08.01.2005, 20:40
@Tiger
Deine Art der Geschichtswahrnehmung ist doch recht seltsam, Karl den Grossen in eine Reihe mit Hitler und Stalin zu stellen, dürfte kaum eine in der Geschichtsschreibung anerkannte Sichtweise sein. Zumindest herrschte er über Gebiete, die dem heutigen deutschen und französischen Staat angehören.
Auch die Geschichte mit Desiderius kenne ich ein wenig anders, der Papst Hadrian I. wurde von den Langobarden bedrängt und rief Karl zur Hilfe, der Desiderius besiegte und sich selbst zum König der Langobarden ernannte.
Auch die Geschichte mit den Awaren gibst du doch recht einseitig wieder; der Gegner Karls der Bayernherzog Tassilo III. hatte diese zur Hilfe gerufen. Diese kamen auch allerdings nicht um diesen zu retten, sondern um Bayern und Italien zu verwüsten. Dem Sohn Karls Pippin gelang es von 791-796 die Awaren zu besiegen.
Bei deiner kleinen Geschichte Deutschlands sind Dir auch die ständigen Italienzüge der deutschen Kaiser zur Legitimierung ihrer Herrschaft entgangen.
Und der Versuch die gemeinsame europäische Geistesgeschichte mit dem Beispiel eines obskuren französischen Admirals widerlegen zu wollen und dies für vergleichbar zu halten ist doch mehr als wagemutig.
Ich muss zugeben, dass meine Kenntnisse der Makroökonomie doch recht beschränkt sind, doch einen einheitlichen Handelsraum auf dem gleichen Niveau stehender Industrien für hinderlich zu halten, ist meiner Meinung nach kaum anzuerkennen.
Die exportorientierte deutsche Wirtschaft profitiert in großem Maße von der EU. Oder glaubst Du ernsthaft deutsche Produkte würden sich gut verkaufen, wenn sie durch die Zölle anderer Staaten verteuert würden?
Auch der Euro hat wesentliche Vorteile, so schaltet er das Wechselkursrisiko in einem weiten Wirtschaftsraum ausgeschaltet und so der deutschen Wirtschaft Nutzen gebracht.
Wenn Du meinst davon würden nur einige Bonzen profitieren, dann vergleiche den Lebensstandard deutscher Arbeiter mit dem von Menschen in vermeintlich sozialistischen Staaten wie der ehemaligen DDR. Der Lebensstandard der Menschen der DDR war Ende der 80er auf dem Niveau der Menschen in der BRD Ende der 50er Jahre.
Kapitalismus ist bei weitem nicht perfekt, der in deinem Post unterschwellig propagierte Sozialismus in der Praxis aber bei weitem ungerechter und entwicklungshemmend.
Ich kann Dich zwar nicht dazu bringen, deine meiner Meinung nach verquere Sicht der EU zu revidieren, ich persönlich halte sie für wenig realitätsnah
Deine Art der Geschichtswahrnehmung ist doch recht seltsam, Karl den Grossen in eine Reihe mit Hitler und Stalin zu stellen, dürfte kaum eine in der Geschichtsschreibung anerkannte Sichtweise sein. Zumindest herrschte er über Gebiete, die dem heutigen deutschen und französischen Staat angehören.
Auch die Geschichte mit Desiderius kenne ich ein wenig anders, der Papst Hadrian I. wurde von den Langobarden bedrängt und rief Karl zur Hilfe, der Desiderius besiegte und sich selbst zum König der Langobarden ernannte.
Auch die Geschichte mit den Awaren gibst du doch recht einseitig wieder; der Gegner Karls der Bayernherzog Tassilo III. hatte diese zur Hilfe gerufen. Diese kamen auch allerdings nicht um diesen zu retten, sondern um Bayern und Italien zu verwüsten. Dem Sohn Karls Pippin gelang es von 791-796 die Awaren zu besiegen.
Bei deiner kleinen Geschichte Deutschlands sind Dir auch die ständigen Italienzüge der deutschen Kaiser zur Legitimierung ihrer Herrschaft entgangen.
Und der Versuch die gemeinsame europäische Geistesgeschichte mit dem Beispiel eines obskuren französischen Admirals widerlegen zu wollen und dies für vergleichbar zu halten ist doch mehr als wagemutig.
Ich muss zugeben, dass meine Kenntnisse der Makroökonomie doch recht beschränkt sind, doch einen einheitlichen Handelsraum auf dem gleichen Niveau stehender Industrien für hinderlich zu halten, ist meiner Meinung nach kaum anzuerkennen.
Die exportorientierte deutsche Wirtschaft profitiert in großem Maße von der EU. Oder glaubst Du ernsthaft deutsche Produkte würden sich gut verkaufen, wenn sie durch die Zölle anderer Staaten verteuert würden?
Auch der Euro hat wesentliche Vorteile, so schaltet er das Wechselkursrisiko in einem weiten Wirtschaftsraum ausgeschaltet und so der deutschen Wirtschaft Nutzen gebracht.
Wenn Du meinst davon würden nur einige Bonzen profitieren, dann vergleiche den Lebensstandard deutscher Arbeiter mit dem von Menschen in vermeintlich sozialistischen Staaten wie der ehemaligen DDR. Der Lebensstandard der Menschen der DDR war Ende der 80er auf dem Niveau der Menschen in der BRD Ende der 50er Jahre.
Kapitalismus ist bei weitem nicht perfekt, der in deinem Post unterschwellig propagierte Sozialismus in der Praxis aber bei weitem ungerechter und entwicklungshemmend.
Ich kann Dich zwar nicht dazu bringen, deine meiner Meinung nach verquere Sicht der EU zu revidieren, ich persönlich halte sie für wenig realitätsnah