16.07.2004, 08:57
Zitat:Turin posteteIch bezweifle, dass die derzeit verfügbaren Fregatten als Geleitschutz für die Handelsschiffe, die Deutschland mit Rohstoffen beliefern, auch nur annähernd ausreichen würden, wenn der Gegner eine vergleichbar große Volkswirtschaft hätte (oder mehrere, die zusammen so groß sind wie der deutsche und deren verbündete).
Naja, die Ostsee ist nicht das Mittelmeer oder der Atlantik. Die regionalen Gegebenheiten und mögliche Konfliktszenarien sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden bzw. im Zulauf befindlichen Mitteln vereinbar (Fregatten, Korvetten etc.). Einzig die U-Boot-Komponente macht mir Sorgen. Die 206A sind bald mehr als altersschwach und nur sechs neue 212A sind da IMO deutlich zu wenig (mind. zehn, besser zwölf nötig). Wenn man nun aber die neue Definition als Interventionskräfte hinzunimmt, da hat die Marine sicher Defizite, aber das geht den anderen Teilstreitkräften genauso. Solange man die Marine nicht wieder eindeutig als weltweit einsetzbar definiert (damit meine ich nicht nur ein paar Fregatten in multinationalen Verbänden a la Kap Horn), ist die derzeitige Größe akzeptabel IMO.
Geht man davon aus, dass die Hauptaufgabe der deutschen Streitkräfte nach wie vor die Landesverteidigung ist (und das ist nunml grundgesetzlicher Auftrag), ist die Marine im Falle eines echten Krieges deutlich zu klein, da sie nicht Deutschlands lebenswichtige Versorgungslinien beschützen könnte.
Hinsichtlich der Luftwaffe ist offensichtlich, dass sie für die Landesverteidigung gegen die meisten denkbaren Gegner deutlich zu klein ist. Nur wer die Luftüberlegenheit im eigenen Land sicherstellen kann, kann es auch wirksam verteidigen.