10.10.2004, 10:13
Zitat:Wieso jemand beim Anblick einer toten Melone kotzen geht ist mir schleierhaft. Hier scheint wirklich noch Nachholbedarf zu bestehen. Selbst bei der Polizei gehören Besuche in der Pathologie und Bilder wie man sie bei "Rotten.com" findet zur Ausbildung.Die Briten haben früher auf lebende Schweine geschossen...bei der BW haben wir damals Bilder von den Sanis besorgt, da gibt es Bilder von Kriegswunden, die zu Ausbildungszwecken genutzt werden, die haben wir dann den Rekruten gezeigt. Einer hat dann von der Jagd einen Eimer mit Eingeweiden mitgebracht, auch so was schon mal gesehen zu haben kann nicht schaden, läßt dann viele die dem Sterben zu sehr entfremdet sind im Gefecht weniger beeinflußt durch solche Dinge agieren.
Meiner Meinung nach sollte nicht Soldat werden, wer damit Probleme hat, zumindest sollte er nicht in die Kampftruppe. Wir hatten einen Stuffz der hat damals schon mit Saving Brivate Bryan Probleme gehabt, so was ist bei der Infanterie einfach nicht gut.
Zitat:Und das Gejaule das ich hier lese ist nichts weiter als die typische deutsche Weicheierei. An allen Ecken und Enden bekommen wir Zeugnis vom Massenmord den wir vor 60 Jahren an unschuldigen Zivilisten verübt haben und dann sollte jemand nicht in der Lage sein einen feindlichen Soldaten zu erschießen?Tatsächlich haben im Zweiten Weltkrieg selbst auf der stark ideologisierten deutschen Seite viele Soldaten an der Front NICHT auf den Gegner geschossen sondern nur ungezielt einfach nach vorne oder in die Luft geballert, bei den Amis oder bei den Briten waren das bei der Infanterie noch mehr. Die Hälfte aller Soldaten an der Westfront hat zum Teil in manchen Situationen nicht auf den Feind geschossen weil sie ihre Tötungshemmung nicht abbauen konnte.
Das wurde um so problematischer, je näher der Gegner war, also im Orts- und Häuserkampf, da haben dann viele gezögert, häufig eine Sekunde zu lang gezögert....
Dagegen mit MG auf weitere Distanzen wie z.b. bei Omaha, und schon ging es, das war wohl dann zu abstrakt. Genauso die SS Truppen, oder die Verbände an der Ostfront, dort wurde von der absoluten Mehrheit gezielt auf den Gegner geschossen.
Diese Tötungshemmung von Soldaten wurde durch den zweiten Weltkrieg erkannt, und dann haben viele Staaten begonnen gezielt dagegen auszubilden. Tatsächlich sind die Quoten derjenigen die gezielt auf den Gegner schießen stark gestiegen, jedoch liegt das nach der Meinung von Psychologie Experten an der vergleichsweisen Fremdartigkeit der Gegner (Muslime, Vietkongs) es steht zu vermuten, daß diese Hemmungen bei Auseinandersetzungen zwischen gleichaussehenden Menschen immer noch da sind.
Demgegenüber haben viele Leute absolut keinerlei Probleme andere Menschen zu töten, sie nehmen diese nicht wirklich als Menschen wahr. Darunter auch einige Leute, die vorher steif und fest behaupten, daß sie niemals jemanden töten könnten. Daher kann man von dem was einer sagt überhaupt nicht folgern, ob er dann im Ernstfall auch sofort und vor allem OHNE Zögern dazu in der Lage wäre. Da gibt es immer wieder Überraschungen....
Zitat:Erwin Konig------------Germany----400Die Schilderung des Duells fand sich erstmals in der Sowjetischen Militärzeitschrift im Jahre 1972. Wobei Zaitsev in seiner ursprünglichen Erzählung nur von der Tötung eines besonders guten deutschen Scharfschützen berichtet, wurde daraus dann ein Duell mit einem Scharfschützenausbilder und Major.
Vasili Zaitsev----------U.S.S.R.-----400
Was den Kampf Zaitzev gg. Torwald/König angeht, so hat dieser meiner Meinung nach nie stattgefunden. Bisher konnte niemand den deutschen Scharfschützen nachweisen, noch die Exisztenz seiner Scharfschützenschule bestätigen. Einziege Quelle für diesen Einsatz ist m.W. Zaitzevs Biographie/Autobiographie.
Das ist Blödsinn, einen solchen deutschen Major König hat es nie gegeben. Zweifellos hat Zaitsev aber in Stalingrad mehrere deutsche Scharfschützen getötet, von daher wird die Schilderung des Duells in Grundzügen schon stimmen, auch wenn sie dann aus Propaganda Gründen aufgebauscht wurde.
Heinz Thorwald war SS Standartenführer und gehörte zum Lehrgangszentrum des Truppenübungsplatzes Zossen. Das war keine Scharfschützenschule, Thorwald kann es auch nicht gewesen sein.
Also bleibt ein bisher unbekannter deutscher Scharfschütze den Zaitsev dann mit einiger Mühe erledigen konnte.
Der Name Konig/König kommt übrigens witzigerweise von der Verballhornung des Wortes „Schützenkönig“, das Zaitsev als Namen für seinen Gegner benutzte, er hatte das Wort von deutschen Gefangenen aufgeschnappt. So wurde aus dem namenlosen Schützenkönig der Deutschen ein Major König der sowjetischen Propaganda.
Zaitsev erreichte in Stalingrad nach zuverlässigen Quellen fast 300 Abschüsse, und keine 400 wie hier genannt.
Kaum bekannt ist z.B. die Leistung weiblicher Russischer Scharfschützen, Ludmilla M. Pavlicenko z.B. erreichte auch 300 Abschüsse, und dennoch ist sie de facto kaum bekannt und taucht auf den Listen nicht auf.
Der beste Deutsche Scharfschütze war im übrigen Matthias Hetzenhauer mit 345 bestätigten Abschüssen und über 600 Gesamtabschüssen. Es folgt Sepp Allersberger mit 257 bestätigten Abschüssen.
Das ist nämlich auch so ein Punkt: was ist ein Abschuss? Da werden dann Zahlen genannt, aber diese beinhalten einfach die Gesamtabschüsse nach eigener Angabe und ohne Bestätigung. Dazu kommt, daß nicht alle Abschüsse tödlich waren, auch Verletzungen und Bewegungsunfähig geschossene Gegner wurden dazu gezählt. Auch bei den Deutschen wo mehr Ordnung in der Zählung war zählten angeschossene Gegner wenn der Abschuß bestätigt werden konnte für die Statistik, daher sind bei Hetzenhauers 345 Abschüssen auch eine ganze Reihe nicht-tödlicher, aber bewegungsunfähig geschossener Gegner dabei.
Fazit: Die Scharfschützen der Spitzenklasse der Deutschen und der Russen gaben sich gegenseitig nichts, und sind beide nicht schlechter oder besser als der bekannte Finne. Prinzipiell haben alle Spitzenscharfschützen des Weltkrieges annähernd gleich viele Gegner abgeschossen, solche Listen wie hier, Simo Hayha-----------Finland---- 542
Ivan Sidorenko-------U.S.S.R.--- 500 sind einfach verfälschend, zum einen weil diese 500er Zahlen alles mit beinhalten, was auch nur irgendwie angeschossen wurde, oder wo man nicht sicher wußte ob man getroffen hat, zum anderen weil die Deutschen durchaus auch bis zu 500 Gegner BESCHOSSEN haben, nur daß bei der deutschen Zählweise akkurater auf wirkliche Abschüsse geachtet wurde. Daher ist es Unsinn, anhand einer solchen Liste die Leistung einzuordnen. Prinzipiell waren alle Spitzenschützen aller Seiten an der Ostfront gleich gut.
Die einzige Differenzierung kann man im Westen vornehmen, wo die deutschen Scharfschützen den westalliierten haushoch überlegen waren.