(Zweiter Weltkrieg) Market Garden , eine vorhersehbare Katastrophe?
#9
Zitat:Jan-Hendrik postete
Dazu folgendes :
- Es lagen Bilder der brit. Luftauflärung vor , die zeigten , daß dort nicht bloß 4.klassige Infantrie lag , sondern auch Panzer
- Der holländische Widerstand ( der vor Ort die Lage erkunden konnte und eindeutig die Verstärkung der dt. truppen um Arnheim meldete ) wurde nicht beachtet
Ja, ich kenne den Film Smile . Frage bleibt was der holländische Widerstand sonst noch meldete und ob er sich bereits als zuverlässige Quelle erwiesen hatte. Wenn die vorher nie etwas gemeldet hatten oder viele Fehler machten, verschiebt man deswegen keine Operation.

Auf wie vielen Bildern von wievielen gesammt, der LA waren denn Panzer zu sehen? Wenn auf 2 von hundert Bildern ein Panzer zu sehen war, reicht das nicht.

Zitat:Jan-Hendrik postete
- die den Engländern zugeteilten holländischen Offiziere rieten von der Operation ab , da sie üblen Geländeverhältnisse kannten . Doch dies wurde britischerseits ignoriert bzw. man warf ihnen mangelnden Optimismus vor .
- Der benötigte Transportraum ( Transportflugzeuge und Lastensegler ) war nicht vorhanden . Auch dies müßte Monties Stab bekannt gewesen sein
- Man setzte einfach vorraus , daß die Deutschen nicht in der Lage wären , wirkungsvoll zu reagieren
Arroganz und erfolgreiches Draufgängertum liegen nah beieinander. Man hoffte vieleicht auf Kopflosigkeit der Deutschen angesichts der zeitgleich an vielen Stellen beginnenden Offensive. Manchmal funktioniert so etwas, man war wohl der Ansicht der Risiko wäre vertretbar.

-Transportrraummangel auf Grund von Wetterproblemen ist nicht kalkulierbar.
-Fehler bei Geländewahl und die Priorität von Nimwegen bei der ersten Welle waren bestimmt ein Hauptproblem, falsche Einschätzung des Widerstandes entlang der Anmarschroute der Bodentruppen und der Zustand der Strassen waren ein weiteres. Der Zeitplan war "einfach" zu knapp kalkuliert.

Zitat:Jan-Hendrik posteteVon daher :
miserable Generalsstabsarbeit gepaart mit Arroganz und einer Prise Optimismus ( Einschätzung einiger an dem Unternehmen beteiligter Offiziere )
Der Grossteil der Operation war ein Erfolg, bedenkt man das, war der Versuch, Arnheim zu nehmen, ein Muss. Man erobert nicht den Weg zum Rhein und stoppt kurz vorher und lässt dem Feind Zeit sich zu reorganisieren. Ich schätze ich hätte das Wagnis auch unternommen. Die Vorwürfe, wenn sie es nicht versucht hätten, wären heute sich auch sehr laut.

Zitat:Jan-Hendrik posteteP.S. Im Setember 44 war die alliierte Luftüberlegenheit so vollkommen , das Luftaufklärung wohl das geringste Problem darstellte !
Sie haben doch Aufklärung betrieben. Zu viel davon hätte vielleicht Misstrauisch machen können. Und dann hätte der OB West möglicherweise mehr Truppen zusammengezogen um die Briten zu stoppen.

Alles nicht so einfach. Ich bleibe bei der Ansicht, dass der Zeitplan zu knapp kalkuliert war und in Folge dessen die Luftlandtruppen zu schwach ausgerüstet und mit zu wenig Nachschub und Luftunterstützung ausgestattet waren. Möglicherweise hatte der dauernde, überschnelle deutsche Rückzug seit dem Ausbruch aus der Normandie den brit. Generalstab zu optimistisch werden lassen.

Hab mir gerade nochmal den damaligen Wochenschaubericht zur abgeschlagenen Landung angesehen. Grosse Bilder, bringt aber sonst nichts.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: