist, daß NATO Link16 störsicher arbeitet, oder waren die Russen nur nachlässig in ihrer ansonsten flächendeckenden Elektronischen Kriegsführung?
Die meisten westlichen Jagdflugzeuge haben Radarsysteme an Bord, welche im X-Band arbeiten.
Sie müssen in der Lage sein, Wellenlängen um 3cm (10 GHz) zu produzieren, um halbaktive Raketen wie AIM-7 ins Ziel lenken zu können. Größere Wellenlängen kann der Radarsuchkopf der Rakete, welcher in seinem Durchmesser begrenzt ist, nicht "sehen".
Das AWACS Flugzeug Saab "Erieye" arbeitet mit Wellenlängen im Dezimeterbereich (10cm, 3 GHz) für größere Reichweite. Ich bezweifle, daß eine der üblichen Luft-Luft-Raketen diese Wellenlänge überhaupt sehen kann. Vielleicht haben die AWACS die Möglichkeit, das Spektrum zu verändern, aber dann würde sich auch die Reichweite reduzieren.
Im oben erwähnten E/F-Band erzielt das schwedische AWACS Radar eine max. Reichweite von 400 ... 450 km, die typische Erfassungsreichweite für Luftziele in der Größe einer Suchoi liegt eher bei 350 km.
Pikanterweise haben die Russen immer noch Langstrecken-Luftverteidigungssysteme mit bis zu 400 km Reichweite im Einsatz (S-400 mit 40N6 Rakete), so daß sich die Einsatzbereiche gefährlich überschneiden würden.
Es wäre theoretisch möglich, daß eine AMRAAM über Microlink sozusagen "blind" ins Zielgebiet geleitet wird, bis sich ihr eigener aktiver Radarsuchkopf aufschaltet. Je länger die Schußdistanz, desto länger ist die anfliegende Rakete auf dem Radar der Flugüberwachung zu sehen (mit entsprechender Vorwarnzeit für den Piloten).
Die russische Suchoi 35 müßte demnach weder über Radarwarnempfänger (X-Band) verfügt haben, oder das Signal wurde als nicht unmittelbar gefährlich eingestuft. Außerdem hat sie offensichtlich keine elektronischen Gegenmaßnahmen an Bord gehabt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Khibiny_(e...es_system)
Wie auch immer es zum Abschuss gekommen sein mag, es ist ein überdeutlicher Fingerzeig, daß die Zeit der Nicht-Stealth Plattformen in unmittelbarer Nähe der Front zu Ende geht und nur noch Stealth-Flugzeuge solche Kampfaufträge mit ausreichenden Erfolgsaussichten durchführen können.
Wenn man ausschließlich Gen4 / Gen4.5 Maschinen einsetzen kann, dann ist eine Begleitung durch ECR/EK Flugzeuge dringend angeraten.
(Nach aktuellen Planungen hat die Deutsche Luftwaffe von beiden zuwenig, sowohl F35 als auch EK.
Um den Eurofighter EK ist es seit zwei Jahren auch verdächtig still geworden...)
Eine weitere Frage wäre, ob das jetzt eine Bestätigung dafür ist, daß NATO Link16 störsicher arbeitet, oder waren die Russen nur nachlässig in ihrer ansonsten flächendeckenden Elektronischen Kriegsführung?