Indien - ASEAN - China
#37
Zitat:Ich sehe den Heimvorteil eher als Heimnachteil, da die Vergangenheit dafür spricht, daß Vietnam sich bemüht, sich von China nicht vereinahmen zu lassen und unabhängig zu bleiben. Daher glaube ich nicht, daß sich die Vietnamesen die Chinesen mittels eines Stützpunktes ins Land zu holen.

Sich die USA ins Land zu holen, ist angesichts der Verheerungen, die die USA im Vietnamkrieg angerichtet haben wahrscheinlich auch nicht so beliebt im Land könnte aber die Position Vietnams gegenüber China stärken.
Dies alles nur unter der Prämisse, daß die Aversion gegen China größer als die gegen China ist.
Ich denke, dass man hier nur sehr schwer entscheiden kann, wie es wirklich da aussieht, da Nuancen entscheiden. Da bräuchte man sehr vielmehr Infos, vorallem bezüglich der innenpolitische Situation in Vietnam. Für mich ist daher ist die Schlußfolgerung folgende:
USA,wie China stehen letztlich beide pari und das vietnamesische Stillschweigen ( ich höre jetzt davon hier das erste mal, obwohlich eigentlich schon international mich informiere) geht in die Richtung. Für jeden der beiden spricht viel, aber die jeweilige Nichtberücksichtigung des anderen ist stets ein Problem.
China hat natürlich den Vorteil einer traditionellen Hegemonilastellung, einer sich intensivierenden Zusammenarbeit mit ASEAN und eines enormen wirtschaftlichen Potenzials. Anderseits ist Vietnam verfeindet mit China, die USA könnten auch interessante wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen und auch wirtschaftlich eine echte Alternative sein zu China. Auch hätte man sich mit der USA einen potenten Rückhalt gegen mögliche chin. Hegemonieaspirationen geholt...
Beide Alternativen klingen gleich plausibel und letztlich hängt es wohl von der innenpolitischen Ausrichtung Vietnams aus, ob man lieber mehr Schößhündchen Chinas ist oder eher der Provokateur ist und die USA nach Vietnam holt. Beide Entscheidungen bewegen sich im Rahmen der Möglichkeiten, beide sind bei näherer Betrachtung vertretbar...

Zitat:"Wir fürchten uns nicht vor China. China ist ein super Land. Die Konkurrenzfähigkeit von China in der Welt sucht ihresgleichen, und das Land ist ein großer Markt für vietnamesische Exporte. Besonders unsere Rohstoffe (Vietnam ist Asiens einziger Nettoexporteur von Energierressoursen) braucht China dringend." - Gepräch zwischen vietnamesichen Ministerpräsidenten Phan Van Khai und Frank Sieren im Juli 2004.
Gegenzitat:
Zitat:Aber Amerikas Interessen liegen in der Entwicklung von konstruktiven Beziehungen zu China und nicht in der Schaffung eines neuen Krisenherds(...) Kein Land in Asienmöchte zwischen den USa und China wählen müssen. Ein Kalter Krieg, oder schlimmer noch, ein Konflikt mit der Hypermacht USA würde Chinas Modernisierung um viele Jahre zurückwerfen. China kann sein benötigtes stabiles äußeres Umfeld nur erreichen, wenn es eine konstruktive Beziehung zu den USA aufbaut.
Lee Hsien Loong, Premier und Finanazminister von Singapur seit 2004 in: Internationale Politik,Dezember 2005 Seite 73/74

Ich denke, dass man die beiden Elephanten nicht ohne weiteres gewichten kann im südostasiat. Kontext. Jeder Staat wird so gut wie möglich versuchen, sein Spielchen zwischen und mit beiden zu veranstalten...

Zitat:Der Marktmacht von China, gerade im asiatischen Raum und ganz besonders zu direkten Nachbarn können diese sich gar nicht entziehen. Durch wirtschaftlichen Druck wird der vietnamesichen Regierung keine große Chance gelassen werden, den USA diesen Stützpunkt zukommen zu lassen. Wobei im asiatischen Raum der Sternenbanner viel schneller im Angesicht des Drachen verblaßt als in der übrigen Welt. Meiner Meinung nach wird, bei konkretem chinesischem Bedarf, ggf. durch wirtschaftliche Zuwendungen bzw. Druck und politischer Einflußnahme eine schnelle Einigung zwischen China und Vietnam erzielt.
Ich wäre da weit vorsichtiger, denn das ist jetzt optimistisch geschätzt (aus chin. Sicht). China ist bei weitem noch nicht der weltweite Gigant, dem man bedingungslos folgen muss. Und das Sternenbanner weht sicher nicht allein im Fernen Osten auf weiter Flur, aber ich wäre noch sehr vorsichtig zu sagen, dass jetzt schon das Sternenbanner gegenüber dem Drachen verblassen würde. Das ist doch ein wenig sehr optimitisch geurteilt.

China hat als Handelspartner für die ASEAN-Staaten eine immer größere Bedeutung, doch ist gerade Wirtschaft und Politik im Kontext des Fernen Ostens weit weniger verflochten als das beispielsweise aus westlichen Kontexten bekannt ist. Ansonsten würde der chin.-japan. Warenaustausch kaum so blühen. Da kann man also nicht so dirket schlußfolgern ( andererseits kann man gerade angesichts größerer wirtschaftl. Bedeutung politisch aufs andere Pferd setzen um so viuel Freiheit wie möglich zu haben). Außerdem muss man dann auch bedenken, wodurch China denn immer noch sein Wirtschaftsboom aufrehct erhält: Einen künstlich schwach gehalteten Yuan und amerik. Konsumgier. Ohne diese Dinge würde der Drache kaum so aufgeblasen erscheinen wie er es heute tut. Daher besteht auch seitens der USA eine gewisse Marktmacht gegeüber China. Daher fäält es mir schwer, an solch einseitige und wirkungsvolle Benutzung scheinbarer wirtschaftl. Drohungen und Anreize zu glauben. Die USA könnten schließlich auch mit Handelsvorteilen locken und vietnam. Billigprodukte würden .. tja, wo würden sie denn eher abgenommen, in den USA oder in China Wink... ich denke, dass die USA da eher der Markt wären, bei der Konsumgier und dem Bedarf an billigen Konsumgütern.. Wirtschaftsmacht ist eben nichts statisches sondern ist eine Frage des Sektors und der passenden Interaktion.
Vietnam als neues Billigproduzierland ist eh schon im Kommen und könnte für China in diesem Segment zur echten Bedrohung wären. Ambitionierte vietnam.Politiker könnten dies durchaus zum Anlaß nehmen, dies als wirtschaftl. Anreiz für eine engere Kooperation zu nehmen....
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