Zukunft der Atomwaffen
#32
Zitat:naja... - es ist der erste Schritt in diese Richtung...
Daß solch ein System nicht von Anfang an 100%ig funktioniert ist klar, aber kommt Zeit, kommt Geld, bleibt Bush bzw. einer seiner Freunde... - und schon sieht das ganz anders aus!
Und eben das ist der Punkt. Es handelt sich nicht so sehr um eine Frage der Zuverlässigkeit oder technischen Entwicklung, sondern es ist eine rein rechnerische Frage. Die USA müssten schon mit Abwehrwaffen gepflastert werden, um das Problem auch nur annähernd kontrollieren zu können, aber das ist finanziell und logistisch gesehen einfach nicht drin, nicht mal für die Amerikaner. Das ist schliesslich nicht ein einfacher Übersättigungsangriff, wie man ihn seitens der Sowjets vielleicht mal in den Achtzigern gegen US-Flugzeugträger im Auge hatte. Derzeit haben die Russen aufgrund der Abrüstungsverträge die Sprengköpfe ihrer MIRVs von zehn auf vier reduziert, sollten sie wirklich eine Bedrohung in NMD sehen, würden sie das ganz schnell korrigieren. Ein einzelnes Typhoon-SSBN kann zweihundert Sprengköpfe auf die USA abfeuern, ohne russische Hoheitsgewässer auch nur verlassen zu müssen. Ohne großen finanziellen Mehraufwand kann man den Bedrohungsfaktor sogar noch gigantisch steigern, indem man Dummies in die MIRVs einbaut. Statt zehn 100kt-Sprengköpfen trägt die Rakete dann eben sechs Dummies und vier Killer. Dummerweise nur wird NMD trotzdem versuchen müssen, alle abzufangen, da Dummies von außen niemals 100%ig als solche zu erkennen sein werden.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn es um Atomwaffen geht bzw. Staaten, die tatsächlich in der Lage sind, diese in größeren Zahlen einzusetzen, wird NMD, egal wie weit der Stand der Technik ist, niemals in der Lage sein, einen zuverlässigen Schutz zu bieten. Solange nicht ein Star Trek-Schutzschild über den USA schwebt, bietet NMD keinen kompletten Freibrief für den willkürlichen Einsatz von ABC-Waffen.
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