17.06.2005, 11:46
Also wenn man sich mal die Zahlen ansieht, muss man schon sagen, dass Griechenland weit überproportional rüstet, mit einem Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP von 4,3 %. Zum Vergleich, Frankreich gibt 2,5% gemessen am BIP dafür aus, ebenfalls für europäische Maßstäbe nicht gerade wenig.
Wie schon von Thomas gesagt, dürfte sich der Grund dafür hauptsächlich im immer noch bestehenden, wenn auch inzwischen etwas abgeschwächten griechisch-türkischen Antagonismus wiederfinden. Es ist noch nicht allzu lange her, als sich m.E. die Mehrheit der Menschen beider Staaten einen Krieg gegeneinander ganz gut vorstellen konnten (auch wenn sie ihn sicher nicht gewünscht haben). Die Besetzung Zyperns sowie die damit verbundenen Konflikte sind ebenfalls noch nicht vergessen. Insgesamt bestand in den letzten Jahrzehnten in dieser Region also schon ein erhöhtes Konfliktpotential, gemessen etwa an Mitteleuropa, daher auch die erhöhten griechischen Ausgaben. Von ungefähr kommt so etwas nie.
Dass die Ausgaben auf die NATO-Vorgaben zurückzuführen sind (auch nicht teilweise), wage ich mal ganz erheblich zu bezweifeln. Die griechischen Zahlen liegen sehr weit jenseits dessen, was in NATO-Kreisen als notwendig erachtet wird (üblicherweise die 2 %-Regel).
Insgesamt denke ich immer noch, dass die Rüstung Griechenlands zwar leicht exzessiv sein mag, aber nicht völlig in Frage gestellt zu werden braucht. Würden die Griechen sich nun morgen Mittelstreckenraketen und nukleare Gefechtsköpfe besorgen/entwickeln, dann würde ich das auch hinterfragen. Nur kann die derzeitige Rüstung doch einer breiteren Anwendung dienen und durchaus auch im Rahmen des NATO-Bündnisses nützlich sein, ob nun gefordert oder nicht.
Wie schon von Thomas gesagt, dürfte sich der Grund dafür hauptsächlich im immer noch bestehenden, wenn auch inzwischen etwas abgeschwächten griechisch-türkischen Antagonismus wiederfinden. Es ist noch nicht allzu lange her, als sich m.E. die Mehrheit der Menschen beider Staaten einen Krieg gegeneinander ganz gut vorstellen konnten (auch wenn sie ihn sicher nicht gewünscht haben). Die Besetzung Zyperns sowie die damit verbundenen Konflikte sind ebenfalls noch nicht vergessen. Insgesamt bestand in den letzten Jahrzehnten in dieser Region also schon ein erhöhtes Konfliktpotential, gemessen etwa an Mitteleuropa, daher auch die erhöhten griechischen Ausgaben. Von ungefähr kommt so etwas nie.
Dass die Ausgaben auf die NATO-Vorgaben zurückzuführen sind (auch nicht teilweise), wage ich mal ganz erheblich zu bezweifeln. Die griechischen Zahlen liegen sehr weit jenseits dessen, was in NATO-Kreisen als notwendig erachtet wird (üblicherweise die 2 %-Regel).
Zitat:Von welchem Krieg redest du da ????Ich dachte eigentlich, du hättest die Hintersinnigkeit der Bemerkung erkannt. Nur weil kein Krieg "in Sicht ist", bedeutet das nicht, dass man seine Rüstung einstellen kann. Abgesehen davon, dass es für Griechenland, zumindest der Empfindung nach, durchaus greifbarere Kriegs- bzw. Eskalationsszenarien gab, wie ich schon erwähnte (und hier ist auch das Abschreckungspotential einer intensiveren Rüstung zu beachten, nicht nur die praktische Anwendung desselben), ist es naiv, zu sagen, man solle nur dann rüsten, wenn ein Krieg bevorsteht oder gar, wenn man sich schon mitten drin befindet, wie von dir geschrieben.
Insgesamt denke ich immer noch, dass die Rüstung Griechenlands zwar leicht exzessiv sein mag, aber nicht völlig in Frage gestellt zu werden braucht. Würden die Griechen sich nun morgen Mittelstreckenraketen und nukleare Gefechtsköpfe besorgen/entwickeln, dann würde ich das auch hinterfragen. Nur kann die derzeitige Rüstung doch einer breiteren Anwendung dienen und durchaus auch im Rahmen des NATO-Bündnisses nützlich sein, ob nun gefordert oder nicht.