Wehrpflicht oder Berufsarmee?
#77
Zitat:USA:Rumsfelds Dilemma

Der endlose Krieg gegen den Terror zwingt die amerikanische Regierung möglicherweise zurück zur Wehrpflicht. In beiden Häusern des US-Kongresses schlummert ein Gesetzentwurf, mit dem schon im nächsten Jahr die allgemeine Wehrpflicht in den USA wiedereingeführt werden könnte. Der Entwurf, Anfang 2003 als "Universal National Service Act" in die Beratungen eingeführt, sieht vor, dass Amerikaner im Alter von 18 bis 26 Jahren, Männer wie Frauen, einen zweijährigen Militär- oder Ersatzdienst leisten sollen - ein Dilemma für Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der eine professionelle Armee für flexibler und interventionsfähiger hält. Er ist kein Freund der Wehrpflicht, die Washington ab 1973 wegen des Vietnam-Kriegs politisch nicht länger aufrechterhalten konnte. Doch inzwischen hat Rumsfeld erhebliche Personalprobleme. Die Einsätze im Irak und im weltweiten Krieg gegen den Terrorismus binden so viele Truppen, dass sich Rumsfeld für die Haushaltsjahre 2005 bis 2008 bereits eine Aufstockung der Landstreitkräfte um 30 000 Mann bewilligen lassen musste. Weitere größere Konflikte könnte das Pentagon derzeit kaum verkraften. Wehrpflichtgegner befürchten deshalb, das Dienstpflichtgesetz werde schon bald auf die politische Tagesordnung gesetzt. Sie haben entdeckt, dass das Pentagon 2003 begann, neue Mitglieder für die Einberufungs- und Widerspruchsausschüsse zu werben und auszubilden. Die Wehrerfassungsbehörde "Selective Service System" bekam 2004 zusätzliche Millionen. Die Behörde bestreitet jede konkrete Vorbereitung, allerdings soll sie bis 15. März 2005 dem Präsidenten berichten, ob sie die Wiedereinführung der Wehrpflicht umsetzen könnte.
Quelle:http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,319789,00.html
Gruß NoBrain
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