12.04.2005, 18:40
Zitat:hawkeye87 posteteaber ob eine wehrpflcihtarmee, die aus zwangeingezogenen bzw. schlecht motivierten soldaten besteht einer berufsarmee, die aus hochmotivierten, gut ausgebildeten soldaten besteht überlegen ist, bezweifle ich. eine wehrpflichtarmee ist nur dann überlegen, wenn sich ihre angehörigen mit ihrer mission indentifizieren können. und das ist in deutschlan gegenwärtig nicht der fall.Eine "gute" (->funktionierende) Armee muss nicht nur über gut ausgebildete und ausgerüstete Soldaten verfügen, ihre Effektivität hängt zu einem beachtlichen Teil vom Bildungs- und zivilen Erfahrungspotential ihrer Soldaten ab. Heutige Berufsarmeen locken wegen ihrer Konzeption naturgemäß Personal mit niedriger Allgemein- und Schulbildung an. Diese Leute sind einfach geistig nicht so beweglich wie es z.B. bei Friedenssicherungseinsätzen wünschenswert wäre. Sie haben nicht gelernt selbst zu lernen und verfügen oft in den niedrigen Rängen über wenig bis keine "echte" Lebenserfahrung. Eine Mischung der Armee (Wehrpflicht/Berufssoldaten/Zeitsoldaten) erlaubt auch den Berufssoldaten auf die anders gestrickten Erfahrungen ihrer Kollegen zurückzugreifen. Da lässt sich die eine oder andere Schiesserei am Checkpoint vielleicht vermeiden.
Zitat:berufsarmeen sind v.a. ein zeichen der sich verändernden sicherheitspolitischen lage und sich ändernden militärischen aufgabe einer armee weg von der heimat- und landesverteidgung im land selbst hin zu weltweiten einsätzen.Klingt wie aus einem schlechten Konzeptpapier einer zweitklassigen politischen Partei abgepinnt

Wenn ich auch die Formulierung, die Quintus Fabius benutzt hat, etwas "unzeitgemäss" finde, denke ich aber ähnlich wie er, der Wehrdienst hat einen positiven Effekt auf die Gesellschaft, denn er zwingt die Dienstleistenden sich mit den wirklichen Problemen der Welt zu befassen und sich auch mit Soldaten aus anderen Gesellschaftsschichten zu arrangieren. So etwas kann für das spätere Leben nie schaden.