Vor 8 Stunden
(07.06.2025, 13:33)Wittgenstein schrieb: Strategie bestes Thema
In Deutschland mangelt es an militärischer Forschung und Fachjournalismus. Information über taktische/strategische militärische Themen findet man nahezu ausschließlich in Englischsprachigen Quellen.
Angelsächsische Fachartikel und Studien sind qualitativ hochwertig.
In Deutschland ist das Gegenteil der Fall:
Beispiele:
https://metis.unibw.de/de/publications/2...edrohungen
https://metis.unibw.de/de/publications/3...likationen
https://www.hartpunkt.de/der-faktor-zeit...sfuehrung/
Solche "Fachartikel" sind leider typisch deutsch. Fachlich teilweise falsch und ansonsten oberflächliche Banalitäten.
Auch unsere Experten wie Kiesewetter, Masala, Gaub oder Tsetsos sind Luftpumpen, wenn man genau hinhört.
Institutionen wie:
https://www.rand.org/
https://www.usni.org/
https://warontherocks.com/
.....
haben wir nicht.
Das Thema ist unter deutschen Akademikern/Journalisten eine winzige Nische und jeder der sich damit beschäftigt automatisch ein Experte. Es gibt wenig Konkurrenz.
Ist aber nicht schlimm.
Unsere Politiker sind zum Glück mehrsprachig. Man sollte deutsche Experten am besten ignorieren. Zumindest zur Zeit.
Mittelfristig könnte man, mindestens zwei konkurrierende, Institute für militärische Forschung nach dem Vorbild der öffentlich-rechtlichen Medien etablieren.
Durch öffentliche Gelder finanziert, aber inhaltlich unabhängig vom Staat, der BW und der Industrie.
Kurzfristig sollte das BMVg auch in der Frage der strategischen Ausrichtung externe Hilfe suchen. Gerne aus Übersee.
Es ist offensichtlich das die BW strukturell und in ihrer strategischen Ausrichtung nicht funktioniert.
Das muss sich ändern.
Wer sich Wittgenstein nennt, sollte dann auch entsprechend differenzieren können.
Kiesewetter ist ein Politiker und kein aktiver Wissenschaftler. Er hat ein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen und daher wissenschaftliche Erfahrungen.
Masala ist zusammen mit Krause, Uni Kiel, einer der wenigen realistisch forschenden Politikwissenschaftler.
Tsetos ist ein Schüler von Masala.
Es gibt durchaus gute deutschsprachige Publikationen:
https://www.degruyterbrill.com/journal/key/sirius/html
https://shop.oemz-online.at/
https://www.swp-berlin.org/
https://www.e-periodica.ch/digbib/volumes?UID=asm-004
https://www.ispk.uni-kiel.de/de
https://zms.bundeswehr.de/de/
Generell erstmal die Forschungslandschaft scannen: 1. welche Profs haben wir, 2. welchen Paradigma gehören die an, 3. welche Zeitschriften vertreten welches Paradigma, 4. welches Paradigma ist vorherrschend, usw.
Es gibt genügend Friedensforschung in Deutschland. Es müssen m. M. mehr Realisten Masala, Krause, Hacke usw. auf Lehrstühle gesetzt werden.
In der Militärgeschichte sieht es noch schlechter aus: Es gibt nur eine Professur nämlich Sönke Neitzel in Potsdam.
In Hamburg dominiert das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) die Geschichtswissenschaft, hier ist nur bedingt Operationsgeschichte oder Strategiegeschichte möglich.
Auch wird selbst
https://www.portal-militaergeschichte.de/node?page=1
dieses sehr stark von pazifistischen Leuten bestimmt, die wenig über Doktrinen, Militärtechnik und militärische Formationen und ihre Zusammenhänge wissen und daher auch kaum dazu forschen können und wenig bis keine Erkenntnisse generieren können.
Stig Förster ist hier vor allem zu nennen und seine Schüler, bspw. Dierk Walter, der Emeritus der Uni Zürich hat viele aus Augsburg und anderen eher pazifistischen Universitäten um sich versammelt und bspw. das Reihenwerk "Krieg in der Geschichte" (KriG) herausgegeben.
Auch die Sammelbände bspw. im Reihenwerk "Zeitalter der Weltkriege" des MGFA (jetzt ZMSBw) sind sehr gemischt, mitunter nur moralisch argumentierend.
Und auch wenn Lanz bereits besser ist, weil vertiefend, ist es doch nur Boulevard und nicht wissenschaftlich.