20.03.2006, 12:57
grundsätzlich zum thema auslandseinsätze und zum einsatz der bundeswehr als mittel der politik: meiner ansicht nach muss jeder einsatz der bundeswehr für deutschland ein positives kosten-nutzen-verhältnis aufweisen, d.h. der nutzen eines möglichen einsatzes muss über den möglichen kosten liegen.
zum nutzen gehört z.b. ein größerer politischer einfluss deutschlands in europa oder internationalen organisationen, die sicherstellung der für die deutsche industrie notwenigen rohstoffversorgung (d.h. eine bessere und sichere versogrung mit kritischen rohstoffen), abwehr möglicher direkter und indirekter bedrohung für deutschland etc.
auf der kostenseite dagegen steht neben geld vor allem das leben der eingesetzten soldaten. meiner meinung nach ist es nicht zu verantworten, das leben auch nur eines einzigen deutschen soldaten für nichtige interessen zu riskieren.
erfordert die durchsetzung deutscher interessen oder die abwehr von gefahren für deutschland den einsatz der bundeswehr und damit die riskierung des lebens der soldaten, so haben die soldaten das recht, mit der besten verfügbaren ausbildung und ausrüstung in den einsatz geschickt zu werden - das darf keine frage der finanzlage sein.
dementsprechend halte ich auch nichts davon, die soldaten mit weniger schwerer und offensiv nutzbarer ausrüstung in den einsatz zu schicken. somalia wäre hier das drastischte beispiel: um die einheimischen nicht zu verschrecken und auf grund einer falschen einschätzung der gesamtsituation, entschied man sich, den eingesetzten truppen weder gepanzerte fahrzeuge noch entsprechende mittel zu luftunterstützung zur verfügung zu stellen. die folgen sollten bekannt sein ...
dingo oder amx-10rc haben bei "show of force" eine größere psychologische wirkung als mungo oder wiesel 1/2. letztere mögen gegenüber der bevölkerung eine gewisse friedfertigkeit signalisieren, schrecken warlords und rebellen aber nicht vor angriff auf die bundeswehr ab, da sie die begrenzten fähigkeiten dieser fahrzeuge kennen. den respekt der warlords erreicht man nicht dadurch, dass man möglichst unmilitärisch auftritt, sondern dadurch, dass man seine eigene stärke und fähigkeiten demonstriert.
zum kongo speziell: die anwesenheit deutscher soldaten wird vielleicht die sicherheit in kinshasa erhöhen, aber weder die durchführung demokratischer, freier und friedlicher wahlen zur folge haben. einzige aufgabe der bundeswehr kann es meiner meinung nach sein, die sicherheit der ausländischen wahlbeobachter in kinshasa zu garantieren beziehungsweise diese notfalls zu evakuieren.
deutschland hat keinerlei lebenswichtiger interessen im kongo: der coltanhandel wird bereits zu über 50% von einer deutschen firma kontrolliert, die versorgung mit diesem für die industrie wichtigen rohstoff ist also relativ sicher. desweiteren gehen keinerlei drohende gefahren direkter oder indirekter gefahr aus, der kongo beziehungsweise die situation dort bedroht weder deutschland direkt noch indirekt.
edit 1: sollte zu irgendeinem zeitpunkt die zwingende notwendigkeit bestehen, den kongo zu befrieden, dann sollte man das wort "befrieden" wörtlich nehmen und als allererste maßnahme alle bürgerkriegsparteien einschließlich ihrer ausländischen unterstützung vernichten und den nachbarstaaten eindeutig zu verstehen geben, dass ihre einmischung im kongo nicht erwünscht ist
. stabilität ist die vorraussetzung für alle weiteren maßnahmen - nicht die ineffektive ausbildung von kongolesischen polizisten durch die europäische union. auf basis dieser stabilität kann dann den wirtschaftlichen wiederaufbau des landes erfolgen, zusammen mit einer bildungsoffensive. denn bildung und wohlstand sind die vorraussetzungen für ein funktionierende demokratie.
edit 2: meine ansicht mag vielleicht neokolonialistisch
sein aber einigen, nicht wenigen afrikanischen ländern würde diese definitiv gut tun.
zum nutzen gehört z.b. ein größerer politischer einfluss deutschlands in europa oder internationalen organisationen, die sicherstellung der für die deutsche industrie notwenigen rohstoffversorgung (d.h. eine bessere und sichere versogrung mit kritischen rohstoffen), abwehr möglicher direkter und indirekter bedrohung für deutschland etc.
auf der kostenseite dagegen steht neben geld vor allem das leben der eingesetzten soldaten. meiner meinung nach ist es nicht zu verantworten, das leben auch nur eines einzigen deutschen soldaten für nichtige interessen zu riskieren.
erfordert die durchsetzung deutscher interessen oder die abwehr von gefahren für deutschland den einsatz der bundeswehr und damit die riskierung des lebens der soldaten, so haben die soldaten das recht, mit der besten verfügbaren ausbildung und ausrüstung in den einsatz geschickt zu werden - das darf keine frage der finanzlage sein.
dementsprechend halte ich auch nichts davon, die soldaten mit weniger schwerer und offensiv nutzbarer ausrüstung in den einsatz zu schicken. somalia wäre hier das drastischte beispiel: um die einheimischen nicht zu verschrecken und auf grund einer falschen einschätzung der gesamtsituation, entschied man sich, den eingesetzten truppen weder gepanzerte fahrzeuge noch entsprechende mittel zu luftunterstützung zur verfügung zu stellen. die folgen sollten bekannt sein ...
dingo oder amx-10rc haben bei "show of force" eine größere psychologische wirkung als mungo oder wiesel 1/2. letztere mögen gegenüber der bevölkerung eine gewisse friedfertigkeit signalisieren, schrecken warlords und rebellen aber nicht vor angriff auf die bundeswehr ab, da sie die begrenzten fähigkeiten dieser fahrzeuge kennen. den respekt der warlords erreicht man nicht dadurch, dass man möglichst unmilitärisch auftritt, sondern dadurch, dass man seine eigene stärke und fähigkeiten demonstriert.
zum kongo speziell: die anwesenheit deutscher soldaten wird vielleicht die sicherheit in kinshasa erhöhen, aber weder die durchführung demokratischer, freier und friedlicher wahlen zur folge haben. einzige aufgabe der bundeswehr kann es meiner meinung nach sein, die sicherheit der ausländischen wahlbeobachter in kinshasa zu garantieren beziehungsweise diese notfalls zu evakuieren.
deutschland hat keinerlei lebenswichtiger interessen im kongo: der coltanhandel wird bereits zu über 50% von einer deutschen firma kontrolliert, die versorgung mit diesem für die industrie wichtigen rohstoff ist also relativ sicher. desweiteren gehen keinerlei drohende gefahren direkter oder indirekter gefahr aus, der kongo beziehungsweise die situation dort bedroht weder deutschland direkt noch indirekt.
edit 1: sollte zu irgendeinem zeitpunkt die zwingende notwendigkeit bestehen, den kongo zu befrieden, dann sollte man das wort "befrieden" wörtlich nehmen und als allererste maßnahme alle bürgerkriegsparteien einschließlich ihrer ausländischen unterstützung vernichten und den nachbarstaaten eindeutig zu verstehen geben, dass ihre einmischung im kongo nicht erwünscht ist

edit 2: meine ansicht mag vielleicht neokolonialistisch
