30.07.2004, 17:18
Zitat:Ein Großteil der Anforderungen ist doch bereits erfüllt. Als Antrieb würde ich auch Muskelstahl zurückgreifen. Er reagiert schnell, ist geräuschlos und wird heute bereits in Ornithoptermodellen genutzt. Allerdings müßte man ihn etwas Temperaturresistenter machen.Kannst du nähere Informationen zu dem Muskelstahl posten, also nen Link oder sowas?
Während die Steuerung der "Powerloader" aus Aliens noch über Drucksensoren lief (ein funktionierendes Modell gab es sogar), könnte man sich zur Steuerung bei modernen Protesen bedienen und direkt die elektrischen Impulse des Gehirnes/der Nerven nutzen.
Bleibt nur die Frage der Energieversorgung...
Das mit den Impulsen aus dem Gehirn und so klingt zwar gut, aber das ist einer der Punkte, die ich meinte. Das ist einfach noch weiiiit von einer brauchbaren militärischen Umsetzung entfernt. So kann man heute Protesen steuern, ja. Aber hast du mal gesehen, wie beweglich diese Protesen damit sind? Der Nutzer kann bei ausreichendem Training gerade so ein Glas heben, und dazu ist schon ordentliche Konzentration nötig. Bei einem Exoskelett ist viel mehr nötig...Armbewegung, Beinbewegung (Laufen, Rennen!), Gleichgewicht halten, zielen, daneben noch Funkkontakt mit der Einheit und evtl. Vorgesetzten, Sensordaten auswerten etc pp. Sorry, aber nach allem, was ich bisher darüber gesehen hab, bringt das alles eindeutig eine Überforderung, auch noch den Bewegungsapparat des ES zu koordinieren.
Auch gibt es eben noch ungelöste Fragen, zb. die Stabilisierung des ES. Das kann der Soldat mit Sicherheit nicht alleine, schon gar nicht, wenn das ganze, wie mehabadi skizziert hat, 600 kg+ wiegen soll (was ich nicht für realistisch halte, wenn wir von den nächsten zwanzig Jahren ausgehen!).
Die Bewaffnung ist wieder eine andere Sache. Ich halte es für sinnvoller, da nicht gleich gnadenlos zu übertreiben a la 30mm-Kanone oder Type 96.
Das ES soll in erster Linie eine Verbesserung des Infanteriekampfes darstellen und nicht einen ganzen Schützenpanzer ersetzen. Passender (und gewichts-und energieeffizienter!!) wäre zb. ein Dual-MG 12,7 mm (so wie die lafettierten MG3), dazu evtl. ein Kompaktgranatwerfer oder ein Flammenwerfer. Im übrigen sollte das ganze sowieso modular entworfen werden, um einsatzspezifisch ausgerüstet zu werden. Und das fällt wiederum mit eher konventionellen Infanteriewaffen (MG, Granatwerfer) viel leichter als mit einer Gatling oder einem größeren Raketenwerfer (dann doch eher ne RPG).
Ihr (mehabadi & Tom) sagt es ja beide, die Energieversorgung ist der Hauptknackpunkt und ich will nur mal in Erinnerung rufen, wie ein paar US-Soldaten, als der Film "Predator" rauskam, sich daran machten, zu testen, ob man eine Gatling nicht als Infanteriewaffe nutzen könnte. Der Hauptknackpunkt (neben dem für die Dauerbelastung des Soldaten zu hohen Gewicht, was für das ES nicht soo gravierend ist) war die Energieversorgung. Im Film hatte man das ganze mit LKW-Batterien gemacht, die außerhalb der Kamera rumstanden. Inzwischen ist man mit der Akkutechnik weiter, klar. Aber allein, um die Gatling zu betreiben, bräuchte man grob geschätzt immer noch eine Batterie so in der Größenordnung von 30 kg, allein für die Gatling!
@Tom: Also ich hab FF nie gezockt, aber das scheinen mir eher "normale" Panzerungen zu sein auf dem Bild, keine ES.
Das aus Starship Troopers aber ist ein sehr gutes Beispiel. Wer mehr über die Anzüge wissen will, sollte sich unbedingt mal den Roman durchlesen (der Film war einfach nur schlecht), dass Heinlein die Dinger schon in den Fünfzigern so konzipiert hatte, ist bemerkenswert.
Ein weiteres gutes Beispiel sind die Elementare aus Battletech (Elementar=weil in allen Umgebungen/Elementen einsetzbar)
[Bild: http://www.clanhall.de/battlearmors/elemental.gif]
Obwohl das Techlevel doch um einiges über dem derzeit realisierbaren liegt, ist dei Bewaffnung, von dem Laser und den Jump Jets mal abgesehen, durchaus mehr oder weniger umsetzbar: ein schweres MG (ich glaube, war 12,7 oder 20 mm), eine Art Greifklaue zum Manipulieren oder Aufbrechen von Türen, Beseitigen von Barrieren etc., zwei Kurzstreckenraketen in Boxen, die nach dem Verschießen abgeworfen werden können, um die Beweglichkeit zu verbessern.
Allerdings sind hier natürlich die Energieprobleme beseitigt (Mikrofusionsreaktor ^^) und der Träger ist mit Medikamenten behandelt, um Schmerz und Belastung besser ertragen zu können, ein Punkt, den mehabadi ja auch erwähnte, und den ich zumindest in westlichen Staaten nicht für ziemlich öffentlichkeitswirksam halte.