01.01.2005, 20:27
Beide Seiten waren verblendet, und das war auch der Anlass für die Aufrüstung. Man muss sich ja nur mal die Situation Ende der 40er, Anfang der Fünfziger vor Augen halten. Hitlerdeutschland lag am Boden, die Alliierten hatten gesiegt. Allerdings hatte der Krieg insbesondere die Sowjetunion ungeheuer ausgeblutet, sie hatte die mit Abstand meisten Toten zu verzeichnen, ganze Regionen lagen in Schutt und Asche usw.. Der ganze "Große Vaterländische Krieg" hat in der russischen Mentalität ein riesiges Trauma hinterlassen, von daher war es nur verständlich, dass man alles tat, um so etwas nie wieder geschehen zu lassen.
Also haben sie schön weitergerüstet, auch noch nach dem Krieg. Dabei muss man anmerken, dass ja der Nationalsozialismus aus sowjetischer Perspektive die schlimmste Form des Kapitalismus darstellte, was den Ost-West-Gegensatz bereits in diesem frühen Stadium noch weiter verschärfte.
Zugleich war da noch eine Grundforderung des Kommunismus (ich glaube von Lenin formuliert, bin mir aber nicht sicher), die lautete, die Sowjetunion müsse in der Lage sein, ALLE äußeren Feinde notfalls zur gleichen Zeit besiegen bzw. zumindest in Schach halten zu können, da nur so der kommunistische Gedanke unter allen Umständen überleben würde. Das war die zweite Triebfeder für das intensive Rüstungsprogramm, das die Sowjets nach WK2 laufen ließen. Die dritte war schlicht und einfach die amerikanische Atombombe, die durch ihre bloße Existenz eine ernstzunehmende Bedrohung der Sowjetunion darstellte.
Bei den Westmächten verfuhr man anders. Der Krieg war vorüber und man verfügte über nukleare Kapazitäten, was jeglichen Angriff seitens eines Gegners (also wohl der Sowjetunion) illusorisch werden ließ. Demnach rüstete man konsequent ab.
Als die Sowjetunion allerdings schon 1949 ihre erste Atombombe zündete (was viel früher war als man angenommen hatte), war man dann im Westen natürlich geschockt. Jetzt hatte man wieder ein nukleares Patt, allerdings war die Sowjetunion auf dem konventionellen Sektor haushoch überlegen, vor allem quantitativ. Das führte v.a. in den USA zu einer öffentlichen Panikreaktion, die von Medien und auch gewissen Politikern noch zusätzlich verstärkt wurde, indem die Sowjetunion gewissermaßen verteufelt wurde und zur Ursache allen Übels hochstilisiert wurde. Auch die Bildung der sowjetischen Satellitenstaaten in Osteuropa betrachtete man mit zunehmender Sorge, bzw. man interpretierte es als Beispiel für eine kommunistische Expansionspolitik. Folge war die Wiederaufrüstung im Westen und die Gründung der Nato, was man im Gegenzug im Osten als expansionistisch einstufte.
Damit war man in einem Teufelskreis gefangen. Das Ziel der Sowjetunion war es, militärisch stärker zu sein als alle anderen Staaten der Welt, und die Nato versuchte genau das zu verhindern, da man sich vor einer solch drückenden Überlegenheit des neugegründeten Warschauer Paktes natürlich fürchtete. Und nachgeben kam für beide Seiten nicht in Frage, weil beide Angst davor hatten, dass der jeweilige Gegner jede Schwäche gnadenlos ausnützen würde.
Also haben sie schön weitergerüstet, auch noch nach dem Krieg. Dabei muss man anmerken, dass ja der Nationalsozialismus aus sowjetischer Perspektive die schlimmste Form des Kapitalismus darstellte, was den Ost-West-Gegensatz bereits in diesem frühen Stadium noch weiter verschärfte.
Zugleich war da noch eine Grundforderung des Kommunismus (ich glaube von Lenin formuliert, bin mir aber nicht sicher), die lautete, die Sowjetunion müsse in der Lage sein, ALLE äußeren Feinde notfalls zur gleichen Zeit besiegen bzw. zumindest in Schach halten zu können, da nur so der kommunistische Gedanke unter allen Umständen überleben würde. Das war die zweite Triebfeder für das intensive Rüstungsprogramm, das die Sowjets nach WK2 laufen ließen. Die dritte war schlicht und einfach die amerikanische Atombombe, die durch ihre bloße Existenz eine ernstzunehmende Bedrohung der Sowjetunion darstellte.
Bei den Westmächten verfuhr man anders. Der Krieg war vorüber und man verfügte über nukleare Kapazitäten, was jeglichen Angriff seitens eines Gegners (also wohl der Sowjetunion) illusorisch werden ließ. Demnach rüstete man konsequent ab.
Als die Sowjetunion allerdings schon 1949 ihre erste Atombombe zündete (was viel früher war als man angenommen hatte), war man dann im Westen natürlich geschockt. Jetzt hatte man wieder ein nukleares Patt, allerdings war die Sowjetunion auf dem konventionellen Sektor haushoch überlegen, vor allem quantitativ. Das führte v.a. in den USA zu einer öffentlichen Panikreaktion, die von Medien und auch gewissen Politikern noch zusätzlich verstärkt wurde, indem die Sowjetunion gewissermaßen verteufelt wurde und zur Ursache allen Übels hochstilisiert wurde. Auch die Bildung der sowjetischen Satellitenstaaten in Osteuropa betrachtete man mit zunehmender Sorge, bzw. man interpretierte es als Beispiel für eine kommunistische Expansionspolitik. Folge war die Wiederaufrüstung im Westen und die Gründung der Nato, was man im Gegenzug im Osten als expansionistisch einstufte.
Damit war man in einem Teufelskreis gefangen. Das Ziel der Sowjetunion war es, militärisch stärker zu sein als alle anderen Staaten der Welt, und die Nato versuchte genau das zu verhindern, da man sich vor einer solch drückenden Überlegenheit des neugegründeten Warschauer Paktes natürlich fürchtete. Und nachgeben kam für beide Seiten nicht in Frage, weil beide Angst davor hatten, dass der jeweilige Gegner jede Schwäche gnadenlos ausnützen würde.