Irak
#75
Nachrichten vom 07.08.2003 von <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.iribworld.com/GermanRADIO/default.htm">www.iribworld.com/GermanRADIO/default.htm</a><!-- w -->

Bagdad
Zwei US-Fahrzeuge wurden bei einem Angriff unbekannter Personen auf einen Militärkonvoi in der westirakischen Stadt Ghaem zerstört.
Laut dem arabischen Fernsehsender Al Dschasira fand dieser Angriff heute Morgen statt. Daraufhin riegelten US-amerikanische Militärs unterstützt von Apachi-Hubschraubern die Stadt ab.
Ferner wurde berichtet, dass ein US-Panzer in Sammera nördlich von Bagdad auf eine Mine fuhr. Über die Einzelheiten liegen noch keine Meldungen vor.
Unbekannte Personen griffen am gestrigen Mittwoch das neue Gebäude des irakischen Informationsministeriums in Bagdad unter Einsatz von Raketen an. In Bagdad kam es gestern auch zu einer Explosion. Wie Reuters berichtete, wurde durch die Explosion eines Lastwagens, der vor einem Geschäft für chemische Stoffe stand, ein Iraker getötet. Drei weitere Menschen wurden verletzt und das Geschäft fing Feuer.


Nächste Meldung:


Bagdad
Der periodische Vorsitzende des irakischen Regierungsrates, Ebrahim Dschafari, sagte: Wir werden versuchen, auf friedlichen Wegen und durch Verhandlungen die Besatzung des Irak ein Ende zu setzen.
"Wir werden alles tun, was zu Gunsten des irakischen Volkes steht", zitierte unser Reporter, Dschafari, der sich zu Zusammenkünften mit drei befugten schiitischen Rechtsgelehrten in der heiligen Stadt Najaf befindet.
Dschafari diskutierte am Mittwoch mit Ayatollah Ali Sistani, Ayatollah Eshagh Fayyaz und Ayatollah Mohammad Bagher Hakim über die Lage im Irak.
Ayatollah Sistani forderte bei diesem Treffen, Maßnahmen zur Verbesserung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage im Irak zu treffen.


Nächste Meldung:


Stockholm
Der frühere UN-Chefinspektor Hans Blix hat am Mittwoch das Vorgehen der US-Regierung gegen Irak aufs Schärfste kritisiert. In einer Radiosendung des Schwedischen Rundfunks warf Blix US-Präsident George W. Bush Völkerrechtsbruch vor und zog dessen offizielle Kriegsbegründung in Zweifel.
"Ich sehe nicht, dass das Vorgehen und seine Rechtfertigung im Einklang mit der UN-Charta standen", sagte der 75 Jahre alte Schwede. Die USA hätten zudem die Autorität des Weltsicherheitsrates
beschädigt. Saddam Hussein habe keine unmittelbare Bedrohung für die Nachbarstaaten Iraks oder gar die USA dargestellt.
Die Bush-Regierung müsse daher andere Gründe für die Invasion gehabt haben, "neben dem offen erklärten Ziel, Massenvernichtungswaffen zu finden und zu zerstören". Ein wichtiges Element sei mit Sicherheit das Bedürfnis der USA gewesen, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Schlagkraft zu demonstrieren.
Abfällig äußerte sich Blix besonders über das amerikanische Verteidigungsministerium. "Ich fand es befremdlich, dass diejenigen, die für ein militärisches Eingreifen waren, hundertprozentige Gewissheit über die irakischen Massenvernichtungswaffen hatten. Zugleich stellte sich heraus, dass sie null Prozent Kenntnisse darüber hatten, wo die Waffen sein sollten." Der Sicherheitsrat hätte womöglich einer Intervention zugestimmt, sagte Blix weiter, wenn die irakische Regierung die UN-Inspektionen weiterhin verhindert hätte.
Die Waffenkontrolleure der Vereinten Nationen durften in Irak nur dreieinhalb Monate arbeiten und wurden am 18. März abgezogen, zwei Tage vor den ersten Angriffen auf Bagdad. Nach Ansicht von Blix ist es zunehmend unwahrscheinlich, dass britische oder amerikanische Truppen noch verbotene Waffen in Irak finden. Sie seien nun schon länger auf der Suche als die UN-Inspekteure, sagte Blix.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: