Söldner(un)wesen
#81
Zitat:Wie ich schon sagte, eine höchst fragwürdige Einstellung. Die Geschichte hat bewiesen, dass durch Ideologie und Glaubensgründe die erheblich schlimmeren Verbrechen begangen worden sind und immer noch werden. Es ist auch von der Logik her völlig absurd: Verbrechen, die aus Kommerz begangen werden, werden niemals eine derartige Dimension erreichen, wie die, welche aus Ideologie begangen werden.
Wie ordnest du Dimension ein ? Abgesehen von der Quantität !! unterscheiden sich Verbrechen beider Seiten nicht was die Qualität der Verbrechen angeht. Ich finde die Logik nicht absurd, und hatte sie auch schon erläutert :

Zitat:Erstere handeln nämlich aus ihrer subjektiven Realität heraus und da sind sie die Guten, die anderen haben aber gar keine Moral und Ethik und morden folglich aus niederen erbärmlichen Trieben heraus.
Es geht hier um die Frage der jeweiligen subjektiven Realität und die Frage von Gut und Böse überhaupt. Die Ideologischen Verbrecher sind in ihrer Welt und Realität die Guten und ihre Verbrechen sind eben keine Verbrechen aus ihrer Sicht weil sie sich gegen das Böse richten. Aus diesem Grund ist ihr Handeln verzeihbarer und von der Moral und Ethik her viel weniger schlimm.

Zudem ist Logik nicht alles. Ich kann die Handlungs- und Denkweise eines Dschihadisten, Kreuzritters oder Glaubenskriegers emotional viel eher nachvollziehen und verstehen als die Handlungsweise eines Söldners. Ein Feind der mir aus Glaubensgründen gegenübersteht hat viel eher mein Verständnis und ich kann sein Handeln eher gutheißen. Das heißt nicht daß ich Gnade oder dergleichen gegenüber einem solchen Feind zeigen würde, ich würde ihn aber ohne Haß töten da er für mich nicht unbedingt ein Verbrecher im kriminellen Sinn ist und nicht aus niederen Motiven heraus handelt sondern einer höheren Idee folgt und für diese kämpft.

Nochmal Geschichtlich :

Der 30jährige Krieg war primär ein Machtkampf zwischen verschiedenen Machtgruppen, mit dem Glauben hatte er nur sehr am Rande zu tun. Es ging nicht um die Frage Evangelisch oder Katholisch sondern Evangelische Fürsten gegen den (katholischen) Kaiser !!

An der Seite der Schweden und Evangelischen Deutschen kämpften z.B. die Erzkatholischen Franzosen !! Auf der Seite der katholischen kaiserlichen Truppen kämpften viele Evangelische Deutsche gegen die Nichtdeutschen Eindringlinge. Nicht nur im Heer Wallensteins (zu 70% Evangelisch !!) sondern auch in den Armeen der Liga.

Von daher ist der 30jährige Krieg alles andere als ein Religionskrieg. Die Religion war da nicht mal Vorwand, sondern es ging um knallharte Machtpolitik.
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