26.04.2004, 20:58
Zitat:VIETNAMSOURCE: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Mit einer "Ausflugsfahrt" gießt Vietnam Öl ins Feuer des seit Jahrzehnten schwelenden Konfliktes um territoriale Ansprüche im Spratly Archipel.
Trotz deutlicher Warnungen vor allem aus Peking ist am 19. April ein Schiff aus Ho Chi Minh Stadt (früher Saigon) zu einer einwöchigen Rundreise ausgelaufen. An Bord befinden sich etwa 100 "unter politischen Aspekten sorgfältig ausgewählte" Passagiere, die nun mehrere Inseln im Archipel besuchen wollen.
Der stellvertretende Direktor des Tourismusministeriums erklärte, diese Reise habe man schon seit 1998 geplant. Erst am 25. März - und vermutlich bereits mit Blick auf das geplante Vorhaben - hatte Vietnam noch einmal seine "unbestreitbare Souveränität" über die jetzt zu besuchende Inselgruppe erklärt. So sei eine touristische Besuchsfahrt "ein völlig normales Verhalten". Die Reise wird offiziell vom zivilen Tourismusbüro Hai Than organisiert, das allerdings unmittelbar der vietnamesischen Marine angegliedert ("affiliated to the naval command") sein soll.
Neben China und anderen Nachbarstaaten hat auch die regionale ASEAN-Organisation Protest gegen die Fahrt eingelegt und Vietnam sehr deutlich zur Zurückhaltung und Einhaltung einer im November 2002 geschlossenen Vereinbarung aufgefordert. Die im Südchinesischen Meer gelegenen Inseln des Spratly Archipels sind seit Jahrzehnten zwischen den umliegenden Staaten territorial umstritten. Neben Vietnam und China erheben auch Taiwan, Malaysia, Brunei und die Philippinen Ansprüche auf Teile der Inselgruppe. Schon mehrfach haben sich in der Vergangenheit dort Spannungen aufgebaut, die sich immer wieder auch mal in kurzen bewaffneten Auseinandersetzungen entluden. Im Bereich der Spratlys werden u.a. reiche Öl- und Erdgasvorkommen vermutet. Darüber hinaus zeichnet sich die Inselgruppe auch durch ihre herausragende geostrategische Position an den Seeverkehrswegen von und nach Asien aus.
Beobachter erwarten von der derzeitigen Aktion Vietnams allerdings keine militärische Eskalation. Dazu sei sie "nicht provokativ genug". Auf diplomatischer Ebene werde man in den kommenden Tagen und Wochen aber wohl "verbal viel Porzellan zerschlagen".
unser Brennpunkt-Bericht unter
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