Idee der Menschenrechte, ein europäisches Phänomen?
#12
Also so weit wie ich mich belesen habe, lag der Quantensprung eben in der Säkulariserung des Denkens und damit auch in der Betrachtung des Menschens.
Bei den Römern wie auch im scholastischen Mittelalter war der mensch bzw. der auch brauchbare Büger ein sogenanntes zoon politicon, ein politisches Tier. Man nimmt den Menschen von Natur aus als politisches Wesen an, dass sich in die Gott gegebene Welt einzufügen hat.
In dem unterscheidet sich die aristotelische Weltsicht nicht viel von der mittelalterlichen Weltsicht, nur um Nuancen ( ich guck mal nach wegen den genauen Unterschieden, hatte erst ein Seminar zu dem Thema...).

Das wirklich neue war dann, dass der Mensch als ein gesellschaftliches und soziales Wesen verstanden wurde, dass untereinander erst die Gesellschaft konstituiert ( egal, ob man nun annimmt wie die Vertragslehre, dass der Mensch erst allein ist und dann eine Gemeinschaft schafft über einen Vertragsschluß oder ob man wie Montesquieu zum Beispiel schon den vergesellschafteten Menschen als Grundlage annimmt).
Das neue ist eben die Legitimation über den Menschen selbst und dies schaffte erst das Neue Naturrecht im Gegensatz zum Traditionellen.
Natürlich darf man die klassischen Wurzeln nicht vergessen und auch die Religion. Trotzdem darf man das keineswegs in einen Topf werfen, denn dann würde man die horrenden Unterschiede übersehen.
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