Zypern
Zitat:ZEIT FÜR DIE ZYPRIOTISCHEN GRIECHEN SICH MIT DER GESCHICHTE AUSEINANDERZUSETZEN

Das folgende Kommentar von Aleksis Iraklidis stand in der Zeitung Ta Nea vom 20.Januar 2005 unter dem Titel: “Thema Zypern: Hoffnung auf eine Lösung in 2005? “

Jene, die eine Lösung verweigern, haben die Notwendigkeit einer Anerkennung der Republik Zypern durch die Türkei festgestellt und zeigen weiterhin ihre bisherige kompromisslose Haltung. Tassos Papadopulos, glaubt daran, dass die Annerkennung Zyperns, die Vorrausetzungen für eine Lösung zum Vorteil der griechischen Zyprioten bilden wird. Was aber zeigt diese Haltung? Wie wird diese Haltung durch Europa und die Weltöffentlichkeit aufgefasst? Meiner Ansicht nach, bewegen sich die griechischen Zyprioten nach dem Gedanken eines „Verlierers-Gewinners“. Mit anderen Worten, machen sie sich keine Gedanken über eine gerechte, zum Vorteil beider Völker gerichtete Lösung, sondern suchen nach Wegen eines hinterhältigen Schlages gegen die „Zyprer Türken“. So glaube ich, dass sich die griechische Seite mit dieser Haltung mit schnellen Schritten einer Teilung hinbewegen wird. Über diese Entwicklung wird sich Denktasch , der einem knappen Machtverlust entkommen ist, wohl freuen. Denktasch hätte keinen besseren Verbündeten als Papadopulos gefunden.


Andererseits sprechen jene, die für eine Lösung sind (was einem Drittel oder Viertel der griechischen Zyprioten entspricht), von einer neuen Chance in 2005. Die Republik Zypern ist, solange sie unter der Führung von Ppapadopulos steht, vor allem in den Augen Europas zu klein für „harte Spiele“. Nie zuvor war es derart deutlich, dass die Bewegungen Papadopulos’ auf der Linie der „nationalen Ehre“ die Zypern-Frage in die Ausweglosigkeit getrieben hat. Nie zuvor hat seine Haltung eine „nationale Blindheit“ verursacht, die die Teilung unausweichlich macht. Somit befindet sich der Norden unter der Herrschaft der Befürworter des Friedens. Dagegen wurde der Süden in Zusammenarbeit von AKEL zur Seite der Ablehner.


Andererseits kann man nicht davon ausgehen, dass diese Kompromisslosen tatsächlich keine Lösung wollen. Wenigstens offiziell sprechen sie ihren Wunsch danach aus. Es ist nicht zu erwarten, dass sie sich mit den Folgen von 1974 abfinden und keinen Wusch für eine Rückkehr nach Morfo und Magosa empfinden. Ihre Forderung nach einem Staat oder einer engen Föderation, ist ausschlaggebend für diese Frage. Demnach müssten die griechischen Zyprer die Herrschenden und die türkischen Zyprer, die unter griechischer Protektion lebende „Minderheit“ bilden. Diese Gelegenheit erlosch vor einem halben Jahrhundert, als Makarios 1956 den Harding Plan abgelehnt hat, als die türkischen Zyprer Gegenstand der Brutalitäten von Grivas wurden (1956-1958, 1964-1967) und als Makarios seine Erbarmungslosigkeit den Türken gegenüber von 1974 bis zum türkischen Eingriff nicht gescheut hat.


Mit folgendem Fazit will ich mein Schreiben abschließen: Sollte die Mehrheit der griechischen Zyprioten nicht einsehen, welche große Verantwortung sie bis zu den Ereignissen von 1974 getragen hat, wird und kann die Zypern Frage nicht gelöst werden. Meines Erachtens geht die tiefe Bedeutung der „starken nein Voten“ in der Volksabstimmung vom 24. April 2004 aus folgendem hervor: Die griechischen Zyprer haben dagegen gestimmt, da sie nicht den Mut haben sich mit den Taten, die sie damals begangen haben auseinanderzusetzen.
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Interessanter Artikel.
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