Heereslastigkeit
#7
Alea jacta est!
Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, es findet gerade der (meiner Meinung nach ziemlich halbherzige) Abschied von der klassischen Landesverteidigung statt. Die Szenarien "Große Atlantikschlacht", "Demarkationslinie" sowie Vorne- oder Vorwärtsverteidigung gehören zum Thema Vergangenheit.

@polybos
Nicht ganz klar ist mir, was die Heeresstruktur 5 mit den anderen TSK zu tun haben soll.
Gem. den letzten konzeptionellen Papieren steht die Entscheidung der Reduzierung des Heeres von 8 auf 5 Divisionskommandos, die Lw reduziert von derzeit 4 auf 3 Divisonen und die Marine führt eine interne Umstrukturierung durch, bei der auch Teile an die Lw abgegeben werden (was letztendlich auch als Reduzierung zu sehen ist).

@pseunym
Die Marine macht um Auslandseinsätze auch wesentlich weniger aufhebens, weil sie schon seit Anfang an gewohnt sind, über mehrere Monate fern der Heimat eingesetzt zu werden. Gutes Beispiel Jugoslavien-Embargo, Operation Enduring Freedom (Horn von Afrika), Operation Active Endeavour (Mittelmeer, läuft schon seit über einem Jahr),...

@XMAN
??? "Würde mir auch wünschen dass die Marine mal nen bischen erweitert wird ... (is aber) ansich auch nich nötig!" ???
RTFM!
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marine.de/redaktionen/marine/internet/dmbas.nsf/Frame/N25MWCTQ301MJOEDE">http://www.marine.de/redaktionen/marine ... Q301MJOEDE</a><!-- m -->

Wenn ich mir den zukünftigen Wirkungskreis deutscher Streitkräfte ansehe, so würde ich mir vor allem eine Stärkung amphibischer Fähigkeiten wünschen.
Es macht in meinen Augen keinen Sinn über "out of area"-Einsätze zu reden, wenn man immer zwingend auf die Nutzung eines Gastlands angewiesen ist. Hat man so etwas nicht, nützt einem auch die beste strategische Lufttransportfähigkeit herzlich wenig. Und in genau diesem Fall dann auf verbündete Fähigkeiten zurückzugreifen finde ich persönlich ziemlich halbherzig und zudem riskant.
Das Dilemma ist, das man neben der Schaffung neuer Fähigkeiten noch auch noch alle alten beibehalten möchte, und genau das ist eine Rechnung, die nicht aufgehen kann. Wobei ich persönlich die Notwendigkeit sehe, Fähigkeiten wie z.B. UJagd per Schiff, Helo und MPA genauso zu erhalten wie die Fähigkeit zum Littoral Warfare mit kleinen Einheiten (künftiger Krisenschwerpunkt Asien?!).
Dies würde m.E. nach zum Schluß führen, das wir (wie z.B. die Dänen) eine größere Anzahl kleiner, modular aufgebaute Korvetten anstelle großer Fregatten anschaffen sollten, eine amphibische Komponente (s.a. Dänemark), bei den Ubooten (zur Aufklärung, ASW, ASuW, Spezialkräfteeinsatz) halte ich es mit Dönitz´ dreier-Regel und würde für neun Einheiten plädieren, die Fähigkeiten im Bereich MW beibehalten und die Anschaffung der P3C durchziehen.
Die Luftwaffe muss neben der Fähigkeit zur Überwachung und Durchsetzung der Lufthoheit eine entsprechende Anzahl an EW-Stationen und Abfangjäger haben (ich denke, das es möglich sein muss ein Multi-Role Flugzeugmuster mit ausgewogenen Jäger- und Bomber Fähigkeiten anzuschaffen), für Auslandseinsätze bedarf es dazu einer Anzahl mobiler Komponenten Luftraumkontrolle/überwachung, Flugabwehr und Lufttransportkapazität.
Beim Heer ist der Trend "weg von den großen Panzerdivisionen" und hin zu kleinen, hochmobilen, luftverlastbaren Einheiten ein großer Schritt in die richtige Richtung (wenn man bedenkt, wie stark die Lobby ist).
Was ich mir dort noch wesentlich stärker wünschen würde, ware ein Trend hin zur Nutzung bündnisgemeinsamer Kommunikationssysteme und Verfahren, und zu mehr TSK-übergreifendem Denken (TSK-übergreifendes Denken gilt leider auch für Lw und Marine, dies ist eine Fähigkeit, die zumindest in der Offiziersausbildung noch absolut nicht berücksichtigt worden ist).

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"Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden." Sun Tsu, ca. 500 v. Chr
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