19.01.2005, 11:42
Alle 23 MiG-29G's und GT's der Bundesluftwaffe waren auf den NATO-Standart gebracht worden. Andere Modifikationen an den Triebwerken und Integration von z.B. Avionik wie GPS/Navigation waren inklusive.
An Polen wurden mittlerweile alle vorgesehenen Maschinen, insgesamt 22 Einheiten, für einen symbolischen "Preis" von 1 übergeben.
Auch die Polen sind es, die die Leopard 2A4 Kampfpanzer zu einem Trinkgeldpreis von sage und schreibe 100.000 € das Stück bekamen, dazu nacher noch mehr.
Was die Preise der Leopard 2 Panzer betrifft. Wir dürfen hier nicht den Fehler machen und rein nur wirtschaftlich denken. Das Thema ist sensibel und für jedes Land werden hier andere Preise und Werte auferlegt. Hier spielen mehr geo-strategische Motive eine Rolle.
Wenn ein trojanisches Pferd in der EU, wie Polen (der Amis), keine Leopard 2 zu symbolischen Preisen bekommt, der holt das aus den USMC und US Army Beständen geschenkt, z.B. nicht DU gepanzerte M1A1. Nicht alle Länder wie Bulgarien können solche Angebote der Amis zurückweisen.
Ausserdem, es ist nur eine Frage von Zeit, dass solche Länder wie Polen an der Türe von KMW u./od. Rheinmetall klopfen und zwecks Modernisierung (von z.B. A4 auf A6 od. ähnl.) bzw. Kampfwertsteigerung Angebote einholen werden. Das ist der sekundäre, wirtschaftliche Effekt im positiven Sinne.
Hier ein Artikel von meinem bescheidenen Archiv zum Thema der unterschiedlichen Secondhand-Preise der Leos:
Panzer zum Schleuderpreis
Bundesrechnungshof kritisiert das Verteidigungsministerium - Ausgemusterte Militärtechnik zu billig an Polen verkauft
von Ansgar Graw
Berlin - Die Bundeswehr hat Kampfpanzer weit unter Marktwert ins Ausland verkauft und damit rund 90 Millionen Euro Verlust gemacht. Das wirft der Bundesrechnungshof im Entwurf eines internen Berichtes dem Bundesministerium der Verteidigung vor. Das Verteidigungsministerium soll nun zu der 27-seitigen "Verschlusssache" ("Nur für den Dienstgebrauch"), die der WELT vorliegt, Stellung nehmen.
Gerügt wird insbesondere der eklatante Preisunterschied beim Verkauf von Panzern des Typs Leopard 2A4 zum einen an Finnland und zum anderen an Polen. Während die Skandinavier, die im September 2002 einen Vertrag über die Lieferung von 124 Leos unterzeichneten, pro Fahrzeug rund 500 000 Euro zahlen mussten, hatten die Polen im April 2002 zu wesentlich günstigeren Konditionen abgeschlossen: Bei 128 Kampfpanzern des gleichen Typs kamen sie auf einen Durchschnittspreis von lediglich 100 000 Euro. Hintergrund dieser Veräußerungen ist die Entscheidung, den Bundeswehrbestand an Panzern der Version Leopard 2 um 50 Prozent zu halbieren. Der Leopard 1 wird vollständig ausgemustert und ist deshalb bereits zum Schnäppchenpreis von 7000 Euro zu haben.
Zu den Vereinbarungen mit Helsinki (Gesamtvolumen: 68,7 Millionen Euro) und Warschau (25,6 Millionen Euro) merken die Prüfer des Rechnungshofes an: "Damit erzielt die Bundeswehr aus der Lieferung an Polen an Einnahmen weniger als 20 Prozent des Wertes, den der Panzer nach dem Vertrag mit Finnland hat." Nach den Vorschriften darf ausgesondertes Material aber nur unter seinem Wert veräußert werden, wenn Bundestag und Finanzministerium eingeschaltet wurden. Im Bericht heißt es: "Unterlagen, wonach das Parlament und das Bundesministerium der Finanzen vor den Vertragsabschlüssen mit Finnland und Polen beteiligt wurden und diesen Vertragspreisunterschieden zugestimmt hatten, konnten uns auch auf Anforderung nicht übergeben werden." Außerdem sei offen geblieben, ob der Einnahmeverzicht Deutschland "im Rahmen der Mitgliedschaft zur Nato angerechnet wird".
Offenkundig hatte das Verteidigungsministerium beim Vertragsabschluss mit Polen die Frage der Wirtschaftlichkeit tatsächlich nachgeordnet. Es sei "von hohem symbolischen Wert, wenn erstmals deutsche Panzer in Polen freudig begrüßt wurden", war vor einem guten Jahr in dem damals noch von Rudolf Scharping geleiteten Ministerium argumentiert worden. Das Ziel, über ein solches Geschäft mit dem Nato-Neuling Polen die "Interoperabilität", also die Fähigkeit der wechselseitigen Unterstützung der Streitkräfte, zu stärken, war hingegen nur sehr bedingt erreicht worden. Denn Ende vergangenen Jahres hatte Warschau den zu dieser Zeit größten europäischen Rüstungsauftrag nicht an die europäischen Nachbarn vergeben, sondern an die USA: Polen orderte 48 Exemplare des amerikanischen Abfangjägers F 16 und entschied sich damit gegen die französische Mirage und den schwedisch-britischen Gripen.
Deutliche Kritik zu dem Polen-Geschäft kam vom haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann. Er sagte auf Anfrage der WELT: "Es fällt immer wieder auf, dass die praktische Arbeit auf der Hardthöhe an vielen Ecken und Enden klemmt." Eine eigens für die Verwertung gegründete Firma, "die unsägliche GEBB", habe bislang "nur Millionen verschlungen". Diese Gelder fehlten "zur dringenden Beschaffung neuer Produkte". Das Verteidigungsministerium wollte sich gestern mit Hinweis auf die noch in Vorbereitung befindliche Stellungnahme zu dem Entwurf des Rechnungshofberichtes nicht äußern.
An Polen wurden mittlerweile alle vorgesehenen Maschinen, insgesamt 22 Einheiten, für einen symbolischen "Preis" von 1 übergeben.
Auch die Polen sind es, die die Leopard 2A4 Kampfpanzer zu einem Trinkgeldpreis von sage und schreibe 100.000 € das Stück bekamen, dazu nacher noch mehr.
Was die Preise der Leopard 2 Panzer betrifft. Wir dürfen hier nicht den Fehler machen und rein nur wirtschaftlich denken. Das Thema ist sensibel und für jedes Land werden hier andere Preise und Werte auferlegt. Hier spielen mehr geo-strategische Motive eine Rolle.
Wenn ein trojanisches Pferd in der EU, wie Polen (der Amis), keine Leopard 2 zu symbolischen Preisen bekommt, der holt das aus den USMC und US Army Beständen geschenkt, z.B. nicht DU gepanzerte M1A1. Nicht alle Länder wie Bulgarien können solche Angebote der Amis zurückweisen.
Ausserdem, es ist nur eine Frage von Zeit, dass solche Länder wie Polen an der Türe von KMW u./od. Rheinmetall klopfen und zwecks Modernisierung (von z.B. A4 auf A6 od. ähnl.) bzw. Kampfwertsteigerung Angebote einholen werden. Das ist der sekundäre, wirtschaftliche Effekt im positiven Sinne.
Hier ein Artikel von meinem bescheidenen Archiv zum Thema der unterschiedlichen Secondhand-Preise der Leos:
Panzer zum Schleuderpreis
Bundesrechnungshof kritisiert das Verteidigungsministerium - Ausgemusterte Militärtechnik zu billig an Polen verkauft
von Ansgar Graw
Berlin - Die Bundeswehr hat Kampfpanzer weit unter Marktwert ins Ausland verkauft und damit rund 90 Millionen Euro Verlust gemacht. Das wirft der Bundesrechnungshof im Entwurf eines internen Berichtes dem Bundesministerium der Verteidigung vor. Das Verteidigungsministerium soll nun zu der 27-seitigen "Verschlusssache" ("Nur für den Dienstgebrauch"), die der WELT vorliegt, Stellung nehmen.
