Leopard 3?
@eyreqib
Natürlich könnte man rein theoretisch problemlos einen Panzer bauen der 100, 150, 200 oder mehr Tonnen Gewicht aufweist. Bereits im WWII gab es Giganten wie den Panzer Maus der voll Aufmunitioniert rd. 188 Tonnen schwer gewesen sein soll. Dann hat man einen Panzer der ca. 10 x 4 meter groß ist, 4 meter hoch ist, nur rd. 20 kmh schnell ist, auf unbefestigten Strassen noch deutlich schwerfälliger,nur relativ langsam den turm drehen kann, sehr leicht auf aufgeweichtem Boden einsinken oder sich festfahren würde und wegen seines extremen Treibstoffverbrauchs eine sehr geringe Reichweite hat und ein Ziel wie ein Scheunentoor bietet. Die Frage stellt sich eben nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Ungetüms?. Alle Projekte und Pläne solcher überschwerer Panzer sind in den Schubladen verschwunden und werden wohl auch nie wieder belebt, da diese weder sinnvoll, effektiv noch wirtschaftlich wären. Ein solcher Gigant hätte heute wie damals abgesehen von den bereits oben genannten die gleichen Probleme: Extrem Schwer, somit sehr langsam und träge und relativ groß. So gut wie nicht transportierbar, extremer Wartungsaufwand, Materialverschleiß, Treibstoffverbrauch und die Stückkosten wären jenseits von gut und böse u.v.m. Es spricht aus heutiger Sicht überhaupt nichts mehr für einen solchen Panzer. Egal wie schwer oder stark ein Panzer gepanzert wird, den 100% unzerstörbaren Panzer gibt es nicht, wird und kann es auch nicht geben, da größere Sprengfallen auch mehrere meter dicke Panzerungen durchschlagen würden oder diesen einfach umwerfen würden und schon heutige schwere Raketen und Bunkerbrechende Laserguided Bombs bis zu 20 Meter dicke Stahlbetonbunker durchschlagen. Gegen ein jedes Waffensystem werden Gegensysteme entwickelt und sei es nur die Bedrohung aus der Luft. Die physikalischen bzw. Materialprobleme nehmen mit dem Gewicht ständig deutlich zu, vor allem wenn diese Masse bewegt, beschleunigt und wieder abgebremst werden muß. Der Bereich von rd. 70 Tonnen ist bereits heute sehr nah an den Belastungsgrenzen der heutigen Materialien. Da die Trägheit der Masse durch die Erdanziehungskraft sowohl bei der Beschleunigung wie auch Verzögerung mit dem Gewicht zunimmt, gerät das Material je nach Antriebskraft an die Grenzen der Belastbarkeit. D.H. auch mit stärkeren Motoren könnte man z.B. einen 70 Tonnen Panzer nur unwesentlich schneller beschleunigen und abbremsen, da die aufs Getriebe und die Ketten wirkende Kraft nicht beliebig groß sein kann und nur verzögert übertragen werden muß, da sonst das Getriebe brechen oder reissen würde, lediglich die Höchstgeschwindigkeit könnte etwas erhöht werden, was aber durch die Reibungsenergie schneller zu Materialermüdung führt. Eine weitere Steigerung des Gewichtes würde somit trotz Steigerung der Antriebsleistung ab ca. 70 Tonnen dennoch wieder abnehmende Faheigenschaften und Agilität bedeuten. Das ist auch einer der Gründe weswegen diese Gewichtsgrenze bisher nicht und wohl auch in Zukunft nicht überschritten wird, eher im Gegenteil wenn man die jüngsten Projekte und Prototypen betrachtet. Die Antwort auf die Frage weswegen neueste Prototypen wie z.B. der Black Eagle "nur" rd. 50 Tonnen wiegen sollen und die meißten anderen Pläne maximal 55 Tonnen vorsehen, die meißten deutlich darunter, ist auch leicht zu beantworten. Durch die Neudesigns wie bereits im Kommentar vom 03.06.2004, 11:46 Uhr erläutert kann der Panzerungsgrad deutlich gesteigert werden und dennoch Gewicht eingespart werden, was selbst bei der Beibehaltung heutiger Antriebsstärken einen deutlichen Agilitätsgewinn, Reichweitengewinn und dennoch eine Verbrauchsreduzierung mit sich bringt, abgesehen von den geringeren Produktionskosten durch die Materialeinsparungen.

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