Heereslastigkeit
#2
Naja, die Ostsee ist nicht das Mittelmeer oder der Atlantik. Die regionalen Gegebenheiten und mögliche Konfliktszenarien sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden bzw. im Zulauf befindlichen Mitteln vereinbar (Fregatten, Korvetten etc.). Einzig die U-Boot-Komponente macht mir Sorgen. Die 206A sind bald mehr als altersschwach und nur sechs neue 212A sind da IMO deutlich zu wenig (mind. zehn, besser zwölf nötig). Wenn man nun aber die neue Definition als Interventionskräfte hinzunimmt, da hat die Marine sicher Defizite, aber das geht den anderen Teilstreitkräften genauso. Solange man die Marine nicht wieder eindeutig als weltweit einsetzbar definiert (damit meine ich nicht nur ein paar Fregatten in multinationalen Verbänden a la Kap Horn), ist die derzeitige Größe akzeptabel IMO.

Das große Heer unterliegt wohl dem Augenmerk auf in ausreichender Zahl verfügbaren Besatzungskräften für Auslandsmissionen. Solange Deutschland weiter hauptsächlich die Rolle eines Besatzungs- statt eines Interventionsmilitärs verfolgt (Bosnien, Kosovo, Afghanistan), geht das gut. Aber wenn der Trend wie in der Vergangenheit weitergeht, wandelt sich die Bundeswehr immer mehr selbst zu einer Interventionsmacht, und dann wird es etwa mit den Sparmaßnahmen bei der Luftwaffe, aber auch bei den Heeresfliegern schon eng. Also bei der Luftwaffe sollte man schon sehr aufpassen, wie stark man da verkleinern will...die integrale Bedeutung von fliegenden Kräften hat jeder Konflikt der letzten fünfzehn Jahre unter Beweis gestellt.
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