07.02.2006, 23:39
@BigLinus: interessant sind vor allem die meinung gertz' zu möglichen rekrutierungsmethoden und -maßnahmen:
das sinken der geburtenraten und die damit sinkende anzahl der bewerber machen deutlich, dass neue und bessere rekrutierungsmaßnahmen erforderlich sind, um weiterhin auch qualitativ gute bewerber für den dienst in der bundeswehr zu gewinnen:
1. verpflichtungsprämien und bessere besoldung: bewerber hoher qualität haben in der freien wirtschaft einen deutlich besseren verdienst zu erwarten als in einer vergleichbaren position in der bundeswehr. verpflichtungsprämien und eine höhere besoldung sowie zuschläge für spezialisten (z.b. spezialkräfte, techniker etc.) erhöhen die attraktivität der bundeswehr.
2. eine deutliche zielgruppenänderung: die bisherigen werbemaßnahmen zielen auf zukünftige jetpiloten, ärzte und andere spezialisten ab. allerdings wird es für diese "traumberufe" auch bei verringerten werbemaßnahmen immer noch genug qualifizierte bewerber geben. die bundeswehr sollte sich stattdessen auf die anwerbung von "normalen" soldaten, d.h. infanteristen, logistikern u.ä. konzentrieren.
3. eine 180° drehung der verpflichtungsgründe: hauptgründe für eine verpflichtung in der bundeswehr sollten nicht mehr wie bisher ein kostenloses studium und ein relativ sicherer arbeitsplatz sein, sondern eine gewisse "begeisterung" für das militärische und technik, kameradschaft und abenteuerlust sein, das kostenlose studium sollte nur ein bonus sein.
4. die öffentlichkeitsarbeit der bundeswehr muss allgemein das ziel haben, die bundeswehr in der gesellschsaft zu etablieren und zu integrieren; der dienst in der bundeswehr muss quasi zur selbstverständlichkeit eines jeden bürgers werden.
Zitat:Manipulationen an den Tauglichkeitskriterien würden sich verbieten. Auch eine Verkleinerung der Bundeswehr komme nicht in Betracht. Bereits in der Bundeswehr diskutierte Ideen, Schüler im Alter von 14 oder 15 Jahren schon auf die Möglichkeit, Soldat zu werden, anzusprechen, bezeichnet Gertz als "nicht realistisch". Jugendoffiziere hätten oft aus ideologischen Gründen Schwierigkeiten, in Schulen Gespräche mit Schülern zu führen.eine manipulation der tauglichkeitskriterien schließt sich selbstverständlich (!!) aus, genauso eine verkleinerung der bundeswehr. die möglichkeit einer reinen berufsarmee ist damit wohl vom tisch, wenn die rekrutierungsbasis und damit auch die zahl der bewerber und ihre qualität sinkt. dagegen kann ich die ablehnung der ausdehnung der werbemaßnahmen auf 15jährige nicht ganz verstehen: wenn die rekrutenzahl sinkt, muss man um so früher und um so stärker um die verbleibende möglichen bewerber werben.
Zitat:Die "Rezepte von gestern, etwa Verpflichtungsprämien", dürfe es nicht geben. Es werde in der Bundeswehr "nicht gut ankommen, wenn die Soldaten in Auslandseinsätzen in Afghanistan oder am Horn von Afrika mit Gehaltskürzungen bedacht werden, während neue Bewerber Verpflichtungsprämien erhalten".so ein quatsch! verpflichtungsprämien sind eine der besten möglichkeiten, auch qualitativ gute bewerber für den dienst in der bundeswehr zu gewinnen, da der verdienst dort im vergleich zur zivilen wirtschaft nicht besonders hoch ist.
Zitat:Die Liberalen wollen von der Bundesregierung unter anderem wissen, ob die Höchstverpflichtungszeiten angehoben werden können, um Zeitsoldaten länger an die Bundeswehr binden zu können.soll die bundeswehr genauso wie die streitkräfte einige nachbarländer überaltern? zudem sinkt so die zahl der (einsatzfähigen) reservisten.
das sinken der geburtenraten und die damit sinkende anzahl der bewerber machen deutlich, dass neue und bessere rekrutierungsmaßnahmen erforderlich sind, um weiterhin auch qualitativ gute bewerber für den dienst in der bundeswehr zu gewinnen:
1. verpflichtungsprämien und bessere besoldung: bewerber hoher qualität haben in der freien wirtschaft einen deutlich besseren verdienst zu erwarten als in einer vergleichbaren position in der bundeswehr. verpflichtungsprämien und eine höhere besoldung sowie zuschläge für spezialisten (z.b. spezialkräfte, techniker etc.) erhöhen die attraktivität der bundeswehr.
2. eine deutliche zielgruppenänderung: die bisherigen werbemaßnahmen zielen auf zukünftige jetpiloten, ärzte und andere spezialisten ab. allerdings wird es für diese "traumberufe" auch bei verringerten werbemaßnahmen immer noch genug qualifizierte bewerber geben. die bundeswehr sollte sich stattdessen auf die anwerbung von "normalen" soldaten, d.h. infanteristen, logistikern u.ä. konzentrieren.
3. eine 180° drehung der verpflichtungsgründe: hauptgründe für eine verpflichtung in der bundeswehr sollten nicht mehr wie bisher ein kostenloses studium und ein relativ sicherer arbeitsplatz sein, sondern eine gewisse "begeisterung" für das militärische und technik, kameradschaft und abenteuerlust sein, das kostenlose studium sollte nur ein bonus sein.
4. die öffentlichkeitsarbeit der bundeswehr muss allgemein das ziel haben, die bundeswehr in der gesellschsaft zu etablieren und zu integrieren; der dienst in der bundeswehr muss quasi zur selbstverständlichkeit eines jeden bürgers werden.