Gerügt wird insbesondere der eklatante Preisunterschied beim Verkauf von Panzern des Typs Leopard 2A4 zum einen an Finnland und zum anderen an Polen. Während die Skandinavier, die im September 2002 einen Vertrag über die Lieferung von 124 Leos unterzeichneten, pro Fahrzeug rund 500 000 Euro zahlen mussten, hatten die Polen im April 2002 zu wesentlich günstigeren Konditionen abgeschlossen: Bei 128 Kampfpanzern des gleichen Typs kamen sie auf einen Durchschnittspreis von lediglich 100 000 Euro. Hintergrund dieser Veräußerungen ist die Entscheidung, den Bundeswehrbestand an Panzern der Version Leopard 2 um 50 Prozent zu halbieren. Der Leopard 1 wird vollständig ausgemustert und ist deshalb bereits zum Schnäppchenpreis von 7000 Euro zu haben.
Zu den Vereinbarungen mit Helsinki (Gesamtvolumen: 68,7 Millionen Euro) und Warschau (25,6 Millionen Euro) merken die Prüfer des Rechnungshofes an: "Damit erzielt die Bundeswehr aus der Lieferung an Polen an Einnahmen weniger als 20 Prozent des Wertes, den der Panzer nach dem Vertrag mit Finnland hat." Nach den Vorschriften darf ausgesondertes Material aber nur unter seinem Wert veräußert werden, wenn Bundestag und Finanzministerium eingeschaltet wurden. Im Bericht heißt es: "Unterlagen, wonach das Parlament und das Bundesministerium der Finanzen vor den Vertragsabschlüssen mit Finnland und Polen beteiligt wurden und diesen Vertragspreisunterschieden zugestimmt hatten, konnten uns auch auf Anforderung nicht übergeben werden." Außerdem sei offen geblieben, ob der Einnahmeverzicht Deutschland "im Rahmen der Mitgliedschaft zur Nato angerechnet wird".
Offenkundig hatte das Verteidigungsministerium beim Vertragsabschluss mit Polen die Frage der Wirtschaftlichkeit tatsächlich nachgeordnet. Es sei "von hohem symbolischen Wert, wenn erstmals deutsche Panzer in Polen freudig begrüßt wurden", war vor einem guten Jahr in dem damals noch von Rudolf Scharping geleiteten Ministerium argumentiert worden. Das Ziel, über ein solches Geschäft mit dem Nato-Neuling Polen die "Interoperabilität", also die Fähigkeit der wechselseitigen Unterstützung der Streitkräfte, zu stärken, war hingegen nur sehr bedingt erreicht worden. Denn Ende vergangenen Jahres hatte Warschau den zu dieser Zeit größten europäischen Rüstungsauftrag nicht an die europäischen Nachbarn vergeben, sondern an die USA: Polen orderte 48 Exemplare des amerikanischen Abfangjägers F 16 und entschied sich damit gegen die französische Mirage und den schwedisch-britischen Gripen.
Deutliche Kritik zu dem Polen-Geschäft kam vom haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann. Er sagte auf Anfrage der WELT: "Es fällt immer wieder auf, dass die praktische Arbeit auf der Hardthöhe an vielen Ecken und Enden klemmt." Eine eigens für die Verwertung gegründete Firma, "die unsägliche GEBB", habe bislang "nur Millionen verschlungen". Diese Gelder fehlten "zur dringenden Beschaffung neuer Produkte". Das Verteidigungsministerium wollte sich gestern mit Hinweis auf die noch in Vorbereitung befindliche Stellungnahme zu dem Entwurf des Rechnungshofberichtes nicht äußern.