(Europa) Schweizerische Heeresstreitkräfte
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Drastische Einschnitte bei der Armee

Zitat:(ap/sda) Die Einschnitte seien schmerzhaft, aber unumgänglich, erklärte Armeechef Christophe Keckeis, und bedauerte, am Nikolaustag nicht mit besseren Neuigkeiten aufwarten zu können. Zusammen mit Bundesrat Samuel Schmid präsentierte Keckeis das neue Stationierungskonzept der Armee, das sich nach den verringerten Armeebeständen und nach den Sparvorgaben der Politik richtet.

Bei den Personalausgaben werden bis Ende 2007 jährlich mindestens 100 Millionen Franken gespart, bis Ende 2010 sogar rund 240 Millionen Franken.

Dübendorf verliert gegen Emmen
Besonders umstritten waren die Entscheide zu den Flugplätzen, wo die Luftwaffe bereits früher die Aufgabe von vier Standorten in Aussicht gestellt hat. Getroffen hat es nun Mollis (GL), Alpnach (OW) und Dübendorf (ZH), auf deren Flugplätze nach und nach verzichtet wird. Der Flugplatz Buochs (NW) soll als «Sleeping Base» mit minimalen Unterhaltsaufwendungen weiter betrieben, von der Luftwaffe aber grundsätzlich nicht mehr benutzt werden.

In Mollis soll der Flugbetrieb per Ende 2005 und in Alpnach per Ende 2007 eingestellt werden. In Dübendorf endet die Liquidation Ende 2010.

Aufatmen kann hingegen Emmen (LU), das mit Payerne (VD), Sitten (VS) und Meiringen (BE) sowie dem Flugplatz Locarno als Ausbildungsstandort auch künftig eine Luftwaffenbasis bleibt. Für Emmen hätten die Infrastruktur, die Nähe zum Ausbildungszentrum Swissint und die Ausweichmöglichkeit für Kampfflugzeuge gesprochen, sagte Keckeis.

Fünf Logistik-Center
Im Logistikbereich entschied sich Schmid für noch fünf Logistik-Center, die in Grolley (FR), Othmarsingen (AG), Hinwil (ZH), Thun (BE) und auf dem Monte Ceneri (TI) zu stehen kommen. Der Personalbestand im Logistikbereich wird von heute 4000 auf noch 2200 Stellen bis Ende 2010 abgebaut. 25 Standorte werden noch dieses Jahr entweder ganz oder teilweise geschlossen.

Tiefe Schnitte sind auch bei der Infrastruktur für die Ausbildung geplant. Die Zahl der Rekrutierungszentren wird längerfristig von sieben auf sechs reduziert. Das unterirdische Zentrum in Nottwil (LU) soll wegfallen, auf die geplanten Zentren Steinen (SZ) und Losone (TI) wird verzichtet. Von den 600 Bundes- und Vertragsschiessplätzen wird bis Ende 2007 jeder zweite gestrichen. Von den 130 Truppenlagern der Armee fallen über 40 Prozent und von den rund 800 Gemeindeunterkünften gegen 50 Prozent.

Politische Diskussion
Mit dem neuen Stationierungskonzept hat Schmid gewissermassen das politische Rückzugsgefecht eingeläutet. Die Abbauentscheide seien streng nach strategischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt, sagte er, nun solle die politische Diskussionen beginnen.

Die Kantone haben bis zum kommenden 4. Februar Gelegenheit, sich zum Konzept zu äussern. Schmid räumte jedoch auf Nachfrage ein, dass der Handlungsspielraum beschränkt sei. Bei den Standortentscheiden glaube er nicht, dass sich noch etwas ändern werde. «Die Armee bleibt in der ganzen Schweiz sichtbar und vertreten», sagte Armeechef Keckeis. Die definitive Genehmigung des Sachplans Militär durch den Bundesrat ist im Jahr 2006 geplant.
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