Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU ?
#26
Zitat:Cyprinide postete
Ich bin beeindruckt... - im Prinzip stimme ich fast völlig mit Tiger überein!
Nichts gegen Wirtschaftsbeziehungen - Meistbegünstigtenstatus, Freihandel, Zollunion oder so etwas. Aber für mich ist das Vaterlandsverrat, billigend in Kauf zu nehmen daß die Deutsche Wirtschaft zusammenbricht, um die EU zu vergrößern!
......
Von daher hätte eine EU in meinen Augen nur Sinn, wenn sie auch nur gleichstarke Länder beinhalten würde, wie z.B: Deutschland, GB, BeNeLux und Frankreich.
da sagen die Fachleute aus der Volkswirtschaft (hab auch mal ein paar Vorlesungen gehört, aber nur beim Betriebswirtschaftsprof. Hösch von der TU München) aber was anderes, und zwar offenbar auch heute noch

Zitat:Thomas Wach postete
Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum sichert eine gut funktionierende Wirtschaft und macht sie weniger krisenanfällig. Nicht umsonst wickelt Deutschland gut 60% seines "auswärtigen" Handels mit EU-Staaten ab. Zölle oder gar die Wiedereinführung nationaler Währungen wären eine Kehrtwende um 180 Grad zurück in die Vergangenheit.
Und mit Vergangenem kann man nicht in der Zukunft bestehen.
....
meines Erachtens ist die Eu als supranationaler Zusammenschluß die einzige Chance global noch mitzureden, da jeder Einzelstaat für sich genommen zu schwach wäre. Auch hier also stimme ich mit Cluster überein.
Sorry, aber als jemand der Vwl studiert, konnte ich mir ne Erwiderung einfach nicht ersparen
aber eine Sache möcht ich doch hinterfragen:
Zitat:Fakt ist, dass Arbeitsplätze abwandern. Das stimmt. Deutschland ist ein Hochlohnland und daher insbesondere aufgrund der hohen Lohnnebenkosten in dem sich verschärfenden internationalen Standortwettbewerb deutlich im Nachteil. ...
jein;

1.
betriebswirtschaftlich viel wichtiger als das Lohnniveau ist wohl die "Produktivität"
- ganz salopp und platt formuliert:
wenn A zwar 10x soviel verdient wie B, aber 11 x produziert (und vielleicht sogar zu besserer Qualität) dann ist A betriebswirtschaftlich gesehen immer noch günstiger als B (auf die Stückkosten bezogen);
- ganz praktsich:
viele Firmen, die lediglich wegen der Lohnkosten in Niedriglohnländer gegangen sind, haben sich "verkalkuliert" - und manche sind inzwischen schon wieder reumütig zurück gekommen

2.
volkswirtschaftlich bedeutet hoher Lohn doch auch hohe Binnenkaufkraft - also entsprechende Nachfrage, die nicht zuletzt dank der (aus rein betrieblicher Sicht einzelner Arbeitgeber nachvollziehbaren) mageren Lohn- und Gehaltsrunden der letzten Jahe stagniert ....
- ganz salopp und platt formuliert:
wären nicht gerade in Zeiten schwacher Nachfrage eine verstärkte Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand (antizyklische Wirtschaftspolitik) und auch höhere Lohn- und Gehaltsrunden erforderlich - hat die "Sparwirtschaft" der "Sparkommissare" dazu beigetragen, dass sich die deutsche Wirtschaft nach wie vor nicht richtig erholt - als Gegenbeispiel die durch Kredite finanzierte Wirtschaftsentwicklung der USA zu sehen (die mir schon wieder zu viel kreditfinanziert ist) .....

3.
wäre da nicht auch Nachfrageankurbelung durch Meistbegünstigungsklauseln, Abbau von Handels- und Wirtschaftshemmnissen mit nicht-EU-Ländern und sogar (um die Kurve vom :ot: weg zu kriegen) eine EU-Erweiterung um wachsende und damit nachfragende Wirtschaftsräume für uns sinnvoll ?

Thomas, was sagen Deine Prof. zu diesen Thesen?
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