22.11.2004, 00:24
@ Thomas Wach
Ich denke, dass in Südeuropa sowjetische Truppen in größerem Maße eingesetzt worden wären. Zumindest gegen den europaischen Teil der Türkei. Der ist nicht besonders groß und dürfte mit entsprechenden Materialeinsaz relativ schnell eingenommen werden können. Das einzige bedeutende Hindernis dürfte Istanbul sein, ist als Millionenstadt ja nicht gerade einfach anzugreifen. Allerdings wäre die Kontrolle über den Bosporus und die Dardanellen zu erlangen schon recht praktisch für die Schwarzmeerflotte, was du ja schon gesagt hast.
Das hätte die Nato im östlichen Mittelmeer vor arge Probleme gestellt, mit all den "unschönen" Komplikationen wie Druck auf Ägypten (mit Verlust der Kontrolle über den Suezkanal), Verlust von Flugkorridoren nach Saudi-Arabien usw., eventuell wäre im schlimmsten Fall sogar Italien Ziel von direkten Luftangriffen geworden. Außerdem hätte womöglich Libyen von den Sowjets versorgt werden können, was ich jedoch für eher unwahrscheinlich halte, da die 6. US-Flotte ( + die Flotten von It. und F.) für stark genug halte, um so etwas wirkungsvoll zu verhindern.
Wie sieht es eigentlich mit einem Vorstoß der Roten Armee von Osten in die Osttürkei aus? Wir sind zwar zu dem Schluss gekommen, dass die Türken viele MBTs gehabt haben, die aber alle veraltet waren. Jedenfalls wären die Sowjets mit T-72 überlegen gewesen. Auch sonst war die türkische Armee nicht gut ausgerüstet, sondern allenfalls zahlenmäßig stark. Müsste es da nicht möglich sein, mit Luftunterstützung schnell vorzurücken, um Schlüsselpositionen einzunehmen, die türkische Armee so zu treffen, dass sie erst einmal weitgehend handlungsunfähig ist, und die Türkei als militärischer Faktor für die Nato erst einmal verloren geht? Ich meine damit nicht, dass die Türkei vollständig erobert würde, sondern nur, dass sie nicht weiter kämpfen kann. (So ähnlich wie im Irak: Geschlagen war der Irak nach wenigen Tagen, erst als es ans Befrieden ging, sind die Verluste der Amerikaner gestiegen)
Und das kann den Sowjets (vorerst!) egal sein, solange nur die strategischen Punkte besetzt sind, (d.h. Dardanellen, Bosporus, Flughäfen, Häfen), und die Kommandostrukturen ausgeschaltet sind.
Zu Griechenland: Ich weiß gar nicht, ob Griechenland so wichtig gewesen wäre. Sicher, es wäre ein ständiger Unruhefaktor "am weichen Unterleib" des Ostblocks gewesen, aber primär muss G. gar nicht angegriffen werden, sofern es sich nicht freiwillig am Krieg gegen den WP beteiligt. Und das glaube ich eher weniger. Immerhin war auch Griechenland dem WP militärisch unterlegen, und hätte ohne Nachschub durch Natopartner schnell den Kürzeren gezogen.
Außerdem waren die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei traditionell schlecht, besonders seit der Sache mit Zypern.
Und wieso sollte Griechenland nicht kurz vor dem Krieg rein zufällig daran erinnert werden... (vielleicht indem der KGB gerade auf Zypern wieder einmal "die Emotionen hochkochen lässt").
Das mit den Volksaufständen in den Ostblockländern halte ich auch für wichtig. Zwar denke ich, dass im Kriegsfall die Miliz bzw. Volkspolizisten zu drakonischen Strafen für alle Aufwiegler gegriffen hätten, aber ob die gegriffen hätten, das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ob die Fronttruppen so massiv betroffen gewesen wären, bezweifle ich, da dort vor allem Panzer- bzw. mot. Schützendivisionen eingesetzt worden wären, und die nicht gerade das richtige sind, um Unruhen niederzuknüppeln. Das ist eher was für leichtere Infanterie, bzw. für die sowj. Miliz.
Der Nachschub wäre jedoch betroffen gewesen, insbesondere durch Stör- bzw. Sabotageaktionen solcher Gruppierungen. Außerdem hätten bestimmt irgendwelche Spezialeinheiten der Nato bei solchen Anschlägen mitgewirkt und sie koordiniert. Das darf man auch nicht vergessen.
Ich denke, dass in Südeuropa sowjetische Truppen in größerem Maße eingesetzt worden wären. Zumindest gegen den europaischen Teil der Türkei. Der ist nicht besonders groß und dürfte mit entsprechenden Materialeinsaz relativ schnell eingenommen werden können. Das einzige bedeutende Hindernis dürfte Istanbul sein, ist als Millionenstadt ja nicht gerade einfach anzugreifen. Allerdings wäre die Kontrolle über den Bosporus und die Dardanellen zu erlangen schon recht praktisch für die Schwarzmeerflotte, was du ja schon gesagt hast.
Das hätte die Nato im östlichen Mittelmeer vor arge Probleme gestellt, mit all den "unschönen" Komplikationen wie Druck auf Ägypten (mit Verlust der Kontrolle über den Suezkanal), Verlust von Flugkorridoren nach Saudi-Arabien usw., eventuell wäre im schlimmsten Fall sogar Italien Ziel von direkten Luftangriffen geworden. Außerdem hätte womöglich Libyen von den Sowjets versorgt werden können, was ich jedoch für eher unwahrscheinlich halte, da die 6. US-Flotte ( + die Flotten von It. und F.) für stark genug halte, um so etwas wirkungsvoll zu verhindern.
Wie sieht es eigentlich mit einem Vorstoß der Roten Armee von Osten in die Osttürkei aus? Wir sind zwar zu dem Schluss gekommen, dass die Türken viele MBTs gehabt haben, die aber alle veraltet waren. Jedenfalls wären die Sowjets mit T-72 überlegen gewesen. Auch sonst war die türkische Armee nicht gut ausgerüstet, sondern allenfalls zahlenmäßig stark. Müsste es da nicht möglich sein, mit Luftunterstützung schnell vorzurücken, um Schlüsselpositionen einzunehmen, die türkische Armee so zu treffen, dass sie erst einmal weitgehend handlungsunfähig ist, und die Türkei als militärischer Faktor für die Nato erst einmal verloren geht? Ich meine damit nicht, dass die Türkei vollständig erobert würde, sondern nur, dass sie nicht weiter kämpfen kann. (So ähnlich wie im Irak: Geschlagen war der Irak nach wenigen Tagen, erst als es ans Befrieden ging, sind die Verluste der Amerikaner gestiegen)
Und das kann den Sowjets (vorerst!) egal sein, solange nur die strategischen Punkte besetzt sind, (d.h. Dardanellen, Bosporus, Flughäfen, Häfen), und die Kommandostrukturen ausgeschaltet sind.
Zu Griechenland: Ich weiß gar nicht, ob Griechenland so wichtig gewesen wäre. Sicher, es wäre ein ständiger Unruhefaktor "am weichen Unterleib" des Ostblocks gewesen, aber primär muss G. gar nicht angegriffen werden, sofern es sich nicht freiwillig am Krieg gegen den WP beteiligt. Und das glaube ich eher weniger. Immerhin war auch Griechenland dem WP militärisch unterlegen, und hätte ohne Nachschub durch Natopartner schnell den Kürzeren gezogen.
Außerdem waren die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei traditionell schlecht, besonders seit der Sache mit Zypern.
Und wieso sollte Griechenland nicht kurz vor dem Krieg rein zufällig daran erinnert werden... (vielleicht indem der KGB gerade auf Zypern wieder einmal "die Emotionen hochkochen lässt").
Das mit den Volksaufständen in den Ostblockländern halte ich auch für wichtig. Zwar denke ich, dass im Kriegsfall die Miliz bzw. Volkspolizisten zu drakonischen Strafen für alle Aufwiegler gegriffen hätten, aber ob die gegriffen hätten, das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ob die Fronttruppen so massiv betroffen gewesen wären, bezweifle ich, da dort vor allem Panzer- bzw. mot. Schützendivisionen eingesetzt worden wären, und die nicht gerade das richtige sind, um Unruhen niederzuknüppeln. Das ist eher was für leichtere Infanterie, bzw. für die sowj. Miliz.
Der Nachschub wäre jedoch betroffen gewesen, insbesondere durch Stör- bzw. Sabotageaktionen solcher Gruppierungen. Außerdem hätten bestimmt irgendwelche Spezialeinheiten der Nato bei solchen Anschlägen mitgewirkt und sie koordiniert. Das darf man auch nicht vergessen.