08.10.2003, 03:44
Zitat:Thomas Wach posteteNun, das neue Operationskonzept sieht nunmal vor, dass man eben keine Prioritäten mehr setzen kann, sondern für die Zukunft auf möglichst viele Dinge vorbereitet sein soll. Im Grunde sollte es auch keine Probleme bereiten sich auf mehr als ein Konzept zu stützen, denn Deutschland ist nunmal militärisch keine kleine Macht und bei der Realisierung mit Partnern ist es auch finanziell durchaus möglich. Ich sehe zur Zeit keinen Grund, warum ein Gebiet, welches eine Grundlage bisheriger Planung war und teilweise auch noch sein kann und wird zu streichen.
Es geht vielmehr darum, auf welches Gefechtskonzept und Operationskonzept man setzen wird und auf welche Waffensysteme man besonders Wert legen sollte, wenn man berücksichtigt, dass unter den gegebenen Umständen des wirtschaftlichen Struckturwandels, nur noch punktuell aufgerüstet werden sollte.
Zitat:Und da bin und bleibe ich der Ansicht, dass es sich nicht lohnt wie zu Zeiten des Kalten Krieges einfach Milliarden in die Entwicklung schwerer Ungetüme zu stecken, die eigentlich niemand mehr so braucht.Erstens bezweifel ich dass die Entwicklung eines Kampfpanzers, wenn man sie allein aufbringen würde, einige Milliarden kostet. Hier sollte man wirklich realistisch bleiben und die Kirche im Dorf lassen (ganz zu schweigen davon dass sie die Entwicklungskosten durch Kooperation weiter senken lassen). Zweitens ist eine Aussage wie 'die eigentlich niemand mehr so braucht' lächerlich angesichts der augenblicklichen Situation. Das wurde hier schon mehrmals klar dargestellt. Drittens ist auch der Ausdruck 'schweres Ungetüm' sicher falsch gewählt, es geht hier um Kampfpanzer, niemand sagt dass diese vom Gewicht her schwer sein müssen. Auch das hatten wird schon...
Zitat:Wenn wir schon Geld ausgeben, dann lieber Investitionen in die Zukunft und nicht im rückwärtigen Denkstil des Kalten Krieges.Niemand will in alte Waffen investieren, doch nur weil Kampfpanzer im kalten Krieg in den Planungen als wichtig waren, heißt das nicht dass sie mit dessen Ende unwichtig wurden. Das ist eindeutig ein falscher Schluss, der durch die Realität keinesfalls gedeckt wird, wie halt GK2 und 3 gezeigt haben.
Zitat:Vernetzen wir doch endlich Luftwaffe und Heer, schaffen wir ständige Datenkommunikation und Übermittelung von Daten. Verbessern und bauen wir die Interoperabilität von Luft- und heereseinheiten.Sicher eine gute Idee, bin ich sofort dafür. Ich sehe aber keinen Grund warum man wegen dieser Entwicklung auf andere Verzichten sollte oder muss. Sicher sollte man solche Projekte forcieren, aber vom finanziellen her sind diese nun nicht so groß, dass andere darunter in dem Maße zu leiden hätten.
Zitat:Es spielt absolut keine Rolle, ob nun da ein schwerer 60t Panzer oder ein leichter mit LfK bewaffneter Panzer von 25t da vorrücken, solange sie ihren gegner als erstes auffassen, aus der luft gedeckt werden und die waffen haben um jenen auszuschalten!Hier hab ich wieder mehrere Punkte auszusetzen. Es spielt nämlich durchaus eine Rolle was da vorrückt (wobei die Erwähnung des Gewichtes nur zu dem Irrglauben führt, ein neuer Kampfpanzer müßte ein schweres Monstrum sein. Ich wiederhole mich wenn ich sage, dass dies sein kann aber nicht muss). Wäre die Überwachung so perfekt, dass man tatsächlich jede Bedrohung aus zig Kilometern entfernung, aus der Luft oder durch Satelliten entdecken würde, könnte ich dir noch zustimmen. Nur das ist sie nicht, zu schnell können Gegner übersehen werden, zu einfach ist es noch sich gut genug für einen Hinterhalt zu tarnen. Und wenn ein kleiner feindlicher Trupp erstmal das Fahrzeug im Visier hat, wirst du dir eine vernünftige Panzerung wünschen. Ein leicht geschützter Panzer dürfte naturgemäß auch leichter auszuschalten sein. Selbst wenn beide Fahrzeuge zerstört würden, so wäre allein die Überlebenschance der Besatzung bei einem schwerer gepanzerten Fahrzeug deutlich höher. Dass du dem leichten Panzer eine Lfk-Bewaffnung geben willst, ich hoffe du meinst nur als Ergänzung (obwohl ich auch das für weniger sinnvoll halte), denn als Hauptbewaffnung stellt es die in meinen Augen falsche Wahl der Waffe dar.
Zitat:Und feinde, nein pottenziell ebenbürtige Feinde gibt es nicht!Gut, hoffentlich halten sich alle daran...Mal im Ernst, solche Aussagen bringen nicht viel. Allein die Möglichkeit, irgendein feindlich gesinnter Staat könnte bessere Gefechtsfeldwaffen entwickeln oder bauen sollte anlass zum nachdenken geben. Und es gibt einige die Kampfpanzer entwickeln, und auch sie werden Fortschritte machen, und exportieren können sie auch...
Vielleicht China mal in 20 oder 30 Jahren, aber die beginnen nicht gleich nen krieg, wenn sie aufgerüstet haben!
Ich bleibe bei meiner Meinung, Kampfpanzer sind notwendig und bleiben es, weshalb man auch an der Entwicklung neuer Typen arbeiten sollte. Wie diese Typen aussehen werden, ob sie durch neue Materialien deutlich leichter werden, ob sie von den Ausmaßen her kleiner werden, ob sie zusätzliche Aufgaben übernehmen oder modulartig aufgebaut sein werden, dass wird die Zeit zeigen, und darüber kann man diskutieren. Die Attribute eines Kampfpanzers, schwere Bewaffnung und schwere Panzerung, sollten jedoch erhalten bleiben, und ich sehe noch immer keinen Grund, warum man die Entwicklung aufgeben sollte.