07.10.2005, 13:25
Zitat:Aus meiner sicht hatten die deutschen nur ein Vorteil. Da sie nach den "verlorenen" ersten Weltkrieg abrüsten mußten benötigten sie vieles neu und viel alte dinge wurden nicht ewig mit sich herum geschleppt.Das kann man so leider nicht sagen. Die Bismarck ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass eben gerade die Auszeit und der Beginn von vorne keinesfalls technische Innovationen befördert hat. Die Bismarck beruht in ihrem gesamten Panzerungssystem im Prinzip auf späten WK1-Standards, insbesondere sollte man sich im Vergleich mal die Bayern-Klasse ansehen. Dazu kommt die überholte Gestaltung der Mittelartillerie. Im Vergleich dazu die Entwicklung der Schlachtschiffe zb. bei den USA, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung ohne Unterbrechung vornehmen konnten und somit einige, wenn auch nicht alle Fehler vermieden haben, die bei den deutschen Konstruktionen eminent sind.
EIn gutes Beispiel war die Hood. Stolz der englischen Marine, stammte aber noch aus den ersten Weltkrieg und die Fehlende Panzerung unter den Holzplanken wurde ihr ja auch zum Verhängnis.
Was nun die Hood angeht, so geht das Beispiel an der Sinnhaftigkeit vorbei. Das Schiff wurde nun einmal zum einen noch zu Zeiten von WK1 gebaut, zum anderen teilte sie auch noch die Schlachtkreuzer-Schwächen, die den Briten im WK1 zum Verhängnis geworden sind. Alles Dinge, die zeitgemäßere britische Entwürfe nicht aufwiesen (siehe King George V-Klasse). Die später vorgenommenen Veränderungen konnten einige Dinge verbessern, aber so grundlegende Fragen wie die Panzerung lassen sich nun mal nicht durch Überholung verbessern. Im übrigen ist folgende These
Zitat:die Fehlende Panzerung unter den Holzplanken wurde ihr ja auch zum Verhängnis.so auch nicht haltbar. Die Hood befand sich während des Skagerrak-Desasters im Bau und man versuchte entsprechend, die Schwächen auszumerzen - Seiten- und Horizontalpanzer wurden verstärkt, die Panzerung wuchs im Schnitt um 50% an, die Munitionskammern wurden besser geschützt, die Entzündungsgefahr der Munition gesenkt. All das konnte die Hood aber nun mal nicht vor dem Tod durch großkalibrige Geschütze bewahren, die sie auch noch auf Kernschussweite (die Distanz war nur ca. 16 km!) getroffen haben, was gerade die Unterlegenheit der deutschen Feuerleitsysteme (kein Radar!) nicht zum Tragen kommen ließ.
Wer weiß, wie die ganze Sache ausgegangen wäre, hätte der Kampf auf große Distanzen stattgefunden, wäre die Hood nicht im spitzen Winkel auf die deutschen Einheiten zugefahren und wäre die Prince of Wales tatsächlich voll einsatzfähig gewesen.