Us Wirtschaftskrise - Dollar schmiert ab
#5
Zitat:TEURER EURO

Dollar fällt nach Greenspan-Rede


Vergeblich haben die Beobachter am Freitag auf ein klares Statement von US-Notenbankchef Alan Greenspan zum schwachen Dollar gewartet. Entsprechend verlor die US-Währung gegenüber dem Euro weiter an Wert.

REUTERS

Warschau/Frankfurt am Main - Aussagen von US-Notenbankchef Greenspan dämpften am Freitag die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der US-Währung. Das große Außenhandelsdefizit der USA könnte sich nach Worten Greenspans als Belastung für die amerikanische Wirtschaft erweisen.

Die Auswirkungen auf den Dollar aber seien nur schwer vorauszusagen, erklärte er auf dem European Banking Congress in Frankfurt am Main. Die derzeitigen Bilanzungleichgewichte müssten für sich genommen noch kein Problem darstellen, "kumulative Defizite werfen aber komplexere Fragen auf", sagte er.

Greenspan sagte, derzeit deute nichts darauf hin, dass es Probleme bei der Finanzierung des Defizits gebe. Vielmehr bestehe weltweit weiterhin die Bereitschaft, US-Wertpapiere zu kaufen und so das Defizit auszugleichen. Allerdings müsse dies nicht immer so bleiben.

Den USA kommt die Dollar-Schwäche zum Abbau ihres Handelsbilanzdefizits derzeit sehr gelegen. Ein niedriger Dollar-Kurs verteuert Importe und hilft den heimischen Exporteuren.

Am Devisenmarkt sorgten Greenspans Aussagen für einen Kursanstieg des Euro auf 1,3040 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung zuvor unter der Marke von 1,30 Dollar notiert hatte. Händler interpretierten die Ausführungen des Notenbankpräsidenten als "klares Bekenntnis für einen schwachen Dollar".

USA wollen keine Intervention

Den jüngsten Euro-Anstieg und die Dollar-Schwäche wollte Greenspan ebenso wie sein Kollege von der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, nicht direkt kommentieren. Trichet sagte lediglich, dass er seinen jüngsten Aussagen nichts hinzuzufügen hat und diese nach wie vor gültig seien. Er hatte Anfang vergangener Woche die Wechselkursveränderungen als "brutal" bezeichnet.

Greenspan sagte, dass Interventionen am Devisenmarkt nur mäßig sichtbare Folgen haben. Nach seiner Einschätzung müsste auch nicht die Zusammenarbeit der europäischen und japanischen Notenbank mit seinem Haus verstärkt werden. Dies geschehe bereits im ausreichenden Maße.

Ähnlich verhalten äußerte sich US-Finanzminister John Snow. Das G20-Treffen am Wochenende in Berlin ist laut Snow nicht der geeignete Rahmen für Diskussionen über die jüngsten Wechselkursturbulenzen. Das Treffen biete dafür "kein Forum", sagte er am Freitag in Warschau.

In Berlin kommen die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer - kurz G20 - zusammen. Angesichts der rasanten Dollar-Abwertung hatte es Spekulationen gegeben, dass auch über Wechselkurse diskutiert wird.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,328730,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,328730,00.html</a><!-- m -->

Gruß NoBrain
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: