(Zweiter Weltkrieg) Sprawa Honoru - Eine Frage der Ehre
#16
Zitat:Wolf postete: Achso. Mal wieder Politik.

Es kümmert mich herzlich wenig was Russland verdient hat oder nicht. Sie haben es halt gefordert oder einfach durchgesetzt - wer aber was verdient kann ich nicht sagen.
Das heißt aus deiner Sicht stellt sich die Frage der Berechtigung und des Verdienens nicht, weil vollendete Tatsachen geschaffen wurden?

Wie aber bewertest du dann die Annexion der Tschechoslowakei durch Nazi-Deutschland? Wäre nicht zufälligerweise ein gigantischer Krieg deswegen (natürlich nicht nur deswegen) geführt worden, dann würdest du heute die Meinung vertreten, wer was verdient kümmere dich nicht und man müsse halt damit leben, daß die Tschechoslowakei von Deutschland besetzt ist.

Im Klartext meinst du doch: Wenn ich erstmal etwas eingesackt hab (egal mit welchen Mitteln), dann erübrigt sich die Diskussion darüber, ob ich es haben darf. Das denkst du doch nicht wirklich oder? :wall:

Zitat:...die Theorie mit den Blechattrappen und der polnische Leutnat der mit gezückter Pistole vor einen Panzer springt und "Halt stehenbleiben!" ruft. Aber es lag nie im Interesse der Autoren die polnische Armee als "schwach" darzustellen.
Nun, wenn es nicht in ihrem Interesse lag, warum haben sie dann das Photo von dem Leutnant abgedruckt?
Außerdem richtete sich die Nazi-Propaganda kurz vor dem Krieg allgemein gegen Polen. Du kennst doch das Märchen vom Untermenschen, zu solchen zählte die Rassenlehre der Nationalsozialisten auch Polen. Wenn also der durchschnittliche Pole ein Untermensch ist, wie erklärt sich dann die Stärke der polnischen Armee? Wie kann man Leuten klarmachen, daß zwar die polnische Bevölkerung doof ist, sich aber auf wundersame Weise beim Eintritt in die Armee in einen starken und gefährlichen Gegner verwandelt?

Mag sein, daß in deinen Büchern nirgendwo steht, polnische Soldaten wären schlechter als deutsche und somit leicht zu besiegen, aber es steht drin, daß ein Pole weniger wert ist, als ein Deutscher. Unabhängig davon, ob es nun ein Soldat oder ein Architekt ist.

Zitat:Ganz im Gegenteil: die Armee war sehr gefährlich - denn das macht den eigenen Sieg um so beeindruckender als der Kampf gegen einen schwachen Feind. Denk mal drüber nach.
Nette Logik, sehr rational. Leider war die Nazi-Propaganda nicht ganz so rational. Ich kenne zwar keine Wochenschau vom September 1939, aber ich wette es hieß dort nicht: "Die polnischen Untermenschen kämpften heldenhaft und leisteten starken Widerstand, wurden aber dennoch von den unaufhaltsamen Truppen der deutschen Herrenrasse vernichtet."

Wahrscheinlich klang es eher danach, daß die "barbarischen Mörderhorden, die zuvor wehrlose Deutsche niedergemetzelt und die arische Polizeiaktion überhaupt erst provoziert haben, endlich besiegt wurden. Daß veraltete Kavallerieeinheiten nichts gegen Panzer aus Krupp-Stahl ausrichten können und, daß die polnische Luftwaffe schon am ersten Tag völlig ausradiert wurde. Und zwar am Boden."

Mittlerweile wissen wir, daß das nicht stimmt, sie wurde nicht am Boden ausradiert. Dennoch wurde das von deutscher Seite sehr schnell behauptet. Warum sollte die deutsche Führung diese Meldung verbreiten, wenn ihr daran gelegen war, Polen als starken Gegner darzustellen?
Fazit: Polen als stark darzustellen lag nie und niemals nicht in der Absicht deutscher Propaganda (zumindest nicht ab 1938).

Ich kann verstehen, warum du der Meinung bist, es wäre unlogisch den Feind als schwachen Gegner zu präsentieren. Aber zu versuchen, nationalsozialistische Propaganda mit Logik und Rationalität in Einklang zu bringen, dürfte dich nicht nur bei dieser Diskussion vor einige Probleme stellen.

Kuba
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