Palestina und israelischer Frieden
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Israel

Richter zwischen den Fronten

Das Oberste Gericht von Israel zeigt, wie eine Demokratie mit dem Terror umgehen kann

Zitat:Szenen aus dem Film Dschenin, Dschenin, den der israelische Araber Muhammed Bakri über die Militäraktion im April 2002 gedreht hat. „Massaker, Massaker!“, riefen viele Palästinenser und forderten die Welt auf, sich zum Beweis diese Dokumentation anzuschauen. „Propaganda, Propaganda!“, konterten viele Israelis und liefen gegen die Ausstrahlung Sturm. Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren verbot die israelische Filmprüfstelle die Vorführung eines Kinostreifens aus politischen Gründen. Ihr Argument: Der Film verfälsche die Wirklichkeit.

Muhammed Bakri zog vor das Oberste Gericht des Staates Israel – und bekam vor wenigen Wochen Recht. Ja, der Film verdrehe Tatsachen, er lüge sogar, sagen die höchsten Richter. In Dschenin habe kein Massaker stattgefunden, das hätten zahlreiche Untersuchungen belegt. So habe zum Beispiel der Panzer in Wahrheit angehalten und sei nicht, wie Bilder und Filmschnitte nahe legten, über die gefesselten Menschen hinweggerollt. Das gesteht auch Muhammed Bakri ein. Trotzdem, urteilen die Richter, müsse der Film gezeigt werden. Die Prüfstelle habe zwischen dem Recht auf Sicherheit des israelischen Volkes und dem Recht auf freie Meinungsäußerung falsch gewichtet. Der israelische Bürger Muhammed Bakri triumphiert, die israelische Armee ist empört – und fordert die Richter auf, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken........


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